Meister München besiegt die Straubing TigersTom Pokel: „Ein heißes Derby“
Die Straubing Tigers boten eine engagierte Leistung, unterlagen aber dem EHC Red Bull München. (Foto: GEPA pictures/ Markus Fischer)„Das ist die normale Rotation zwischen Danny und David“, sagte Jackson. Irgendwie ein bisschen schade, denn gerade ein Einsatz gegen den Lokalrivalen hätte diesem Derby noch weitere Würze verliehen. Wer erinnert sich noch an die legendäre Auseinandersetzung zwischen dem damaligen Straubinger Torhüter Matt Climie und Leggio während den Play-offs 2016, als sich Leggio knapp geschlagen geben musste.
Noch am Wochenanfang stellte sich Coach Don Jackson im Münchner Merkur hinter Leggio, während der Goalie selbst nicht für Gespräche zur Verfügung stand. „Er ist eine Kämpfernatur auf dem Eis und auch ein emotionaler Spieler“, so Jackson über Leggio am Sonntag. Erst Dienstag brach der 33-jährige Torhüter gegenüber dem kanadischen Fernsehsender NHL Network sein Schweigen und bekräftigte seine Intention, er hätte dem Team mit seiner Aktion helfen wollen.
Eishockey wurde im Übrigen auch noch gespielt und zwar bissig und mit offenem Visier, wie es sich für ein Derby gehört. Dabei gewann München mit 4:2 (2:1, 1:1, 1:0). Allerdings noch nicht mit von der Partie war Münchens Neuzugang Keith Aulie, der in der vergangenen Woche an die Isar wechselte. „Keith ist ein sehr erfahrener Verteidiger, der die Defensive noch weiter unterstützen kann. Er hat auch gute Führungsqualitäten, die er auch gut einsetzen kann“, so Jackson über den Neuzugang.
Aber auch ohne Aulie war es ein packendes Derby. Straubing am Anfang noch ebenbürtig mit den Red Bulls verlor mit zunehmender Spielzeit immer mehr den Faden und konnte nur noch durch Nadelstiche glänzen. Bei den Red Bulls war beherrschendes Thema einmal mehr die Chancenverwertung, die noch ausbaufähig ist: „Das waren Chancen für drei Spiele“, äußerte sich ein Münchner Fan gegen Ende des zweiten Drittels. In der Tat waren viele Chancen da, aber man muss auch Sebastian Vogl im Tor der Tigers Respekt zollen, der viele Großchancen vereiteln konnte. Während die Gästefans trotz eines zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstandes ihr Team lautstark anfeuerten, spielten die Red Bulls kontrolliert die Zeit von der Uhr und ließen am Derbysieg keine Zweifel mehr aufkommen.
„Es war ein sehr schnelles Spiel. Die entscheidende Situation war das dritte bzw. vierte Tor direkt nach Wiederbeginn. Wir haben hart gearbeitet. Es war ein heißes Derby“, so Gästecoach Tom Pokel, der Don Jackson noch aus EBEL-Zeiten kennt, als Pokel bei Bozen und Jackson bei Salzburg an der Bande stand. „Straubing hat zuletzt sehr gut gespielt. Wie waren gewarnt. Es war ein heiß umkämpftes Spiel“, so Don Jackson.
Da zugleich die Eisbären Berlin ihre Partie verloren, klettern die Red Bulls damit nun auf den ersten Tabellenplatz.