Mit Video: Eisbären mit „Eisbären-Hockey“ erfolgreich Berlin – Krefeld 5:2

Herausragender Akteur auf Seiten der Hauptstädter war Verteidiger Constantin Braun, der einen Treffer und drei Vorlagen zum Sieg beisteuerte. „Er ist enorm wichtig für uns“, lobte Berlins Chefcoach Don Jackson den 24-Jährigen, „er ist noch sehr jung, kann und soll aber noch besser werden.“ Braun selber gab das Lob umgehend an die Kollegen weiter: „Was ich schon nach dem Spiel auf dem Eis getan habe, kann ich nur wiederholen: Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, wie wir heute über sechzig Minuten unser Spiel durchgezogen haben. Wichtig war heute, den zweiten Sieg zu holen. Meine Punkte hätte ich dafür im Zweifelsfall dafür eingetauscht. Wenn das Ergebnis insgesamt stimmt, nehme ich das aber gerne mit. Ein großer Vorteil war sicher auch, dass wir konsequent mit vier Reihen agiert haben.“ Die Reihe mit Matt Foy, Laurin Braun und Corey Locke rackerte unermüdlich, krönte ihre Leistung zudem durch das wichtige Tor zum 4:2. Jackson hatte wenig zu meckern: „Alle haben hart gearbeitet, Zepp hat gut gehalten und unser Powerplay war wieder stark. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft.“ Die Eisbären zeigten bis auf kurze Passagen gegen die Pinguine, was sie noch in der Vorrunde allzu oft vermissen ließen: Konsequenz in ihren Aktionen sowohl in der Offensive, vor allem aber in der Defensive, wo sich in recht auffälliger Weise auch für den Nebenmann aufgeopfert wurde. Der 19-jährige Henry Haase, der erst kurz vor dem Spiel erfuhr, dass er für Jimmy Sharrow einspringen muss, erntete für seinen Einsatz ein Sonderlob des Trainers. Nicht ganz zufällig war auf den Gängen der o2 World aus so manch Fanmunde dieser Satz recht oft zu vernehmen: „Das sah doch endlich wieder nach Eisbären-Hockey aus.“
Gäste-Coach Rick Adduno verpackte seine Kritik an seine Mannschaft nur dezent, als er auf die Frage antwortete, ob der Eindruck täuschte, die Berliner hätten frischer gewirkt: „Wir sind im Halbfinale, nur einen Schritt vom Finale entfernt. Wir müssen einfach besser spielen, es gibt keine Entschuldigung.“ KEV-Stürmer Elia Oswald versuchte hernach in differenzierter zu analysieren: „Den Unterschied haben wahrscheinlich das Powerplay und die Chancenverwertung ausgemacht. Wir haben ja den Anschluss geschafft und hatten den Ausgleich auf dem Schläger. Hätten wir den gemacht, wer weiß wie es dann gelaufen wäre. Wenn du dann drei Tore gegen eine Mannschaft wie Berlin hinten bist, wird es natürlich schwierig.“ Berlins Constantin Braun warb trotz Aussicht auf ein mögliches frühe Serienende am Sonntag in Krefeld um Zurückhaltung: „Wir sollten jetzt nicht anfangen, schon vom Finale zu reden. Krefeld muss und wird um sein Überleben kämpfen. Wir haben bislang die Zeit zwischen den Spielen genutzt, gut zu analysieren und so erfolgreich am Abstellen unserer Fehler gearbeitet. Das sollten wir so beibehalten.“ Rick Adduono appellierte im Hinblick auf Spiel drei an seine Mannschaft und die Fans: „Wir brauchen einen Sieg und unsere Fans in Krefeld, um in die Serie zurückzukommen!“ Möglich, dass sich den Berlinern im Tor der Pinguine dann wieder Routinier Scott Langkow entgegen stellt. Krefelds Play-off-Hoffnungen tragen damit einen Namen.
Tore: 1:0 (15.) Christensen – Braun, C./Mulock, TJ; 1:1 (20.) Clark – Methot/Hanusch; 2:1 (23.) Braun, C. – Talbot/Rankel PP; 3:1 (25.) Talbot – Mulock, TJ/Braun, C. PP2; 3:2 (33.) Robar – Pietta PP; 4:2 (37.) Locke – Foy/Braun, L.; 5:2 (38.) Christensen – Arniel/Braun, C.
Schiedsrichter: Brüggemann/Zehetleitner
Strafen: 12/14
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)