Mit Entschlossenheit zum AuftaktsiegNürnberg – Wolfsburg 3:2
„Bis Sonntag“, verabschiedete sich ein optimistischer Pavel Gross nach dem ersten Play-off-Match aus der Frankenmetropole. Die Niederlage in Nürnberg schien den Grizzly-Coach gar nicht weiter zu stören. Schließlich „war das nur der erste Schritt. Zu Hause wollen wir den Sieg!“ Und dieser ist statistisch gesehen mehr als wahrscheinlich: Beide Heimpartien gegen die Ice Tigers konnten die Niedersachsen für sich entscheiden (4:3, 2:1). Den letzten Auswärtserfolg in Wolfsburg hatten die Franken am 20.11.2009!
Doch ohne Siegeswillen reist das Team von Bengt-Ake Gustafsson natürlich nicht zum Tabellenzehnten. „Wir fahren nach Wolfsburg, um zu gewinnen“, erklärte Torschütze Steven Rupprich, der auf einen Triumph und den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale hofft. Dass es jedoch alles andere als einfach wird, weiß Coach Gustafsson: „Das wird am Freitag ein richtig schwieriges Spiel“ – wie das am Mittwochabend.
Ice Tigers gehen in Führung
Eine enge Partie erlebte das Publikum in der Arena Nürnberger Versicherung. Beide Teams kämpften von Beginn an, wobei jedoch zunächst die Heimmannschaft selbstbewusster auftrat und damit auch in der 6. Minute in Führung ging. Daniel Weiß sah Steven Rupprich vor dem Gästetor, der ohne Probleme einnnetzte. Wolfsburg tat sich noch etwas schwer, sich gegen die Ice Tigers durchzusetzen, hatte aber dennoch einige Möglichkeiten. Ihr Überzahlspiel konnten weder die „Tiger“ noch die „Bären“ nutzen. Und so ging es für die Nürnberger nach einem guten ersten Drittel mit 1:0 in die Pause.
Angriffslustige Grizzlies gleichen zweimal aus – Nürnberg siegt
Dass Wolfsburg – das 2013 nur sechs Niederlagen in 19 Partien hinnehmen musste und sich damit unter die Top Ten kämpfte – nicht zu unterschätzen ist, war spätestens im Mittelabschnitt auch den Gastgebern klar. Die Grizzlies kamen nicht nur immer besser ins Spiel, sondern gaben regelrecht Gas. Angriffslustig kamen sie immer wieder gefährlich vor Andreas Jenikes Kasten, der schließlich in der 26. Minute hinter sich greifen musste. Schütze des Ausgleichstreffers: Greg Moore. Die Partie wurde nun immer lebendiger und hitziger – beide Teams wollten den Sieg.
Nach einem starken Wolfsburger Drittel waren nach gespielten 42 Minuten dann wieder die Nürnberger an der Reihe. Nachdem Eric Chouinard und Yasin Ehliz hinter dem Gästetor klären konnten, traf Evan Kaufmann im freien Fall zum 2:1. Die Franken hatten nun wieder die Oberhand, wovon sich die Grizzlies aber nicht beeindrucken ließen und nach einem Konter erneut ausglichen. Torschütze diesmal: Benedikt Kohl (52.). Die spannende Partie war nun wieder offen. Die letzten beiden Heimspiele gegen die Niedersachsen gingen eindeutig an die Gastgeber (4:2, 4:0) und auch diesmal sollten die „Diecher“ gegen die Grizzlies triumphieren – allerdings alles andere als deutlich. Nach dem 3:2 durch Rob Leask (55.) versuchten die Wolfsburger alles, um zum dritten Mal auszugleichen. „Meine Nerven!“, seufzte Ice-Tigers-Fan Christian. Doch selbst mit sechs Feldspielern kamen die Grizzlies an Andreas Jenike nicht mehr vorbei. Und so ging Play-off-Spiel Nummer eins an Nürnberg.
Spiel drei? Muss nicht sein!
„Wolfsburg war offensiv sehr stark“, lobte Bengt-Ake Gusfafsson das Gästeteam, „doch wir standen defensiv gut.“ Auch die Einstellung seiner Mannschaft hätte laut dem Nürnberger Cheftrainer gestimmt, außerdem „haben wir zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen“, zeigte sich Steven Rupprich erleichtert über den so wichtigen Sieg. Pavel Gross war mit der Leistung seiner Truppe ebenfalls zufrieden: „Die Jungs haben geackert und gefightet, die Checks waren fair. Wir haben eine gute Partie gesehen, die durch Kleinigkeiten und die Entschlossenheit vor dem Tor entschieden wurde.“
Wer am Freitag wie das Spiel für sich entscheidet, wird sich zeigen. In einem sind sich die Ice Tigers jedoch einig: „Auch wenn die Fans gerne ein weiteres Heimspiel am Sonntag hätten, wir würden gerne darauf verzichten“, gesteht Rob Leask.