Marcel Müller hat den Titel im BlickDer Neuzugang der Freezers stellte sich in Hamburg vor
„Ich hab schon damals, als ich aus Schweden zurückgekommen bin, meinen Agenten gefragt, wie es mit Hamburg aussieht. Da gab es für mich nur drei Vereine, die in Frage kamen: Köln, Berlin oder Hamburg. Bei Hamburg war halt immer schon der Reiz irgendwie da“, schwärmte der 26-jährige Stürmer Marcel Müller, der zuletzt bei den Krefeld Pinguinen spielte. „Mir gefällt die Arena, ich finde die Farbe Babyblau ganz cool, ich liebe Fisch, der soll ja hier auch nicht ganz schlecht sein, und die Stadt ist überragend – das gesamt Paket halt.“ In Hamburg trifft Müller auf alte Bekannte: Mit Jerome Flaake, den er noch aus Kölner Zeiten kennt, ist er gut befreundet. „Ein angenehmer Nebeneffekt, aber kein Hauptgrund. Obwohl Ronny hat dann schon täglich nachgefragt: ‚Wie sieht´s aus, hast du schon unterschrieben? Er hat sich auch schon angeboten, mir die Stadt zu zeigen und mir Tipps zu geben, in welchen Stadtteilen ich mir am besten eine Wohnung suche.“ Auch mit Phil Dupuis und Morten Madsen hat der Neu-Freezer schon in einer Mannschaft gespielt. Bei den Toronto Maple Leafs stürmte er mit Dupuis sogar in einer Reihe und mit Morten Madsen verbindet ihn neben der Vorliebe für die Trikotnummer 9 ein Jahr bei Modo Hockey in Schweden. Müller wird nun wohl mit einer andern Nummer vorlieb nehmen müssen und läuft somit nächste Saison mit der Rückennummer 40 für die Hamburger auf. „Da gibt es keinen speziellen Grund, warum es gerade die 40 geworden ist. Ich habe eine Mail an einen Freund geschrieben und gefragt, welche Nummer soll ich nehmen. Dabei ist dann die 40 raus gekommen. Es hat also keine besondere Bedeutung, da habe ich auch wert drauf gelegt – aber die 40 sieht cool aus.“
Neben einem Besuch in der Geschäftsstelle der Freezers, einem Fototermin und der Pressevorstellung standen auch Wohnungsbesichtigungen auf dem Plan, denn in Köln werden schon die Umzugskartons gepackt. Den Neu-Hamburger zieht es so bald wie möglich mit Freundin Anni an die Elbe. „Nächste Woche läuft mein Mietvertrag in Köln aus. Dann werde ich, wenn sich bis dahin noch nichts gefunden hat, erstmal meine Sachen irgendwo hier unterstellen und hoffen, dass sich recht bald was ergibt, damit ich mich voll auf die nächste Saison konzentrieren kann.“ Dass er von den Freezers gleich mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet wurde, freut dabei nicht nur ihn, sondern auch seine Freundin. „Dann kann sie sich einen Job suchen, wenn sie hierher kommt. Im Moment arbeitet sie noch in Düsseldorf im Marketingbereich einer Werbeagentur.“
Doch bevor die Saison wieder richtig losgeht, hat Müller noch einiges auf seiner To-Do-Liste: neben zwei Wochen Erholungsurlaub auf Kuba mit seiner Freundin („Sie reist sehr gerne und sucht dann die Urlaubsziele aus. Ich sag‘ dann nur ja oder nein“) und den Motorradführerschein beenden, wird noch fleißig die Schulbank gedrückt. „Ich mache momentan noch nebenbei eine Ausbildung zum Fitness-Trainer im Fernstudium. Mein Ziel ist es, die A-Lizenz zu machen. Ich bin gerade dabei eine Hausarbeit für meine B-Lizenz zu schreiben – das ist die Grundbasis. Den Gesundheitstrainer habe ich schon hinter mir und morgen fängt der Kardio-Trainer an. Etwas später folgt dann noch der Ernährungstrainer.“ Was die eigene Gesundheit angeht, musste er die letzte Saison nach dem zweiten Play-off-Spiel für Krefeld wegen einer Schambeinverletzung vorzeitig beenden. Zurzeit bekommt Müller zwar noch Physiotherapie, ist aber schmerzfrei. „Beim Training zwickt es noch ab und zu. Ansonsten ist Ruhe die beste Reha. Also kein Grund zur Sorge – zum Trainingsstart bin ich wieder voll da.“ Für die Zeit bei den Freezers bringt Müller neben seinen Vorzüge, dass er groß, stark und technisch ein hervorragenden Spieler ist, auch gute Vorsätze mit in den Norden: „Ich werde immer mein Bestes geben und wenn es halt nicht in Tore oder Vorlagen ausschlägt, dann wenigstens in Tore verhindern. Ich werde alles geben, damit die Mannschaft gewinnt. Wenn das dann die Tore sind, ist es schön und wenn es dann das Toreverhindern ist, ist es auch gut.“ Er will sein neues Team unterstützen, wo es nur geht auf dem Weg zum ersten Titel – und das Potenzial dazu sieht er bei den Hamburgern als gegeben. „Ich denke, die Freezers waren die letzten vier Jahre immer gut dabei in der Vorrunde und dieses Jahr war dann das Verletzungspech da. In den Play-offs gehört immer auch etwas Glück dazu“, so der Stürmer.
Wenn Müller mal nicht auf dem Eis steht und für sein Team alles gibt, was geht, die Schulbank drückt oder mit seiner Anni die Welt bereist, begeistert er sich in seiner Freizeit für Motorsport. „DTM und Langstreckenmeisterschaften gucke ich mir gerne an, die richtigen Rennautos eben, die sich auch mal ein bisschen an die Karre fahren – das macht mehr Spaß als Formel 1.“ Er betont aber lachend: „Nein, ich habe noch keine Punkte in Flensburg.“ Die sammelt er dann doch lieber auf dem Eis.