Markus Kink: "Die ganze Mannschaft ist heiß"
Er ist einer von denen, die immer alles geben, die eine ganze Saison durchgekämpft
haben und nun steht er im Finale. Markus Kink, einst ein
Riesserseer DNL-Gewächs, nun trotz seiner Jugend schon zum zweiten Mal in einem
DEL-Finale. Bei Köln endete es traumatisch mit Niederlagen, wie wird es mit
Mannheim sein? "Ach", meint Kink, noch einigermaßen gelassen,
"die Ausgangsposition ist doch eine ganz andere, mit Köln waren wir
haushohe Favoriten und sind gescheitert, mit Mannheim sind wir die
Underdogs." Vizemeister sei man, sagt er und das sei doch schon ein
Riesenerfolg.
Doch dann merkt man ihm an, dass er auf den Meistertitel brennt, wie alle
anderen. "Die ganze Mannschaft ist total heiß, wir sind unglaublich
motiviert und der Zusammenhalt ist auf einmal grandios." Die Vorrunde, die
einige gerne abhaken möchten, die aber in der Erinnerung haften bleiben wird,
sie ist für ihn eine "Vorbereitung auf die Play Offs". Aber eine
Vorbereitung, in der man alles geben sollte, das ist für den jungen Spieler überhaupt
keine Frage. Viele haben das ebenso gehalten in der blau-weiß-roten Montur,
einige nicht, es ist nicht der Zeitpunkt, das zu
analysieren. Was jetzt zählt, ist der Zusammenhalt, ist das Feuer, das
rechtzeitig brennt im Mannheimer Lager. "Jetzt geht es von Tag zu Tag",
sagt Kink, "jetzt wird mit Sicherheit jeder alles geben".
Underdog, ist das noch der richtige Ausdruck für Adler, die Löwen raugebissen
haben, Lions, die ganz oben standen und den Meistertitel mit
Zähnen und Klauen verteidigen wollten? Kink winkt bescheiden ab: "Aber wir
haben fünf Spiele gebraucht, Glück war ebenfalls dabei, und wer die Spiele der
Eisbären gesehen hat, der weiß, wie die spielen. Nein, die Berliner sind
Favoriten." Für ihn ist alles, was jetzt kommt sowieso "Zucker",
das Sahnehäubchen auf dieser Saison. Und da wäre der Meistertitel natürlich
eine Krönung, die man in Mannheim auch aus dem Grund gerne feiern würde, weil
damit der Abschied vom Friedrichspark so richtig ruhmreich würde. Kein Auswärtiger
mag es verstehen, aber das alte Gemäuer ist dick verankert in Adler-Herzen.
Kink ist nicht nur ein großartiger Spieler, er ist auch ein sympathischer
junger Mensch. Und er kann sich freuen. Über die Fans etwa. Er habe, sagt
er, ja schon mitgekriegt, wenn er mit Köln kam, wie schön es im Friedrichspark
sein könne. Aber was jetzt abginge, "das ist einfach überragend und
unglaublich. Ich bekomme beim Einlaufen jedesmal Gänsehaut."
Daumendrücken ist auch bei der Familie angesagt. Vater Schorsch Kink kommt natürlich
wieder nach Mannheim, mit ihm Riessersees Co-Coach Michael Schmidt, der Markus
durch die Zeit in der Nachwuchs-Liga sehr verbunden ist. Außerdem fiebern
landauf, landab die Garmischer mit einem der Ihren. Die anderen wie Schauer oder
Raubal sind schon aus dem DEL-Rennen, "ich bin der einzige, der noch dabei
ist", lacht Kink, "da wünschen mir natürlich auch die anderen viel
Glück."
(Angelika von Bülow - Foto: fandome.de)