"Mein Vater war immer mein Idol"Auf einen EISTEE mit: Alex Trivellato

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Auch in der italienischen Nationalmannschaft gehört Alex zum festen Kader. Für Hockeyweb nahm sich Alex ein wenig Zeit und beantwortete uns einige Fragen.

Hockeyweb: Du bist bereits als 17-jähriger von Italien nach Kaufbeuren gewechselt, wie kam der Kontakt zu Stande und was hat dich dazu bewogen, so früh ins Ausland zu gehen?

Alex Trivellato: Ich hatte schon immer den Wunsch ins Ausland zu gehen, um dort auf höherem Niveau Eishockey zu spielen. Der Kontakt kam ganz speziell nach meiner ersten U18 WM, der Trainer aus Kaufbeuren hatte mich gefragt, ob ich Interesse hätte mit Kaufbeuren ein Turnier zu bestreiten und ich hatte direkt zugestimmt. Nach dem Turnier wurde ich dann gefragt, ob ich in Deutschland bleiben möchte und für mich gab es eben nur die eine Antwort.

Bereits ein Jahr später kam der Wechsel nach Berlin, wie kam dieser zu Stande?

Alex Trivellato: Meine damaligen Gasteltern hatten einen Bekannten, der auch als Agent in Deutschland tätig ist. Sie riefen ihn an, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Als die Saison eben vorbei war, hatte er ein Probe-Training in Berlin arrangiert, woraus sich dann der Wechsel ergab. Es war für mich ein ganz besonders Gefühl, zu so einem wichtigen und erfolgreichen Verein zu wechseln. Ich hatte mich damals riesig gefreut und war gleichzeitig bereit, voll in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) durchzustarten.

Im Jahr darauf warst Du bereits Kapitän der Berliner U18-Mannschaft, eine große Ehre?

Das war eines der Highlights in meiner Zeit in Berlin. Das war für mich eine ganz besondere Ehre, vor allem, weil ich der erste ausländische Spieler war, der jemals das „C“ auf der Brust tragen durfte. Das war gleichzeitig eins der besten Jahre in Berlin. Das Team, die Jungs und beinahe auch der ganz große Erfolg, es hat einfach gestimmt.

Auch in den U Mannschaften Italiens warst du “A” oder “C”, gibt das eine extra Motivation?

Natürlich ist das immer eine besondere Ehre, so eine Rolle zu spielen in der Nationalmannschaft. Die Motivation war natürlich auf 100 %, weil du eben Verantwortung trägst und gleichzeitig immer top drauf sein musst um die Mannschaft bestmöglich zu führen und zu leiten. Wiederum muss ich sagen, dass die Motivation immer hoch sein muss wenn du die Ehre haben kannst, dieses Trikot zu tragen und das eigene Land vertrittst.

Die Eisbären Berlin nutzten damals eine der Ausländerlizenzen für dich, Du warst noch sehr Jung. Hast Du irgendeinen großen Druck verspürt? Oder hat die Freude überwogen?

Ich hatte in meinem ersten Jahr als Profi keinerlei Druck gespürt und habe versucht mit freiem Kopf mein bestes Eishockey zu spielen und das war wahrscheinlich der Grund, warum die Eisbären mir dann letztendlich die Chance gegeben hatten. Als die Eisbären dann verkündet haben, dass ich nach der European Trophy weiterhin im Profi-Kader bleiben und die ganze Saison bestreiten durfte, war die Freude riesig und ich wollte nur noch loslegen.

Im Jahr darauf hast Du eine Förderlizenz für Dresden bekommen, musstest aber nach 18 Spielen wieder zurück nach Berlin. Wie groß ist der Unterschied zwischen der DEL und der DEL2?

Erst einmal möchte ich nochmal erwähnen, dass mir die Zeit in Dresden sehr geholfen hat, in meiner Entwicklung weiter zu kommen. Am Anfang war ich zwar sehr enttäuscht, dass ich aussortiert wurde, aber ich hab das Bestmögliche daraus gemacht und letztlich habe ich es dann auch wieder in die DEL geschafft. Ich glaub der größte Unterschied ist die Geschwindigkeit und das Körperspiel. In der DEL hast du als Verteidiger viel weniger Zeit nachzudenken, was du als nächstes machen wirst, weil eben die Gegenspieler doch viel mehr laufen und die Räume eng machen.

Dieses Jahr bist Du in Schwenningen und hast alle Spiele bestreiten können. Tut dir das gut? Merkst Du, dass Du konstanter wirst? Wie läuft das Jahr für dich bisher?

Ich konnte diese Saison, bis auf zwei Spiele wegen einer Gehirnerschütterung, durchspielen. Ich bin glücklich, so viele Spiele gespielt zu haben dieses Jahr. Ich glaube, nur so kann ich mich weiterentwickeln, wenn ich eben viel spiele und konstant meine Top-Leistung zeige. Was das angeht, hat die Saison etwas holprig angefangen. Am Anfang habe ich nicht sehr viel gespielt, aber mittlerweile bin ich einer Topverfassung und kann wieder etwas zufriedener sein. Von der Spielweise bin ich sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat im Laufe der Saison, trotzdem bin ich von meiner Punkteausbeute ein wenig enttäuscht. Da hatte ich mir mehr vorgenommen.

Hast Du trotzdem Kontakt zu deinem Heimatverein, den Eisbären Berlin?

Eigentlich kaum mehr. Ich habe zwar noch etwas und auch gerne Kontakt zu ein paar Jungs, aber eigentlich war es das.

Mit der Squadra Azzurra hättest Du die Olympia Pre-Qualifikation gespielt, musstest aber aufgrund einer Verletzung passen. Wie wichtig ist das Turnier für dich und das italienische Eishockey?

Ich wollte unbedingt dabei sein und habe bis zum Schluss versucht wieder fit zu werden und mich von der Gehirnerschütterung zu erholen. Leider musste ich dann kurz vor Anfang des Trainingcamps absagen. Ich wäre unheimlich gerne dabei gewesen, um den Jungs zu helfen, aber ich konnte stattdessen nur alle Spiele am TV verfolgen. Aber, ich bin unglaublich glücklich, dass die Jungs das so gut überstanden haben und ich glaube, jetzt können wir uns auf Norwegen im September freuen.

Verfolgst du das Geschehen in der heimischen Serie A? Oder schaust Du eher nach dem HC Bozen in der EBEL?

Ich schaue eher nach dem HCB da die Eishalle nur fünf Minuten von meinem zu Hause entfernt ist und mein Vater mich früher immer zu den Spielen mitgenommen hat. Auch heute geht mein Vater noch oft zu den Spielen und gibt mir dann Bescheid wie der HCB gespielt hat. Dieses Jahr sind sie wieder gut dabei und werden bestimmt ein steinharter Gegner in den Playoffs sein. Ich freue mich, wenn sie Erfolg haben.

Dein jüngerer Bruder macht es dir nach und ist auch nach Berlin gegangen, hast Du ihn davon überzeugen müssen? Wie fühlt er sich hier?

Nein er ist sehr talentiert und meine Eltern wollten ihm diese Chance natürlich auch geben. Dadurch das ich in Berlin war, war das für ihn natürlich klar, dass er dann in die Hauptstadt kommt. Er hat sich sehr gut eingelebt und ich hoffe, er kann genau so viel mitnehmen wie ich es in Berlin konnte. Ich wünsche es ihm, erstens weil er mein Bruder ist und zweitens weil ich weiß, dass er sehr viel Potential hat.

Wer war als Kind dein Idol?

Mein Idol war eigentlich immer mein Vater. Was Motivation angeht gibt es keinen Besseren als ihn. Ich hab immer bewundert, mit was für einer Hingabe er jeden Tag seine Arbeit ausführt und irgendwie hab ich mir diese Durchhaltekraft so ein bisschen von ihm abgeschaut.

Unsere Serie heißt “auf einen Eistee mit…“ welcher ist dein Lieblingseistee?

Lipton


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