Mannheim ganz vorne – Köln auf Rang dreiDEL kompakt
Die Kölner Haie entwischten den Krefeld Pinguinen und gewannen mit 3:1. (Foto: dpa)Augsburg hätte sich von Wolfsburg lösen können, nutzte die Möglichkeit nicht. Ingolstadt dagegen machte aus seinem Spiel etwas, zementierte seine siebte Position, während Bremerhaven sich schwächte, nun wieder mitten im Pre-Play-off-Rennen ist. Auch die Düsseldorfer EG kann nun diese Runde wieder am Horizont erkennen, ebenso wie Iserlohn. Beide brauchen jetzt aber auf jeden Fall eine Serie, wenn es noch klappen soll.
ERC Ingolstadt – Thomas Sabo Ice Tigers 5:4 (2:1, 1:1, 2:2)
Bayrisches Derby in der Ingolstädter Eisarena. Die leicht favorisierten Nürnberger mussten zum Ex-Meister, der sich möglichst seinen siebten Tabellenplatz erhalten wollte, dabei in Richtung Nordseeküste schielte, wo der Neuling auf die Düsseldorfer EG traf. Der Start war alles anders als toll. Patrick Reimer schoss bereist in der vierten Minute das 0:1 für die stark anfangenden Franken. Der Ausgleich etwas überraschend durch David Elsner (11.) nach einem fantastischen Steilpass von Dustin Friesen. Kurz vor Drittelende im Powerplay dann die Führung des ERC, als Oppenheimer (19.) mit einer Direktabnahme von der blauen Linie traf. Ähnlich, ebenfalls per Blueliner im Powerplay der Ausgleich für die Ice Tigers, als Blacker abzog und Brandon Segal (27.) die Kelle in den Schuss hielt. In der 32. Minute die Antwort der Gastgeber. Der heute auffallende Thomas Oppenheimer trifft erneut im Powerplay, nachdem sich zuvor Brandon Prust nach einem äußerst harten Foul an Köppchen eine Fünfer und Spieldauer einhandelte. Kurz nach der zweiten Pause erneut der Ausgleich der Ice Tigers. Leonhard Pföderl traf nach schöner Einzelleistung zum 3:3. Ingolstadt ließ sich jedoch nicht entmutigen. Benedikt Schopper überwand Jochen Reimer in der 48. Minute zum 4:3, als sein Blueliner, diesmal bei fünf gegen fünf bei direkter Sicht für Reimer unter der Latte einschlug. Doch die Nürnberger wehrten sich. Andrew Kozek (52.) glich aus, aber die Ingolstädter wollten die Verlängerung vermeiden und schafften dies. Der Nürnberger Mann des Tages, David Elsner, durfte für sich in Anspruch nehmen, das erste und das letzte Tor für sein Team erzielt zu haben, als er in der 55. Minute vor dem Heiligtum von Jochen Reimer völlig frei stand und die Scheibe in die rechte Ecke jagen konnte.
Iserlohn Roosters – EHC Red Bull München 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)
Es war ihre letzte Chance und sie wurde von den Iserlohnern genutzt. Gegen den Deutschen Meister, der seinerseits einen Rückfall auf Platz zwei verhindern wollte, mussten die Roosters gewinnen, wollten sie noch eine Chance auf einen Play-off-Platz haben. Das Match hatte dann auch prompt Play-off-Charakter. Den besseren Start hatten zweifellos die Münchner. Jonathan Matsumoto (4.) gelang die schnelle Führung nach einem harten Schlagschuss von Regehr, den IEC-Keeper Pickard nicht festhalten konnte per Nachschuss. Der Ausgleich brauchte nicht lange. Luigi Caporusso (10.) erhielt einen Sahnepass von Down und überwand problemlos RB-Keeper Leggio. Und die Iserlohner setzten nach. Der Torschütze zum 1:1 war dann auch drei Minuten später für das 2:1 verantwortlich, als er bei vier gegen vier dem letzten Münchner Kahun die Scheibe abnahm, über das gesamte Spielfeld jagte und wiederum Leggio problemlos überwand. Spätestens jetzt hätte München merken müssen, dass man heute am Seilersee nur mit ehrlicher Arbeit gewinnen kann. Die Roosters waren jedenfalls auf der Welle des Erfolges und starteten im Mitteldrittel gleich mit dem 3:1. Denis Shevyrin (23.) versuchte es als Blueliner und Leggio hatte das Nachsehen. Doch die roten Bullen schlugen zurück. Vier Minuten später stand Dominik Kahun goldrichtig, als Pickard einen Schuss nur zur Seite abwehren konnte. In der Folge nahm der Münchner Druck zu, auch die Strafzeitenstatistik bekam etwas zu tun und als Folge dessen fiel das 4:2 im Powerplay für die Iserlohner 29 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels. Jetzt wurde es noch spannender und noch härter. In der 52. Minute explodierte das Match und gleich drei Akteure (Shevyrin, Pinizzotto und Aucoin) mussten auf die Bank. Schließlich nahm Münchens Trainer Don Jackson noch seinen Keeper vom Eis aber das Tor fiel dann, für ihn auf der verkehrten Seite, als David Dziurynski (60.) das 5:2 markierte.
Adler Mannheim – Grizzlys Wolfsburg 4:3 (1:3, 2:0, 1:0)
Sensationsstart der Niedersachsen. Bereits in der vierten Minute scorte Torjäger Brent Aubin im Powerplay. Die Führung hielt nur eine Minute, dann scheiterte Festerling an Brückmann im Wolfsburger Kasten, David Wolf (5.) setzte nach und bezwang Brückmann aus kurzer Distanz. Die Wolfsburger jedoch, nach dem 5:3 von München psychisch gestärkt, versenkten auch das zweite Powerplay durch Mark Voakes (8.) im Kasten von Adler-Keeper Endras. Und es sollte zunächst noch ärgerlicher für die Adler werden. Tyson Mulock (12.) erhöhte gar auf 3:1, als er im Slot völlig übersehen wurde. Dann folgte der Galaauftritt von Mannheims Topscorer Chad Kolarik. In der 28. Minute steht er perfekt, als Teamkollege Johnson an Brückmann scheitert und das gegnerische Tor völlig leer ist. 60 Sekunden später der Ausgleich und wieder heißt der Torschütze Chad Kolarik. Erst nimmt er einem Wolfsburger Spieler im Angriffsdrittel den Puck weg, will seinen Nebenmann anpassen, trifft aber nur einen Wolfsburger Schlittschuh und den ungewollten Rückpass nimmt Kolarik dankend mit einem Drehschuss an, bei dem Brückmann keine Chance hat. Ähnlich perfekt steht Kolarik beim 4:3 (50.), als er einen Rückhandpass von Plachta problemlos annehmen und versenken kann. Zwar wurde es noch einmal spannend, als Wolfsburgs Trainer Gross seinen Keeper für einen sechsten Feldspieler rausnahm, aber als Likens an Endras sechs Sekunden vor Schluss scheiterte, war das Spiel entschieden und Mannheim durch den Sieg wieder einmal Tabellenführer in der DEL.
Straubing Tigers – Augsburger Panther 6:2 (2:0, 2:1, 2:1)
Beide Mannschaften waren durch die Tabellensituation motiviert. Straubing hätte bei einem Sieg auf Platz neun vorziehen können, Augsburg mit einem Sieg Platz fünf zementieren können. Richtig in Schwung kamen jedoch von Anfang an nur die Tigers. Bereits in der sechsten Minute fiel folgerichtig das 1:0 für die Straubinger durch Maury Edwards und die Niederbayern legten nach. Scott Timmons (12.) stand nach einem Querpass von Conolly goldrichtig und erhöhte auf 2:0. Im Mitteldrittel zeigte sich Augsburg zwar konzentrierter, musste aber das 3:0 hinnehmen, als Thomas Brandl (27.) durchstarten konnte und AEV-Keeper Meisner problemlos bezwang. Zwar konnte Michael Davies (28.) schnell das 3:1 erzielen, aber die Druckperiode war nur von kurzer Zeit, dann übernahmen wieder die Straubinger das Kommando und wurden von James Bettauer (38.) im Powerplay mit seinem 4:1 erlöst. Im letzten Drittel veränderte sich nicht viel. Augsburg zeigte einfach nicht genug, um Punkte ergattern zu können, und so war das 5:1 logisch, als Sandro Schönberger (48.) bei einer 2:1-Situationen einen Musterpass von Röthke direkt einlochen konnte. Eine Minute später gar das 6:1, als Dylan Yeo Meisner nach einem Abpraller überwinden konnte. Damit ließen es die Tigers bewenden, während die Panther noch Mut zeigten wenigstens durch David Stieler (59.) noch verkürzen konnten.
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Düsseldorfer EG 1:5 (0:4, 0:0, 1:1)
Die Zuschauer in der wiederum ausverkauften Arena kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Im ersten Drittel kaufte die DEG dem Heimteam mit konsequentem Defensivspiel, gepaart mit exzellenten Kontern den Schneid ab, spielte genauso, wie es Bremerhaven immer auswärts macht und erfolgreich ist. Marco Nowak (6.), Maximilian Kammerer (16.), Daniel Weiss (18.) und Tim Schüle (20.) trafen für eine DEG, denen die Tore von einer Bremerhavener Abwehr in den Schoß gelegt wurden. Damit war das Spiel schon vor der ersten Sirene entschieden. Spannend hätte es lediglich in der 22. Minute werden können, als auf Grund eines Schlägerwurfes von Niederberger die Bremerhavener einen Penalty zugesprochen bekamen. Bordson scheiterte jedoch mit einem mäßig geschossenen Strafschuss am glänzend reagierenden Niederberger. Danach verwalteten die Rheinländer die komfortable Führung gegen tapfer anrennende Hausherren. Erst in der 51. Minute konnte Corey Quirk den verdienten Ehrentreffer erzielen. Die Antwort der DEG kam direkt. 15 Sekunden später nutzte Christopher Minard einen Abspielfehler der Fischtowner und netzte unhaltbar für Kuhn zum 1:5 ein.
Krefeld Pinguine – Kölner Haie 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)
6177 Zuschauer, darunter zahlreiche Kölner Anhänger, wollten die Partie sehen, bei der die Krefelder sich bei ihren letzten Heimspielen ehrenvoll zeigen wollten, während die Kölner die Vorrundenmeisterschaft noch nicht aus den Augen verloren haben aber für dieses Vorhaben auch drei Punkte benötigten. Die Begegnung wurde dann auch ein Geduldsspiel. Vor allem für die Kölner, die das erste Drittel zwar überlegen gestalteten, zahlreiche Einschussmöglichkeiten kreierten, aber keinen Erfolg hatten. In der 29. Minute lag dann Krefeld auf einmal in Führung, als sich Umicevic durchgekämpft hatte, Altmeister Herbert Vasiljevs bediente und der keine Mühe hatte, die Scheibe in das leere Tor zu schieben. Ausgerechnet mit einem Shorthander hatte dann Kölns Dane Byers in der 39. Minute Glück, als er aus der Luft einen Schuss von Bolduc unhaltbar für KEV-Keeper Galbraith abfälschte. Der anschließende Wutausbruch von Galbraith war daher auch verständlich. Das 1:2 für die im dritten Drittel besseren Haie war dann auch verdient, wobei dieses Tor fast schon alleine das Eintrittsgeld wert war. Kölns Schwede Johannes Salmonsson spazierte durch die Pinguin-Abwehr und überwand schließlich auch noch den herausstürzenden Galbraith. In der Folgezeit versuchte Krefeld mit Macht noch den Ausgleich, hatte auch Pech, als Mieszkowski nur die Latte traf und musste schließlich noch das 1:3 hinnehmen, als Max Reinhardt mit perfektem Rückhandschuss für den endgültigen Siegtreffer sorgte.