Matte Eisbären unterliegen ScorpionsHannover - Berlin 4:1

Der Terminplan meinte es gut. Nicht mit den Eisbären, sondern mit den Hannover Scorpions, denn diese hatten 24 Stunden mehr Regenerationszeit als die Eisbären und das machte sich bemerkbar. Das 1:5 von Düsseldorf sollte unbedingt als Ausrutscher angesehen werden. Scorpions-Trainer Igor Pavlov hatte sogar nach der Begegnung in Düsseldorf bemängelt, dass ihm die Einstellung seiner Mannschaft nicht sehr gefallen habe. Diese Meinung wollte das Team nach dem 4:1 revidiert wissen und es war ihr gelungen. Allerdings wurde es, und das war nicht anders zu erwarten, ein hartes Stück Arbeit bis zum Erfolg. Die Gastgeber mussten nämlich auf nicht weniger als sechs Stammspieler verzichten, als da waren Stephan Daschner (Schultereckgelenkverletzung), Andreas Morczinietz und Gerrit Fauser (Gehirnerschüttung), Denis Shvidki (Knieverletzung) sowie Robin Thomson und Stephan Wilhelm (Grippe).
Der Start war verheißungsvoll für die Eisbären. Bereits nach 45 Sekunden durften sie Powerplay spielen und das gleiche vier Minuten später, heraus kam nicht sehr viel. Die Scorpions-Defensive handelte schnell und effektiv, machte ihrem Keeper Greiss das Leben leicht. Kurz darauf hatte Tallackson die große Chance, bolzte aber die Scheibe in einer 2:1 Situation über die Latte. Auch im weiteren Drittelverlauf hatten die Eisbären leichte optische Vorteile, auch ein paar gute Möglichkeiten, aber es blieb beim leistungsgerechten 0:0.
Das Spielgeschehen zog im zweiten Drittel an, wurde intensiver. Zuerst mussten die Scorpions bei einer Tallackson-Strafe verteufelt aufpassen, trotz der Überlegenheit nicht das 0:1 zu kassieren, als Rankel knapp vorbei zielte. Wie man es besser macht, demonstrierte zwei Minuten später Nationalverteidiger Andy Reiss (26.), als er mit einem trockenen Schuss vom Bullypunkt Berlins Keeper Sebastian Elwing überwand. Die Gäste waren geschockt und ließen sich von Ivan Ciernik fast noch das 0:2 einschenken, aber die Schiedsrichter verweigerten nach längerer Beratung dem Treffer die Anerkennung. Das Spiel wurde von beiden Seiten noch straffer geführt und in der 39. Minute konnten die heimischen Fans wieder jubeln, als Tim Richter mit seinem zweiten Saisontor auf 2:0 erhöhte. Sollte dies die Vorentscheidung gewesen sein? Nein, denn praktisch im Gegenzug, mit Powerplay-Vorteil, bediente Florian Busch Darin Olver und dieser versenkte per Direktabnahme die Scheibe zum Anschlusstor.
Das dritte Drittel sah dann vor allem in den ersten zehn Minuten ein überlegenes Berliner Team, das mit seinen letzten Kraftreserven den Ausgleich erzwingen wollte, jedoch an der hannoverschen Defensive verzweifelte. Mit dem physischen Nachlassen kamen dann auch wieder die Scorpions gefährlich vor den Kasten von Sebastian Elwing und in der 56. Minute erzwang Martin Hlinka mit dem 3:1 die Vorentscheidung. Zwar nahm Eisbären-Coach Don Jackson 58 Sekunden vor Ende noch seinen Keeper vom Eis, aber diese verzweifelte Maßnahme gipfelte in einem Empty-Netter, erzielt von Sergej Janzen (60.), dem wie zuvor Andy Reiss somit das erste Saisontor geglückt war.
Keeper Thomas Greiss in seinem vermutlich letztem Spiel für die Scorpions: „Die Mannschaft hat hart gearbeitet, war stark in der Defensive und vorne fielen zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Eine gute Leistung.“
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