Mike Bales Garant für Straubings ersten Dreier
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Nach dem 5:3 (3:1, 0:1, 2:1) der Straubing
Tigers gegen die Iserlohn Roosters waren sich am Freitagabend zum Start in
die neue DEL-Saison beide Trainer einig, dass Straubings Torhüter Mike Bales
den Unterschied ausgemacht hatte.
Gästecoach Rick Adduono bezeichnete die
Leistung des Kanadiers als „phänomenal“, Tiger-Dompteur Erich Kühnhackl
meinte, Mike Bales hätte wieder einmal „außerirdisch“ gehalten. Der
36-Jährige selbst, der 41 Schüsse und damit mehr als doppelt so viele als
sein Gegenüber Norm Maracle auf seine Gehäuse bekommen hatte, konnte bereits
im ersten Punktspiel seinen Wert für die Niederbayern zu Beginn dieser
Spielzeit gleich aufs Neue unterstreichen.
Dabei hatten es sich die Sauerländer am Ende
auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben, dass ihr Trainer nach den sechzig
Minuten sagen musste: „Das einzige, das heute nicht stimmte, war das
Ergebnis.“
Einen Anteil daran hatte auch der als neuer
Spitzengoalie der Liga mit Vorschusslorbeeren gefeierte und an der Donau im
ersten DEL-Spiel für die Roosters unter diesen Vorzeichen eher enttäuschende
Norm Maracle. In den ersten 14 Minuten musste er bereits dreimal hinter sich
greifen, wodurch seine zu Beginn stets einen entscheidenden Schritt
langsamer wirkenden Teamkollegen schon früh einem Rückstand hinterher laufen
mussten.
Die Tiger hatten durch den nach einer
Virusinfektion noch geschwächten Calvin Elfring (1.) per Schlagschuss einen
Traumstart erwischt. Der bereits in der Vorbereitung durch seine
Torgefährlichkeit aufgefallene Pat Kavanagh (6.) besorgte aber zunächst den
Ausgleich. Cam Severson (11.; im Nachschuss) und Wade Skolney (14.; aus der
Mitteldistanz) erhöhten auf 3:1 für die Hausherren. Alle vier Treffer des
Auftaktdrittels waren dabei im Powerplay gefallen.
Nach der ersten Pause wirkten die Roosters
bereiter. Bereits in der 25. Minute fiel durch David Sulkovsky, der alle
Zeit der Welt hatte, um abzuziehen, der Anschlusstreffer. Danach stand immer
wieder Mike Bales im Mittelpunkt. Iserlohn scheiterte ein ums andere Mal am
Straubinger Torhüter oder am eigenen Unvermögen.
Auch im letzten Drittel änderte sich daran nur
wenig, zumal Straubing auch mehrmals in Unterzahl agieren musste. Erst in
der 54. Minute fiel durch Chris Schmidt, der mit einem Volleyschuss
erfolgreich war, der in der Luft liegende Ausgleich. Doch wer nun die Felle
der Tiger, deren Defensivstrategie nicht aufgegangen war, davonschwimmen
sah, wurde eines Besseren belehrt. Durch einen Schuss von Verteidiger Josef
Lehner (58.) aus der Distanz, bei dem Norm Maracle daneben griff, stand es
plötzlich wieder 4:3 für Straubing.
Die letzten zwei Minuten waren dann an Dramatik
kaum mehr zu überbieten. Schiedsrichter Martin Reichert schickte zunächst
den bis dahin mit einer guten Leistung überzeugenden Straubinger Verteidiger
Wade Skolney nach einem harten Einsatz gegen Iserlohns Bob Wren wegen einem
„Check gegen Kopf und Nacken“ vorzeitig zum Duschen, womit der ohnehin mit
dem Ruf des „Bad Guy“ über den großen Teich gekommene Kanadier so wenig
einverstanden war, dass er beinahe die Nerven vollends verloren und am
liebsten noch einen Fight angezettelt hätte.
67 Sekunden vor Schluss brachte sich dann
Iserlohn allerdings selbst um die Chance, ohne Torwart mit zwei Mann mehr
das gegnerische Tor zu erstürmen. Mit dem Ablauf einer Auszeit waren die
Roosters nicht rasch genug auf das offene Eis zurückgekehrt, prompt gab es
zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung. Als Rick Adduono dann doch noch
den Goalie vom Eis genommen hatte, schlugen die Tigers zehn Sekunden vor dem
Ende durch Greg Schmidt zu. Der Ex-Dresdner krönte seine gute Leistung mit
seinem ersten DEL-Treffer, der zugleich der Schlusspunkt zum 5:3 war.
Rick Adduono zeigte sich angetan von dem Spiel
beider Teams. Zur Leistung seiner Truppe sagte er: „Wir haben gut gespielt
und hätten die Niederlage nicht verdient gehabt.“ Daran, dass die drei
Punkte auch mit Glück eingefahren worden waren, ließ auch sein Gegenüber
Erich Kühnhackl keinen Zweifel: „Über die Art und Weise, wie der Sieg
zustande gekommen ist, wird noch zu reden sein. Wir waren in vielen Dingen
zu sorglos und auch zu offensiv. Wenn Mike Bales nicht so gut gehalten
hätte, hätte auch Iserlohn gewinnen können.“
Die Straubing Tigers gastieren wie schon im
Vorjahr zum ersten Auswärtsspiel der Saison am Sonntag bei den Hamburg
Freezers. Verzichten müssen sie dort auf den nun gesperrten Wade Skolney.
TORE:
1:0 (0:54) Calvin Elfring (Trevor Gallant, Jason Dunham; 5:4)
1:1 (5:02) Pat Kavanagh (Chris Schmidt, Norm Maracle; 5:4)
2:1 (10:31) Cam Severson (Andy Canzanello, Eric Meloche; 5:4)
3:1 (13:38) Wade Skolney (4:3)
3:2 (24:28) David Sulkovsky
3:3 (53:09) Chris Schmidt (Brad Tapper, Robert Hock)
4:3 (57:46) Josef Lehner (Eric Chouinard; 4:4)
5:3 (59:50) Gregory Schmidt (Andy Canzanello; ENG 4:5)
Strafminuten: Straubing 22 plus 5 plus
Spieldauer Skolney – Iserlohn 22
Schiedsrichter: Reichert (Lindau)
Zuschauer: 4.736
(Foto by City-Press)