Marcus Kuhl: "Wir müssen eine Einheit sein"

Klare Worte bei den AdlernKlare Worte bei den Adlern
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In gemütlicher Atmosphäre trafen sich die Mannheimer Adler mit 26 ihrer Hauptsponsoren zum Abendessen. Gesellschafter Daniel Hopp, Geschäftsführer Matthias Binder, Sportmanager Marcus Kuhl, Marketing-Leiter Dag Heydecker nahmen sich die Zeit, um den Geldgebern Einblicke in die Organisation zu geben. In großer Runde, teilweise in Vier-Augen-Gesprächen wurde gefachsimpelt. Dabei fiel, so die Aussage von Teilnehmern, auch der Name Helmut de Raaf als eventueller Nachfolger Bill Stewarts, dabei wurde betont, dass bislang nur fünf Ausländer, deren Verträge über den Tag hinaus Gültigkeit haben, einen festen Platz im Team der kommenden Saison haben.

Sportmanager Marcus Kuhl hielt sich Hockeyweb gegenüber eher bedeckt mit Aussagen dieser Art. Man habe, so Kuhl, über dies und das geplaudert, habe den Sponsoren erklären wollen, wie ausführlich man sich mit Vorausplanungen beschäftige, "dass eben viel mehr dahintersteckt als viele meinen". Kuhl betonte, wie intensiv man immer auf der Suche nach neuen Spielern sei, wie genau man sie unter die Lupe nähme, "nur von der Papierform her suchen wir bestimmt niemanden aus".

Natürlich ging es auch um die Frage, warum die beiden Spieler Ustorf und Racine suspendiert worden seien, dazu, so Kuhl, wolle er aber keine Gründe für die Öffentlichkeit nennen, nur soviel, die meisten Geldgeber stimmten wohl mit der Entscheidung überein.

Rätselraten bei Organisation wie Fans, "warum Spieler, die letztes Jahr gut waren, auf einmal nur noch 80 Prozent bringen". Natürlich, so Kuhl zu Hockeyweb, gäbe es Spieler, die kämpften und sich 100 Prozent einsetzten, aber das sei nicht die Mehrheit. "Derzeit fällt mir vor allem auf, dass Corbet um einen Vertrag kämpft", so der Sportmanager, "aber das reicht eben nicht, das will ich bei allen sehen".

Die Gründe wären wohl vielfältig, das könne man nicht an einzelnen Personen festmachen. Schuld sei eben nicht nur der einzelne Spieler oder der Trainer oder der Sportmanager, "da kommt viel zusammen". In dem Zusammenhang wies Kuhl auf Fußballer hin, denen plötzlich das Pech am Stiefel geklebt habe. Eben noch top und um die Meisterschaft mitgespielt und auf einmal ganz unten im Keller, mit beinahe denselben Spielern wie in der Saison davor.

Die Marschrichtung bei den Adlern steht: "Wir müssen wieder eine Einheit bilden." Das ginge los beim Management bis hin zum Masseur. "Wir müssen", so Kuhl, "alle in den Spiegel schauen und versuchen, etwas zu ändern." Die nächsten vier Monate würden enorm hart, das sei allen klar. Kein Spiel dürfe man locker nehmen. Das sei schon ungewohnt für die erfolgsverwöhnten Adler, gab Kuhl zu, "auf einmal werden die Spieler nervös, steif und nicht mehr kreativ". Dass manche nach dem Spiel gegen die DEG einen Aufwärtstrend erkannt zu haben scheinen, weil das Team gekämpft habe, sei einfach nicht genug. "Solange wir verlieren, wird immer ein Haar in der Suppe sein." Und außerdem sei es ja wohl selbstverständlich, dass Spieler, die gutes Geld verdienten, wenigstens kämpften. "Davon muss ich wirklich ausgehen können", betonte Kuhl, "wir können nicht jedes Mal jubeln, wenn sie das tun."

Kuhl erinnerte auch an die unglaubliche Erfolgsbilanz der Adler in den vergangenen Jahren, eine Bilanz, die ihresgleichen sucht. Aber auch in den Meisterschaftsjahren habe es Kritik gegeben an den Vorrunden, an mangelndem Einsatz, es habe Krach gegeben mit Spielern und Trainer. "Irgendjemand war immer sauer", sprach Kuhl aus, was auch schon in Fan-Kreisen geäußert wurde, "da macht es manchmal überhaupt keinen Spaß mehr ins Stadion zu gehen." Wobei er die Fans in dieser Saison wirklich verstehen könne, "sie haben ein Recht unzufrieden mit den Leistungen zu sein." Erst habe man eine Riesenvorbereitung gespielt und dann so etwas. Die meisten Cracks spielten 20 Prozent schlechter als im Vorjahr, "die haben einen maximalen Durchhänger." Mannheims Sportmanager kennt aus eigener Spielererfahrung solche Situationen, "das hat jeder mal im Laufe seiner Karriere, keine Frage, aber dann muss man hingehen, die Ärmel hochkrempeln und sich einsetzen." Mal wieder mit freudiger Miene beim Training erscheinen und vor allem aufs Eis gehen und sich einsetzen. "Die sollen rausgehen und spielen", fordert Kuhl. Dann könne man auch einiges wegstecken. Wie das Eigentor von Tomas Martinec gegen Düsseldorf. "Das kann passieren, das ist für den Schützen selber am schlimmsten", sagt der Sportmanager.

Leistung verlangt er vom Team und von den Trainern. Dass sich die sportlichen Angestellten der Adler nicht beklagen müssen über die Finanzen oder die Rundumversorgung auf dem Eis und im Privatleben, davon haben gerade all jene Zeugnis abgelegt, die freudig zum Benefizspiel zurückkehrten. Wie aus vielen Gesprächen zu erfahren war, betrachten viele der ehemaligen Spieler ihre Zeit in Mannheim als mit die beste ihrer Karriere. "Und das nicht wegen des Wasserturms oder unseres schönen Stadions", sagt der Sportmanager, der sehr wohl weiß, dass die Organisation Adler viel bietet in DEL-Landen.

Aber gerade diese Tatsache und auch die lange Erfolgsstory, die Kuhl und Co. geschrieben haben, bringt natürlich jetzt jede Menge Häme von verschiedensten Seiten mit sich. "Jeder hat doch darauf gewartet, uns mal stolpern zu sehen", sagt der Sportmanager, "jeder ist heiß darauf, uns fallen zu sehen." Und auch deshalb hofft er, dass sich die Männer auf dem Eis zusammenreißen und loslegen, "sonst sind die Playoffs tatsächlich gefährdet, die Liga ist sehr eng und wenn wir uns selber Beine stellen, dann klappt das nicht." Mental müsse schnell eine Wende her. Von einem Trainer zu diesem Zwecke hält er allerdings nicht viel. "Ich hab das als Spieler in Köln ein paarmal mitgemacht, da liegt man auf dem Boden, hört Musik und es ändert sich nichts, wenn man nicht selber will." Statt auf einen Mental-Trainer setzt Kuhl auf den Stolz der Cracks: "Das muss doch auch für die furchtbar sein, so vors Publikum zu treten." Aber spielen könnten nur die Mannen auf dem Eis, "das können weder der Sportmanager noch die Trainer für sie übernehmen." (Angelika von Bülow)


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