Metro Stars: Matchball abgewehrt
Die DEG hat im Halbfinale den ersten Matchball der Nürnberg Icetigers
abgewehrt. Der Vizemeister siegte in einer dramatischen Partie mit 5:4 nach
Verlängerung und holte sich in der Best-Of-Five-Serie den ersten Sieg. Vor 8488
Zuschauern im ISS Dome war Andy Schneider der Held. Der Kanadier erzielte nach
115 Sekunden in der Overtime das entscheidende Tor. „Jetzt sind wir
wieder voll im Geschäft, die Serie ist wieder offen“, strahlte
DEG-Kapitän Daniel Kreutzer.
Dabei standen seine Metro Stars im zweiten Drittel schon vor dem Aus. Die
starken Gäste führten durch einen Doppelschlag von Martin Jiranek und Justin
Mapletoft binnen 76 Sekunden bereits mit 2:0, doch diesmal – in den
ersten beiden Partien führte die DEG mit 2:0 - verspielten die Franken einen
komfortablen Vorsprung. „Wir haben nicht aufgegeben und sind am Ende
belohnt worden. Heute sind die Dinger endlich mal glücklich über die Linie
gerutscht. Alexander Sulzer nach tollem Querpass von Patrick Reimer und der
Vorlagengeber selbst sorgten mit ihren Treffern für den Ausgleich. Doch das
Wechselbad der Gefühle ging weiter, nur 33 Sekunden später antwortete Greg Leeb
mit der erneuten Führung für die Gäste.
Als dann Sean Brown, der nach seiner abgelaufenen Matchstrafe wieder
dabei war, vom ohne Linie pfeifenden Daniel Piechaczek nach einem harten Chek
gegen Petr Fical per Spieldauer vom Eis gestellt wurde, schien das Spiel
entschieden. Doch die Icetigers zeigten sich in der Überzahl zu lässig und
bauten die DEG auf. Die Folge: Craig Johnson erzielte in Unterzahl das 3:3,
Jean-Luc Grand-Pierre markierte eine Minute später die erste Düsseldorfer Führung.
Die Fans im Dome tobten, doch kurz vor dem Ende gab es die bittere Pille, als
wieder Mapletoft zuschlug und die Nürnberger in die Verlängerung rettete. Doch
diesmal blieben die Hausherren cool und schickten die Gäste durch Schneider in
den plötzlichen Tod. „Das war typisches Playoff-Hockey. Wir haben leider
ohne kühlen Kopf gespielt und waren zu offensiv“, meinte Nürnbergs Coach
Benoit Laporte.
Bei der DEG war man dagegen nach dem überlebensnotwendigen Sieg erleichtert.
„Dieser Erfolg könnte vielleicht ein Knackpunkt sein. Wir glauben an uns
und können die Serie noch drehen“, sagt Reimer überzeugt. Dafür muss die
DEG aber dringend die dummen Strafen minimieren. „Die Disziplin ist in
der Playoffs der wichtigste Schlüssel“, betont Trainer Don Jackson. „Um
Meister zu werden, brauchen wir zehn Siege, wir haben nun den fünften
eingefahren. Samstag brauchen wir nun Nummer sechs.“
Foto by City-Press