Mehr Aufmerksamkeit bei Haken, Halten und Behinderung
Die deutschen Eishockeyschiedsrichter werden ab dem 01. Januar
2006 ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Regelverstöße Haken, Halten und
Behinderung lenken. Die Umsetzung erfolgt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL),
sowie in allen Ligen des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) inklusive den
Nachwuchsligen.
Der Schiedsrichterausschuss reagiert somit einerseits auf die
nicht zufrieden stellenden Schiedsrichterleistungen in der laufenden Saison,
sowie andererseits auf die aufkommenden Diskussionen hinsichtlich der durch den
internationalen Eishockeyverband (IIHF) getätigten Aussage, dass die
Olympischen Winterspiele 2006 nach dem Standard der nordamerikanischen Profiliga
NHL geleitet werden. Die NHL hat im Bereich der Regelverstöße Haken, Halten
und Behinderung die so genannte „Null Toleranz" Regel eingeführt.
Auch andere europäische Eishockeynationen wie die Schweiz und
Schweden haben bereits reagiert. Die Spiele der jeweiligen Ligen werden seit
kurzem mit einer verschärften Regelauslegung geleitet.
Der Schiedsrichterausschuss des Deutschen Eishockey-Bundes unter
Leitung von Obmann Bernd Schnieder hat die deutschen Eishockeyschiedsrichter
umfangreich geschult. Anhand von vielen Videobeispielen wurden den
Schiedsrichtern Spielsituationen vorgestellt, die nach der verschärften
Regelauslegung zukünftig nicht mehr erlaubt sind.
Die Trainer und sportlichen Leiter der DEL-Mannschaften wurden
im Rahmen eines Symposiums in Köln bereits über die strengere Regelauslegung
informiert. Auch hier wurden zahlreiche Videobeispiele vorgestellt und
anschließend ausführlich erläutert.
Holger Gerstberger, Schiedsrichterbeauftragter der DEL:
„Die verschärfte Auslegung im Bereich Haken, Halten und
Behinderung, die im übrigen Standard des IIHF Regelwerks ist und auch für den
Spielbetrieb in allen deutschen Ligen gilt, ist zu Beginn für die Beteiligten
ein Lernprozess, der Zeit braucht und nur dann erfolgreich sein kann, wenn alle,
also Schiedsrichter, Trainer und Spieler sowie Medien und Fans, dieses wollen
und an einem Strang ziehen. Die NHL hat bewiesen, dass trotz
Anfangsschwierigkeiten dieser Weg absolut richtig ist. Der Erfolg sind noch
attraktivere Spiele.
Wir denken, dass wir alle Beteiligten gut vorbereitet haben und
hoffen, dass trotz der sicherlich auch bei uns auftretenden
Anfangsschwierigkeiten alle gemeinsam das Ziel verfolgen, den neuen Standard
erfolgreich umzusetzen und dies nicht nur als Aufgabe der Schiedsrichter
sehen". (Foto: City-Press)