Metro Stars: Überraschend frühes Saisonende - Planungen laufen

Auch zwei Tage nach der 0:1-Niederlage im vierten Playoff-Halbfinale
bei den Sinupret Ice Tigers in Nürnberg, sitzt der Stachel bei den DEG
Metro Stars noch tief. Es schmerzt vor allem gegen einen Gegner
ausgeschieden zu sein, den man seit zwei Jahren in der Vorrunde
dominiert hatte und der zumindest auf dem Papier keineswegs die
stärkere Mannschaft besitzt.
Was waren dann die Gründe für das überraschende Ausscheiden des
selbsternannten Meisterschaftskandidaten? Schon im ersten Spiel
verspielten die Mannen von Trainer Don Jackson trotz einer komfortablen
2:0-Führung noch das Heimrecht. Die bissigen Ice Tigers erkämpften sich
im Schlussabschnitt ein Unentschieden und hatten im Penaltyschießen die
besseren Nerven.
In der zweiten Partie waren die Metro Stars von Anfang an hell wach und
engagiert, wiederum hieß es 2:0. Aber die Nürnberger kämpften sich mit
unglaublicher Leidenschaft und Siegeswillen erneut zurück.
Eigenschaften die bei der DEG während der ganzen Halbfinale-Serie nicht
in diesem Maße vorhanden waren. So kam es wie es kommen musste: Zwei
Treffer von Nationalstürmer Petr Fical drehten die Partie vollends und
brachten den Ice Tigers neben dem zweiten Sieg auch zwei Matchbälle zum
Finaleinzug.
Auch in Spiel 3 agierte die DEG durchaus gefällig, aber diesmal gingen
die Gäste 2:0 in Führung und alles schien vorbei. Aber die Ice Tigers
vergaßen den Sack zu schließen. "In dieser Phase haben wir etwas den
Respekt verloren und sind dafür bestraft worden", erklärte deren
Trainer Benoit Laporte hinterher. Andy Schneider gelang der
vielumjubelte Siegtreffer in der Verlängerung.
Jetzt glaubte man sich auf dem richtigen Weg und fuhr mit viel
Selbtsbewusstsein zur vierten Partie am Ostersamstag nach Nürnberg. Die
Leistung stimmte, aber der allerletzte Biss fehlte im Vergleich zu den
Nürnbergern, die die Partie durch einen Treffer nach 47 Sekunden für
sich entschieden. Die DEG rannte zumeist kopflos an, fand aber auch bei
einigen guten Möglichkeiten immer wieder im bärenstarken Nürnberger
Keeper Labbé ihren Meister.
Aus, Ende, vorbei. Nach dem relativ lockeren Viertelfinalerfolg gegen
die Hamburg Freezers waren sich Mannschaft und Umfeld sicher, mit
Nürnberg den einfachsten Gegner erwischt zu haben. Von den neun
Vorrundenerfolgen in Folge geblendet, verteilte man das Fell des Tigers
schon lange bevor er erlegt war. Auch Trainer und Manager wirkten
dieser überheblichen Ansicht nicht entgegen, umso schmerzhafter sind
die Wunden jetzt nach dem Ausscheiden.
Einer der stärksten DEG-Akteure in den Play-offs war neben Keeper Jamie
Storr und Stürmer Patrick Reimer, Andy Schneider, dem viele diese
Leistung nicht mehr zugetraut hatten. Der technisch starke Stürmer
wechselt allerdings nach Österreich. Umso erstaunlicher, dass er einer
der wenigen war, dem man Einsatz und Willen bis zuletzt ansehen konnte.
Besonders bitter war das verletzungsbedingte Fehlen von Tore
Vikingstad. Der gefährlichste Angreifer der Metro Stars wurde an allen
Ecken und Enden vermisst. Vor allem Daniel Kreutzer und Klaus Kathan
konnten weder mit Rob Collins noch mit JL Grand-Pierre an ihre
vorherigen Leistungen anknüpfen. Kapitän Kreutzer blieb sogar ohne
jeden Torerfolg in den Serien gegen Hamburg und Nürnberg.
Erste Weichen für die kommende Spielzeit sind gestellt. Vor allem an
der Tiefe des recht dünnen Kaders bastelte Manager Lance Nethery schon
frühzeitig. Mit Fabio Carciola, Peter Boon, Jason Pinizzotto, Martin
Hinterstocker und André Schietzold wurden gleich fünf hoffnungsvolle
deutsche Spieler verpflichtet, die die Lücken in den hinteren Reihen
vor allem auch bei Verletzungen füllen sollen.
Frühzeitig wurden auch die Verträge mit den Leistungsträgern Charlie
Stephens und Rob Collins verlängert. Nach derzeitigem Stand verlassen
werden die DEG Verteidger David Cullen, der den Vorschusslorbeeren nie
gerecht werden konnte, sowie die Deutschen Benjamin Barz, Thomas Jörg
und Nils Antons.
„Das tut sehr weh, so zu gehen, denn es war definitiv mein letztes
DEL-Spiel“, erklärte Antons nach der dritten Niederlage gegen die Ice
Tigers. Der sympathische Allrounder beginnt mit einem Medizinstudium
und hängt die Schlittschuhe an den Nagel. Thomas Jörg, der insgesamt
vier Jahre bei den Metro Stars verbrachte, wechselt wohl nach
Ingolstadt.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Verbleib von Trainer Don
Jackson, der sich bisher noch nicht abschließend über seine Zukunft
äußerte. Die Rückkehr nach Nordamerika steht ebenso wie ein Wechsel zu
den Eisbären Berlin nach wie vor im Raum. Der in den Play-offs groß
aufspielende Jeff Panzer scheint dagegen mittlerweile eine Vereinbarung
für die kommende Spielzeit mit den Metro Stars zu haben. Anders als
Craig Johnson und Jean Luc Grand-Pierre, deren Zukunft noch offen ist.
Nur bei MagentaSport siehst du ALLE Spiele live! 📺🤝