Meisters Debüt: Durchwachsen

Die "Alex Hicks Initiative"Die "Alex Hicks Initiative"
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Trotz der Penaltyniederlage überholten die Kölner Haie in der Tabelle

den ERC Ingolstadt und liegen nun auf Rang zwölf der DEL-Hitliste. Das Debüt

von Neu-Coach Rupert Meister verlief zwar nicht meisterlich, hätte aber

schlimmer kommen können. Im letzten Drittel war Iserlohn zwar optisch

überlegen, kam aber zu wenig echten Torchancen. Haie-Stürmer Christoph Ullmann

hatte rund 65 Sekunden vor Schluss die Chancen, das Match zu entscheiden. Doch

der Center war nicht in der Lage, das von Roosters-Goalie verlassene leere Tor

zu treffen. Dann wurde es richtig hektisch. Nachdem der Unparteiische korrekt

das Spiel wegen hohen Stocks unterbrochen hatte, war die Scheibe im Iserlohner

Netz. Wütende Proteste der Fans, die noch lauter wurden, als den Gästen in

6:4-Überzahl der Ausgleich im Nachschuss gelang und somit das Match in die

Verlängerung ging. Hier hatten beide Teams die Möglichkeit, das Penaltyschießen

zu vermeiden. Die klarsten Chancen: Michael Wolf traf in der 63. Minute nur den

Pfosten, eine Minute später klärte der Ex-Kölner Paul Traynor auf der Linie. Im

Show-down trafen die Iserlohner Robert Hock und Bob Wren, während die Kölner

Akteure Mike Johnson und Christoph Ullmann patzten.

Meister, der lange vor Beginn angespannt im Kabinengang herumlief,

konnte sich wenigstens über mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Schützlinge

nicht beklagen. Die Anspannung war dem gebürtigen Landshuter, der die Anzahl

der deutschen DEL-Bandenchefs immerhin auf  fünf ansteigen lässt, deutlich

anzusehen.

Die Kontrahenten traten nahezu ohne Ausfälle an. Während bei den

Kölnern lediglich die beiden Torwart-Rekonvaleszenten Stefan Horneber und

Robert Müller (der 18-jährige Christoph Oster saß auf der Bank, sogar der Name

des zunächst verbannten Verteidigers Harlan Pratt stand erstaunlicherweise auf

dem Spielberichtsbogen) fehlten, sah es bei den Gästen aus dem Sauerland nur

ein wenig düsterer aus. Stürmer Brad Tapper leidet nach wie vor, glaubt man

einigen Insidern, an den Folgen einer Gehirnerschütterung; Kollege David

Sulkovskys Knieprobleme sind noch nicht ausgestanden.

Das Spiel begann ohne große Höhepunkte. Auch Rupert Meister beorderte

wie seine Vorgänger Doug Mason und Clayton Beddoes  bei Überzahl Stürmer Philip

Gogulla an die blaue Linie. Geholfen hat es nichts, denn Köln versuchte

vorwiegend mit Schlagschüssen zum Torerfolg zu kommen. Ausgerechnet in

Unterzahl fiel der Führungstreffer. Einen 2:1-Konter schloss Marcel Müller mit

einem fulminanten Schuss ab, als alles auf einen Paß zum mitgelaufenen

Christoph Ullmann wartete. Doch die Freude auf Kölner Seite währte nicht lange.

Als Keeper Frank Doyle einen Schuss von Bob Wren nicht festhielt, war Ryan

Ready zur Stelle und egalisierte per Rückhand den Spielstand. Bis auf einen

Schlagschuss von Haie-Verteidiger Mirko Lüdemann, der knapp neben das Tor ging,

passierte im Anfangsdrittel nichts mehr.

Im Mitteldrittel hatten die Gastgeber das Spiel mehr oder weniger im

Griff. Allerdings hielten sich die Torchancen in Grenzen. Christoph Melischko

traf in der 24. Minute mit der Rückhand nur den Pfosten, und zwei Minuten

später ging ein Schuss vom heute überragenden Marcel Müller knapp daneben,

nachdem er sich mit Gogulla durch die Iserlohner Defensive getankt hatte. Bei

5:3-Überzahl versagte Bryan Adams aus Nahdistanz. Dann schlug wieder das Duo

Müller/Ullmann zu. Erneut in Unterzahl, erneut ein Konter, erneut ein Tor.

Zuvor hatte Todd Warriner wieder einmal seine Nerven nicht im Griff. Wegen Kniechecks

gegen den Iserlohner Stürmer Benjamin Simon wurde der unbeherrschte Kanadier

zur Kurzarbeit verdonnert.

Tore: 1:0 (13;30) Ma. Müller (Ullmann), 1:1 (16;58) Ready (Wren), 2:1

(36;41) Ma. Müller (Ullmann), 2:2 (59;55) Wilford (Ardelan, Hock), 2:3 (65;00)

Wren (Penalty). – Zuschauer: 8.793. – Strafminuten: Köln 10 + 5 +

Spieldauer Warriner, Iserlohn 14. – Schiedsrichter: Looker (Thief River

Falls/USA).

 


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