Minimalziel gerade so erreichtMannheim - Augsburg 3:2
Ronny Arendt (rechts) trifft zum 3:1. (Foto: Imago)Mannheim, durch Danny Richmond schon ab der ersten Minute in Führung, schien auf dem Weg zu einem überzeugenden Sieg zu sein, die Partie fand in der Folge fast nur vor einem Tor statt, vor dem Kasten von Augsburgs Torhüter Markus Keller. Die Adler hielten das Tempo hoch, kamen relativ unbedrängt ins gegnerische Drittel, schossen Markus Keller, der des Öfteren von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde, warm. Manko hier, der Pass zu viel oder die Verwertung der Nachschussmöglichkeiten – außer von Adler Jamie Tardif wurde die Slotzone von den Mannheimern heute eher gemieden. Schüsse bis rund fünf Minuten vor Ende des Drittels 11:1. Hier dann die erste Phase einer „Ende-des-Drittels-Müdigkeit“ bei den Adlern. Zwei Mannheimer bekamen, obwohl beide am Mann, einen Augsburger Stürmer nicht in den Griff, Niki Goc, einer der beiden, kassierte eine Strafzeit. Eine Minute später zeigten die Unparteiischen eine zweite Strafe gegen die Adler an, eine Aktion ohne Not von Markus Kink, die Auswirkungen auf den Spielstand hatte. Die sonst so solide Unterzahlformation bekam den Puck nicht weg und Philip Riefers nutzte die eher zufällige Chance zum Ausgleich.
Gleiches Strickmuster im Mittelabschnitt, die Adler drückend überlegen, von Augsburg war nichts Zwingendes zu sehen. Den Unterschied, der sich dann auch im Spielstand bemerkbar machte, war einmal Jochen Hecht, der sich auf der linken Seite durchsetzte und Markus Keller mit einem fulminanten und präzisen Schuss im kurzen Eck überwand und zum anderen Robert Raymond, der auch nicht lange fackelte, den Puck von der blauen Linie sofort Richtung Tor schoss, den Abpraller von der Latte konnte Ronny Arendt, als zweiter vor dem Augsburger Tor postierter Adler, verwerten.
Das war es dann mit der Adler-Herrlichkeit an diesem Spieltag. In der Folge spielten sie eine doppelte Überzahl nach dem Motto, Hauptsache die Zeit vergeht, fünf Minuten vor Schluss gab es dann die Wiederholung der letzten Minuten des ersten Abschnitts. Unkonzentrierte Spielweise und individuelle Fehler am Stück, die Adler können von Glück sagen, dass ein Tor der Augsburger in der letzten Minute des Mittelbschnitts nicht gegeben wurde, weil die Schiedsrichter in dem Getümmel vor dem Adler-Tor nicht erkennen konnten, ob der Puck die Torlinie passiert hat. Bedanken können sie sich auch bei Dennis Endras, der die Mannheimer in dieser Phase mit einigen außerordentlichen Paraden im Spiel hielt.
Das letzte Drittel ist in einem Satz erledigt: Verwaltungsakt, Marke Schongang. Die Adler taten mit ihren vier Reihen genau so viel wie nötig war, um die nur mit drei Reihen bestückten Augsburger in Schach zu halten. Bis auf die letzten Minuten natürlich. 25 Sekunden vor Schluss konnte Panther Da Silva auf 3:2 verkürzen, gleichzeitig der Endstand eines unterdurchschnittlichen DEL-Spiels.
Tore:
1:0 (0:45) Danny Richmond (Glen Metropolit, Sinan Akdag)
1:1 (17:06) Philip Riefers (T.J. Trevelyan, Jeffery Woywitka) PP1, EA
2:1 (22:06) Jochen Hecht (Jonathan Rheault, Christoph Ullmann)
3:1 (27:38) Ronny Arendt (Robert Raymond, Christoph Ullmann)
3:2 (59:35) Daniel DaSilva (Ivan Ciernik, Spencer Machacek)
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek / Ramin Yazdi
Strafen: Mannheim 10, Augsburg 10
Zuschauer: 13.216