Marco Sturm: „Klar ist die Enttäuschung jetzt groß.“DEL-Finale: Kölner Stimmen zur Finalniederlage
Foto: jayHaie-Chefcoach Uwe Krupp mochte Servus TV unmittelbar nach Spielende keinen Einblick in sein Seelenleben geben: „Jetzt ist es Zeit, den Eisbären zu gratulieren“, gab sich Krupp vor laufenden Kameras kurz angebunden. Kapitän John Tripp fand dagegen nach kurzem Überlegen Worte, welche die erlittene bittere Niederlage erklären: „Die Serie war ein Tanz und sehr spannend. Wir konnten in Köln nicht gewinnen, haben dadurch das Heimrecht verloren. Insofern war der entscheidende Knackpunkt das heutige Spiel. Wir haben zu viele Strafen kassiert und die Berliner hatten ein überragendes Powerplay, das den Unterschied ausgemacht hat. Sie haben halt viel Erfahrung und haben es clever angestellt und heute verdient gewonnen.“
Die Haie haben nach schwierigen Zeiten eine klasse Saison gespielt. Was am Ende fehlte, war deren ultimative Krönung durch den Meistertitel. Während andere DEL-Klubs während des NHL-Lockouts zeitweise auf Cracks aus der besten Liga der Welt zurückgriffen, vertraute Haie-Chefcoach Uwe Krupp auf den vorhandenen Kader, dem Spieler wie etwa die beiden schwedischen Verteidiger Andreas Holmqvist und Daniel Tjärnqvist maßgeblich ihren Stempel aufdrückten und auch das Kölner Eishockeypublikum in großer Zahl in die Lanxess Arena zurücklockten und dieses zu begeistern wussten. Die Hoffnungen der Haie, auf ihren ersten Meistertitel nach 2002 waren alles andere als aus der Luft gegriffen. Mit der späten Verpflichtung von NHL-Star Marco Sturm wurden diese noch zusätzlich beflügelt. „Ich hatte in den letzten Monaten in Köln so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Klar ist die Enttäuschung jetzt groß. Die Eisbären haben ihre Chancen besser genutzt als wir, da waren sie cleverer als wir. Das war wohl der Unterschied.“ Ob Sturm seine persönliche Zukunft bei den Haien sieht, darüber mochte sich der 34-Jährige noch nicht äußern. „Aber die Haie haben eine Mannschaft mit Zukunft. Es gibt hier viele junge deutsche Spieler und einen guten Trainer, die sind auf einem wirklich guten Weg.“
Zwar gestand Routinier Mirko Lüdemann ein, den Finalfrust erstmal ertränken zu wollen. Wenn die Kölner in ein paar Tagen den „Kater“ dann aber ausgestanden haben, sollte sich auch in ihren Köpfen der Stolz auf das Erreichte durchsetzen.