Mark Mancari trifft doppelt beim Krefelder HeimsiegPinguine besiegen Schwenningen

Mit Blick auf die Gegner in den letzten sechs Saisonspielen musste der heutige sicher als leichtester eingestuft werden, obwohl die zuletzt sechs Niederlagen am Stück sowie die katastrophale Heimbilanz von nur drei Drei-Punkte-Erfolgen auf heimischem Eis aus 22 Spielen sicher schwer auf der Psyche der Pinguine lasteten. Erleichternd stand nur zu Buche, dass man einen davon gegen die Wild Wings errungen und auch im Schwarzwald fünf der sechs möglichen Punkte erkämpft hatte.
Die Pinguine kamen nicht hellwach aus der Kabine und ließen zunächst zwei unnötig gefährliche Situationen zu, bevor sie das Kommando übernahmen und die Wild Wings fast fünf Minuten lang im eigenen Drittel einschnürten, ohne jedoch eine hundertprozentige Chance zu generieren. Auch nach dem Powerbreak in Minute neun waren sie überlegen, mit Ausnahme der zwölften Minute: wieder fiel ein Pinguin – diesmal Marcel Müller im Schwenninger Drittel – über seinen eigenen Füße, und der sich ergebende 3-auf-2-Überzahlangriff wurde von Will Acton mit dem 0:1 abgeschlossen. Auch danach hatten Pinguine Vorteile, blieben aber ohne Groß-chance, geschweige denn Torerfolg. Ihre schwächste Phase hatten sie, als sie mit einem Mann mehr auf dem Eis agierten.
Im Mitteldrittel ging es zunächst weiter wie zuvor. In Minute 24 hämmerte Daniel Schmölz die Scheibe von der Blauen Linie an die Schulter von Niklas Treutle, von wo sie genau auf Acton abprallte – 0:2. Eine diskutable Strafe gegen Müller überstanden die Pinguine schadlos. Ein Pfostenschuss von Martin Schymainski war das Signal zur Pinguin-Offensive, allerdings erst nachdem Schymainski die sich direkt anschließende 2+2-Minuten-Strafe abgesessen hatte. In der 37. Minute war es dann soweit: Mike Little schoss die Scheibe intelligent so auf Dustin Strahlmeier, dass er sie nur mit dem Schoner abwehren konnte und Schymainski war zur Stelle und staubte ab – 1:2. Knapp zwei Minuten später schickten die Unparteiischen mit Jiri Hunkes den zweiten Schwenninger zu Tim Bender auf die Strafbank und Marcel Müller mit einer großen Strafe unter die Dusche. Die 4-auf-3-Überzahl der Niederrheiner beendete Mark Mancari nach einer Minute mit einem knallharten Schuss zum 2:2-Ausgleich.
Im Schlussdrittel überstanden die Pinguine den dreiminütigen Rest der Strafe gegen Müller ohne große Probleme und griffen dann wieder an. Es dauerte nur eine Minute, bis dass Mike Collins die verdiente 3:2-Führung erzielen konnte. Kurz darauf zogen die Wild Wings die nächste Strafzeit. Die war gerade zu Ende, als Mancari beim Forechecking seiner Reihe in Minute 47 kurzentschlossen den Puck zum 4:2 in die Maschen hämmerte. Schwenningen konnte die in Schwung gekommenen Pinguine nicht bremsen. Schon zwei Minuten vor Schluss nahm Pat Cortina seinen Torwart vom Eis, aber trotz einer 4:6-Unterzahl in den letzten 75 Sekunden ließen die Pinguine nichts mehr anbrennen. Die Fans, die ihr Team wieder gut unterstützt hatten, feierten ihre Lieblinge enthusiastisch.
Doppeltorschütze Mark Mancari begründete den Sieg wie folgt: „Wir haben als Mannschaft wirklich gut zusammengespielt. Als wir zurücklagen, haben die Jungs jede Menge Charakter gezeigt. Wir haben die Checks zu Ende gefahren, geschossen und gut Unterzahl gespielt.“ Seine eigene gute Leistung (2 Tore, 1 Vorlage) erklärte er damit, dass er die guten Spielzüge und Pässe seiner Mitspieler habe verwerten können:“ Heute Abend war ich der Vollstrecker, beim nächsten Mal wird es jemand anderes sein.“ Kevin Orendorz, der heute wieder eine solide Leistung ablieferte, ohne sich in die Scorerliste eintragen zu können, führte den Sieg darauf zurück, dass die Mannschaft bis zum Ende an sich geglaubt habe. „Wir haben nie aufgegeben, auch als wir 0:2 im Rückstand waren. Wir haben die Scheiben zum Tor gebracht und verdient 4:2 gewonnen.“ Angesprochen auf seine eigene Leistungssteigerung, die den Fans nicht verborgen geblieben ist, antwortete er:“ Ich bekomme Lob vom Coach, meine Mitspieler loben mich, weil ich hart arbeite. Ich finde auch, dass ich seit dem Trainerwechsel mehr Selbstvertrauen getankt habe dadurch, dass ich mehr spiele. Ich arbeite jeden Tag hart an mir und denke, dass sich das im Spiel widerspiegelt.“ Niklas Treutle, der 23 der 25 Schwenninger Schüsse entschärfte, erklärte den vierten Krefelder Heimsieg so: „Zunächst einmal haben auch die Fans heute wieder alles gegeben. Wir sind einfach ein bisschen besser aufgetreten als in letzter Zeit. Anfangs waren wir kämpferisch nicht gut genug, aber als wir die Unterzahl überstanden hatten, muss man sagen, dass die Mannschaft gut gearbeitet hat und dann nach vorne die Chancen genutzt hat. Es ist einfach schön, dass man daheim auch mal eine andere Seite zeigt. Es ist schade, dass wir nicht öfters so aufgetreten sind.“
Gäste-Coach Pat Cortina meinte, sein Team habe die 2:0-Führung zu leicht erzielt und darum auch zu einfach wieder hergegeben: „Wir hatten die Führung nicht verdient und haben die Möglichkeit, die Führung in Überzahl auszubauen, nicht genutzt. Ich bin von unserer Leistung enttäuscht.“ Rick Adduono betonte, dass es für beide Mannschaften ein schweres Spiel gewesen sei, weil sie beide gewinnen mussten: „Wir haben im zweiten Drittel unglaublich gekämpft und vielleicht hat die Unterstützung unserer Fans in den Dritteln zwei und drei den Unterschied gemacht, denn die Unterstützung ist in allen Spielen sehr wichtig. Die mit dieser Unterstützung überstandene Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels hat den Ausschlag in diesem Spiel gegeben. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft; verlieren ist immer schwer, aber heute hat unser gutes Kampfspiel den Erfolg gebracht.“ Heiterkeit löste Adduono mit der abschließenden Mitteilung aus, dass er heute eine neue Krawatte – das Geburtstagsgeschenk seiner Frau – getragen habe und gedenke, die auch in den nächsten Spielen anzulegen.
Tore: 0:1 (12.) Acton (Samson, Schmölz), 0:2 (24.) Acton (Schmölz), 1:2 (37.) Schymainski (Collins, Littlle), 2:2 (40.) Mancari (Hambly, Collins), 3:2 (45.) Collins (Mancari, Ness), 4:2 (47.) Mancari (Rosa, Collins). Strafen: Krefeld 8 + 5 + Spieldauer (Müller), Schwenningen 10. Schiedsrichter: Daniels / Schütz. Zuschauer: 4977.