Mit Wut im Bauch in Runde zweiDüsseldorfer EG

Jedenfalls bei vielen. Einige waren mit der geballten Faust in der Tasche im Bus verschwunden, andere kauerten mit leerem Blick auf der Wiese vor dem Gefährt.
Ganz besonders einer, den nun erstmal eine dick geschwollene Wunde auf der linken Wange ziert. „Da habe ich von einem Gegenspieler dessen Schläger ins Gesicht bekommen“, sagte Connor James. Was sicher weh tat, doch viel größer noch dürften die Bauchschmerzen gewesen sein, die Connor James plagten. Verursacht durch jene verhängnisvolle Szene kurz vor Schluss des Spiels, in dem die DEG drauf und dran war, dem Favoriten ein Bein zu stellen. „Kein Mensch ist perfekt. Jeder macht mal Fehler und ich werde durch meinen jetzt am Freitag natürlich besonders motiviert sein“, sagte James.
Der 29-Jährige hatte an der Mittellinie den Puck vertendelt und so Christoph Gawlik das vorentscheidende 4:3 ermöglicht. Ganze 133 Sekunden waren da nur noch zu spielen. „Das ist frustrierend, aber wir sollten jetzt nicht alle auf Connor schimpfen. Ich habe seinen Weg gekreuzt und ihn dadurch sicher auch ein wenig irritiert“, sagte Kollege und Freund Tyler Beechey, der traurig war, dass seine beiden Treffer am Ende so wertlos waren wie griechische Staatsanleihen.
Doch noch ist ja gar nicht so viel passiert. Im Play-off-Viertelfinale sind bekanntlich vier Siege zum Weiterkommen nötig und schon heute (19.30 Uhr, Rather Dome) besteht für die DEG die Chance, die Serie auszugleichen. „Wir müssen das Ergebnis vom Mittwoch abhaken und vielmehr die positiven Dinge des Spiels herausziehen. Bei fünf gegen fünf waren wir das bessere Team, also gilt es vor allem, nicht auf die Strafbank zu gehen“, sagte Verteidiger Jason Holland.
Die Strafzeitenflut an der Donau hat auch Trainer Jeff Tomlinson mächtig geärgert. Allein 22 der insgesamt 36 Minuten gab es dabei im ersten Drittel. „Es war kein überhartes Spiel. Natürlich können die Strafen gegeben werden, aber wir wollen doch alle tolles Play-off-Eishockey sehen und das sollten die Schiedsrichter dann auch zulassen“, sagte Tomlinson auf der in die Halle übertragenen Pressekonferenz, wo er für sein Statement großen Applaus erntete.
Stürmer Patrick Reimer schickte derweil eine Kampfansage an den Gegner. „Ingolstadt hat lediglich seinen Pflichtsieg geholt, aber sie wissen, dass sie einiges erwartet. Mit unseren Fans im Rücken werden wir am Freitag gewinnen und dann geht alles wieder von vorne los.“ Redebarf sollen dann die Panther haben.
EXTRA
Connor James wird die DEG wie so viele andere Spieler am Saisonende verlassen, aber wohin der Angreifer geht steht noch nicht hundertprozentig fest. Eigentlich sollte James wie schon Marco Nowak, Patrick Reimer, Evan Kaufmann und auch Trainer Jeff Tomlinson nach Nürnberg wechseln, doch Vollzug wollen die Ice Tigers immer noch nicht melden. „Eigentlich waren wir uns einig. Ich weiß nicht, warum die Sache plötzlich ins Stocken geraten ist“, sagte James.