Mike Bales Garant für Straubings ersten Dreier

Lesedauer: ca. 3 Minuten

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Nach dem 5:3 (3:1, 0:1, 2:1) der Straubing

Tigers gegen die Iserlohn Roosters waren sich am Freitagabend zum Start in

die neue DEL-Saison beide Trainer einig, dass Straubings Torhüter Mike Bales

den Unterschied ausgemacht hatte.

 

Gästecoach Rick Adduono bezeichnete die

Leistung des Kanadiers als „phänomenal“, Tiger-Dompteur Erich Kühnhackl

meinte, Mike Bales hätte wieder einmal „außerirdisch“ gehalten. Der

36-Jährige selbst, der 41 Schüsse und damit mehr als doppelt so viele als

sein Gegenüber Norm Maracle auf seine Gehäuse bekommen hatte, konnte bereits

im ersten Punktspiel seinen Wert für die Niederbayern zu Beginn dieser

Spielzeit gleich aufs Neue unterstreichen.

 

Dabei hatten es sich die Sauerländer am Ende

auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben, dass ihr Trainer nach den sechzig

Minuten sagen musste: „Das einzige, das heute nicht stimmte, war das

Ergebnis.“

 

Einen Anteil daran hatte auch der als neuer

Spitzengoalie der Liga mit Vorschusslorbeeren gefeierte und an der Donau im

ersten DEL-Spiel für die Roosters unter diesen Vorzeichen eher enttäuschende

Norm Maracle. In den ersten 14 Minuten musste er bereits dreimal hinter sich

greifen, wodurch seine zu Beginn stets einen entscheidenden Schritt

langsamer wirkenden Teamkollegen schon früh einem Rückstand hinterher laufen

mussten.

 

Die Tiger hatten durch den nach einer

Virusinfektion noch geschwächten Calvin Elfring (1.) per Schlagschuss einen

Traumstart erwischt. Der bereits in der Vorbereitung durch seine

Torgefährlichkeit aufgefallene Pat Kavanagh (6.) besorgte aber zunächst den

Ausgleich. Cam Severson (11.; im Nachschuss) und Wade Skolney (14.; aus der

Mitteldistanz) erhöhten auf 3:1 für die Hausherren. Alle vier Treffer des

Auftaktdrittels waren dabei im Powerplay gefallen.

 

Nach der ersten Pause wirkten die Roosters

bereiter. Bereits in der 25. Minute fiel durch David Sulkovsky, der alle

Zeit der Welt hatte, um abzuziehen, der Anschlusstreffer. Danach stand immer

wieder Mike Bales im Mittelpunkt. Iserlohn scheiterte ein ums andere Mal am

Straubinger Torhüter oder am eigenen Unvermögen.

 

Auch im letzten Drittel änderte sich daran nur

wenig, zumal Straubing auch mehrmals in Unterzahl agieren musste. Erst in

der 54. Minute fiel durch Chris Schmidt, der mit einem Volleyschuss

erfolgreich war, der in der Luft liegende Ausgleich. Doch wer nun die Felle

der Tiger, deren Defensivstrategie nicht aufgegangen war, davonschwimmen

sah, wurde eines Besseren belehrt. Durch einen Schuss von Verteidiger Josef

Lehner (58.) aus der Distanz, bei dem Norm Maracle daneben griff, stand es

plötzlich wieder 4:3 für Straubing.

 

Die letzten zwei Minuten waren dann an Dramatik

kaum mehr zu überbieten. Schiedsrichter Martin Reichert schickte zunächst

den bis dahin mit einer guten Leistung überzeugenden Straubinger Verteidiger

Wade Skolney nach einem harten Einsatz gegen Iserlohns Bob Wren wegen einem

„Check gegen Kopf und Nacken“ vorzeitig zum Duschen, womit der ohnehin mit

dem Ruf des „Bad Guy“ über den großen Teich gekommene Kanadier so wenig

einverstanden war, dass er beinahe die Nerven vollends verloren und am

liebsten noch einen Fight angezettelt hätte. 

 

67 Sekunden vor Schluss brachte sich dann

Iserlohn allerdings selbst um die Chance, ohne Torwart mit zwei Mann mehr

das gegnerische Tor zu erstürmen. Mit dem Ablauf einer Auszeit waren die

Roosters nicht rasch genug auf das offene Eis zurückgekehrt, prompt gab es

zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung. Als Rick Adduono dann doch noch

den Goalie vom Eis genommen hatte, schlugen die Tigers zehn Sekunden vor dem

Ende durch Greg Schmidt zu. Der Ex-Dresdner krönte seine gute Leistung mit

seinem ersten DEL-Treffer, der zugleich der Schlusspunkt zum 5:3 war.

 

Rick Adduono zeigte sich angetan von dem Spiel

beider Teams. Zur Leistung seiner Truppe sagte er: „Wir haben gut gespielt

und hätten die Niederlage nicht verdient gehabt.“ Daran, dass die drei

Punkte auch mit Glück eingefahren worden waren, ließ auch sein Gegenüber

Erich Kühnhackl keinen Zweifel: „Über die Art und Weise, wie der Sieg

zustande gekommen ist, wird noch zu reden sein. Wir waren in vielen Dingen

zu sorglos und auch zu offensiv. Wenn Mike Bales nicht so gut gehalten

hätte, hätte auch Iserlohn gewinnen können.“

 

Die Straubing Tigers gastieren wie schon im

Vorjahr zum ersten Auswärtsspiel der Saison am Sonntag bei den Hamburg

Freezers. Verzichten müssen sie dort auf den nun gesperrten Wade Skolney.

 

TORE:

1:0 (0:54) Calvin Elfring (Trevor Gallant, Jason Dunham; 5:4)

1:1 (5:02) Pat Kavanagh (Chris Schmidt, Norm Maracle; 5:4)

2:1 (10:31) Cam Severson (Andy Canzanello, Eric Meloche; 5:4)

3:1 (13:38) Wade Skolney (4:3)

3:2 (24:28) David Sulkovsky

3:3 (53:09) Chris Schmidt (Brad Tapper, Robert Hock)

4:3 (57:46) Josef Lehner (Eric Chouinard; 4:4)

5:3 (59:50) Gregory Schmidt (Andy Canzanello; ENG 4:5)

 

Strafminuten: Straubing 22 plus 5 plus

Spieldauer Skolney – Iserlohn 22

Schiedsrichter: Reichert (Lindau)

Zuschauer: 4.736

(Foto by City-Press)


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