Mathias Lange: Ein Querdenker aus Österreich

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Er ist sicherlich das unbeschriebenste Blatt unter den Zugängen der Düsseldorfer EG. Als Manager Lance Nethery für die Position des zweiten Torwarts im Juni einen gewissen Mathias Lange aus dem Hut zauberte, da fragten sich selbst die eingefleischtesten Eishockey-Experten: Mathias wer? Schließlich spielte Lange in den vergangenen sieben Jahren lediglich in der nordamerikanischen Junioren und College-Liga. Wer also ist dieser Mathias Lange?

Vordergründig betrachtet ist er ein 24-jähriger Österreicher, der in seiner Heimatstadt Klagenfurt mit dem Eishockeyspielen begann. Doch hinter der Torwartmaske verbirgt sich ein äußerst interessanter Mensch, der weit über den Tellerrand hinaus blickt und so gar nicht den typischen Sportler verkörpert. Mit 17 Jahren debütierte Mathias Lange 2002 in der Profi-Mannschaft des Klagenfurter AC, aber für seine Entwicklung sah er in der Alpenrepublik nicht den geeigneten Ort. „Das Niveau der österreichischen Liga ist sicher nicht schlecht. Allerdings ist dies vor allem auf die fehlende Ausländerbeschränkung zurückzuführen und deshalb sah ich für mich nur geringe Einsatzchancen“, sagt Lange, der gerne Sportler-Biographien liest. Durch seinen Freund Thomas Vanek, der als Top-Spieler Österreichs bei den Buffalo Sabres in der nordamerikanischen Profi-Liga (NHL) zum Stammpersonal gehört, wechselte er noch im gleichen Jahr zu den Billings Bulls in die Junioren-Liga von Montana. Von dort aus ging er 2004 zu den New York Apple Core.

Mathias Lange ist aber keiner, der nur Augen für den Sport hat, auch wenn seine Hobbies Fußball und Tennis darauf schließen lassen könnten. „Ein zweites Standbein ist sehr wichtig. Daher habe ich in den USA ein College gesucht, an dem ich Sport und Studium kombinieren konnte.“ Es wurde das Rensselaer Polytechnic Institute in Albany, bei dessen Aufnahme er 2005 nicht nur mit seinen Eishockey-Fähigkeiten punkten konnte, sondern auch mit dem Magister in Physik, Chemie und Philosophie, welches er in Österreich baute. Neben dem Sport versteht sich, so wie er dann auch neben dem Eishockey in den vergangenen vier Jahren sein Management-Studium in Albany mit dem Bachelor abschloss.

Der Österreicher besitzt auch einen deutschen Pass

Wenn DEG-Manager Lance Nethery also in rund zwölf Jahren in Rente geht, dann kann er erneut auf Mathias Lange zurück greifen. So wie im Juni, als er einen zweiten Torwart suchte, der das Ausländerkontingent nicht belastet. Denn der Österreicher besitzt seit seinem zehnten Lebensjahr einen deutschen Pass, da sein Großvater in Hamburg geboren wurde. „Ich weiß, dass ich bei der DEG nur die Nummer Zwei sein werde, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht trotzdem spielen möchte. Das muss zu einer gesunden Sportler-Einstellung einfach dazugehören.“ Die hat Mathias Lange auch in Bezug auf die räumliche Trennung von seiner Freundin Michelle. „Das wird sicher nicht leicht, aber in Zeiten einer Wirtschaftskrise wäre es nicht gescheit, dass sie ihren guten Job so einfach aufgibt.“

Mathias Lange - der Querdenker. Eine angenehme Erscheinung in der sonst eher stromlinienförmigen Welt des Sports. „Ich probiere das in dieser Saison bei der DEG einfach mal und wenn es gut läuft, bleibe ich vielleicht auch länger.“ Dann würde sicher auch Freundin Michelle nach Düsseldorf kommen. Bis dahin muss sich Mathias Lange seine Freizeit anderweitig vertreiben. Und wie? „Ich könnte in einem Fernstudium noch den Master in Management dranhängen.“



Mathias Lange

Geboren 13. April 1985 in Klagenfurt/Kärnten (Österreich)

Größe/Gewicht 1,78m / 80kg

Position/NR. Torhüter / 31

Bisherige Vereine Klagenfurter AC (2001/02), Billings Bulls (2002-2004), New York Apple Core (2004/05), Rensselaer Polytechnic Institute (2005-2009)

DEG-Vertrag Bis 2010

(von Thomas Schulz)


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