Michael Komma: "Wir können um die Meisterschaft mitspielen"

Das elftägige Trainingslager der DEG Metro Stars im schwäbischen Aulendorf ist beendet. Die ersten Eindrücke und Konditionseinheiten sind da. Trainer Michael Komma zog in einem Interview das erste Fazit und zeigte sich mit dem Stand der Vorbereitungen zufrieden:
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Michael Komma, sind sie mit
der Arbeit ihrer Spieler im Trainingslager zufrieden?
Wir haben die konditionelle Basis gelegt. Die Jungs haben alle im Sommer gut
gearbeitet, wir sind nun den nächsten Schritt gegangen. Wichtig ist, dass wir
uns jetzt schnell kennen lernen, einen Teamgeist bilden und eine verschworene
Einheit werden. Denn die besten in einem Orchester sind zwar wichtig, doch ohne
einen Dirigenten spielen sie auch nicht das, was sie sollen. Für mich ist
entscheidend, dass sich jeder in die Gruppe einbringt.
Wie haben sich die sechs Zugänge bisher integriert?
Mir war wichtig, dass wir einen Leadertypen hinzugewinnen. Dabei baue ich
stark auf Andy Schneider und Eric Dandenault, den ich bereits in Berlin
trainiert habe. Aber auch Matt Herr und Matt Davidson müssen in schweren Auswärtsspielen
und hoffentlich auch in den Playoffs Führungsaufgaben übernehmen. Sie haben
sich bisher gut entwickelt und in die Gruppe eingebracht.
Was macht sie so optimistisch, dass die DEG ein Meisterkandidat werden kann?
Ich habe die beste Truppe beisammen, seitdem ich in Düsseldorf Trainer bin.
Wir haben mit Kathan einen deutschen Nationalspieler geholt, in den letzten
Jahren konnten wir nur Spieler aus der zweiten Liga verpflichten. Wir sind in
der Breite besser besetzt und haben uns im Angriff stark verbessert. Wir haben
zuvor wenig Tore erzielt und von einer stabilen Abwehr gelebt. Nun gibt es mehr
Variationsmöglichkeiten, früher fehlte oft der Konkurrenzkampf. 220.000 Euro
weniger im Etat sind zwei gute Spieler.
Jetzt ist die Mannschaft gegenüber den Favoriten konkurrenzfähig?
In den vergangenen beiden Jahren waren wir zwar in den Playoffs, aber haben
nie ernsthaft um den Titel gespielt. In dieser Saison sind wir für unsere
Konkurrenten ein ernsthafterer Gegner. Wir können um die Meisterschaft
mitspielen. Nicht weil die anderen schlechter geworden sind, sondern weil wir
besser sind.
Befürchten sie nicht, dass sich bei einem Spielerstreik in Amerika die
Mannschaftsstärke der Konkurrenten noch verschiebt?
Ich denke, dass vielen Teams das Risiko zu hoch ist, eine der zwölf Ausländerlizenzen
an einen NHL-Star zu vergeben. Denn man weiß nie, ob er sich mit dem Klub
identifiziert und wie lange er bleibt. Bei den deutschen Profis aus Übersee ist
das etwas anderes, wobei diese auch sehr teuer sind. Nicht nur das Gehalt,
sondern auch die nötige Versicherung ist hoch. Wir haben aber auch mit einigen
Kandidaten gesprochen. Marcel Goc, Olaf Kölzig, Christian Ehrhoff oder Danny
Heatley sind noch zu haben.
16 Verträge, darunter ihrer als Trainer und Manager laufen aus. Ist das eine
schwierigere Situation für ihre Arbeit?
Egal, ob ich nach der Saison bleibe oder nicht. Ich mache meine Arbeit so
gut es geht. Ich bin kein kleines Kind, das beleidigt ist, weil ich noch keinen
neuen Vertrag habe. Ich entscheide alleine, ob ich bleibe oder nicht. Sollte ich
merken, dass ich nicht mehr klarkomme, spreche ich mit unserem
Aufsichtsratsvorsitzenden und wir fällen eine Entscheidung. Ich werde aber
nicht zur Plage.
Und bei den Spielern?
Wenn der Akteur gut spielt und sich für einen neuen Vertrag aufdrängt, bekommt
er von mir einen. Egal, ob ich bleibe oder nicht.