Mathias Niederberger: Die NHL bleibt das ZielDer Torwart der Eisbären Berlin im Interview
In Düsseldorf am Rhein geboren (* 26.11.1992) hatte der Junior das Eishockey-Gen von seinem Vater Andreas geerbt, der seines Zeichens Verteidiger in Düsseldorf war. Sohn Mathias zog es aber zwischen die beiden Metallpfosten und machte seine Sache dabei so gut, dass er mit 17 Jahren schon zweimal in der DEL Mannschaft der Düsseldorfer EG spielte. Seine besseren Entwicklungsmöglichkeiten sah er in Kanada bei den Barrie Colts in Ontario. Dann wechselte aus der Juniorenliga (OHL) in die East Coast Hockey League nach Ontario in Kalifornien sowie die American Hockey League (AHL – Manchester Monarchs), sah aber letztendlich wohl bessere Chancen in der DEL bei den Eisbären. In seinem ersten DEL Spiel für die Berliner lieferte er beim 5:2-Erfolg bei den Iserlohn Roosters eine super Leistung ab. Nach seinem beachtlichen Auftritt hatte Hockeyweb-Mitarbeiter Ivo Jaschick die Gelegenheit zu folgendem Interview:
Zuerst: Herzlichen Glückwunsch! Erstes DEL-Spiel für die Eisbären, erster Sieg! Sind Sie froh, wieder zurück zu sein?
Ja klar bin ich froh, wieder nahe an meiner Heimat zu sein! Aber auch bei den Eisbären sein zu können bedeutet mir viel. Diese Organisation ist meines Erachtens eine der besten – wenn nicht die beste – in ganz Europa!
Sie hatten doch großartige Spiele in der AHL und ECHL absolviert – warum hat es Sie zurückgezogen?
Die Berliner waren an mich herangetreten und ich habe hier größere Möglichkeiten gesehen, mich weiter zu entwickeln.
Die NHL bleibt aber trotzdem Ihr Ziel?
Absolut, daran gibt es nichts zu rütteln! Die NHL ist eigentlich immer das, was ich erhoffe zu erreichen. Aber jetzt bin ich erst einmal glücklich, hier in Berlin zu sein. Ich möchte mich hier natürlich weiterentwickeln, um dann hoffentlich wieder den Weg nach Nordamerika zu schaffen.
Sie waren im letzten Jahr im Großraum Los Angeles in Kalifornien aktiv und spielen nun in Berlin. Beides sind Metropolen – kann man da einen Vergleich anbringen?
Naja, vom Wetter her gesehen kann ich es vielleicht nicht ganz so vergleichen, aber beides sind unheimlich große, bedeutende Städte. Berlin hat sich immer noch weiterentwickelt und ich muss sagen, dass es mir dort doch sehr gut gefällt. Es sind alles unterschiedliche Erfahrungen! Aber Berlin ist wunderschön – ich fühle mich auch schon richtig heimisch, wie zu Hause.
Mit der Sprachumstellung haben Sie auch keine Probleme?
Manchmal fällt es mir noch ein wenig schwer, im Deutsch zu bleiben, besonders bei Interviews. Obwohl es meine Muttersprache ist. Aber das funktioniert schon ganz gut. In der Kabine wird sowieso meistens englisch gesprochen – da ich in den letzten drei Jahren auch nichts anderes getan habe, gibt es nicht wirklich Probleme!
Mit Petri Vahanen haben Sie einen sehr erfolgreichen Goalie vor sich – wie sehen Sie Ihre Chancen?
Ich werde hart an mir arbeiten und weiß, dass ich meine Chancen und Eiszeit kriegen werde, wenn ich meine Leistungen bringe. Das war auch der Grund, dass ich in den Eisbären meine persönliche Top Lösung gefunden habe.
Im Spiel gegen die Roosters waren Sie mit Ihrer Leistung, vor allem in der „Sturm und Drang Zeit" der Roosters der Fels in der Brandung – Sie haben die drei Punkte abgesichert!
Es freut mich dies zu hören, dabei habe ich einfach nur versucht, meine Arbeit zu machen. Die ganze Mannschaft hat mich unterstützt, in meiner ersten Partie für Berlin gut auszusehen. Ein großer Dank gebührt der Mannschaft.
War es eine große Umstellung, wieder auf dem größeren Eis zu spielen?
Ja, dass schon, aber damit kommt man eigentlich ziemlich schnell zurecht.
Oder spielt die Größe der Eisfläche für einen Torhüter nicht so eine große Rolle?
Das möchte ich eigentlich nicht sagen, da die Winkel aus denen die Schüsse kommen anders sind. Es sind, wenn man so will, ganz unterschiedliche Spiele, das europäische und das amerikanische Eishockey. Beide machen aber unwahrscheinlich viel Spaß - und deswegen gewöhnt man sich sehr schnell an die Umstände!
Vielen Dank und viel Glück und Erfolg in der Zukunft!