"Man spürt einfach, dass die heiße Phase begonnen hat"
Ronny, das letzte Wochenende hatte für Euch zwei Seiten. Freitags habt Ihr die Iserlohn Roosters daheim mit 3:0 besiegt, am Sonntag gabs dann eine 4:6-Niederlage bei den Kölner Haien. Wie beurteilst Du diese Spiele?
Beide Spiele waren sehr eng, Freddy hat jeweils herausragende Leistungen gezeigt. Wir haben gegen Iserlohn konzentriert gespielt und hätten eigentlich auch in Köln gewinnen müssen. Wir haben es dort aber einfach nicht verstanden, eine höhere Führung herauszuschießen und deshalb ist Köln immer wieder zurückgekommen. Die Haie haben am Ende etwas glücklich durch ein Powerplay-Tor gewonnen. Wir können zwar nicht zufrieden sein, ich denke aber, dass man auf den gezeigten Leistungen der letzten Matches durchaus aufbauen kann.
Die Niederlage in Köln war sicherlich doppelt ärgerlich. Auf der einen Seite habt Ihr drei Mal in Führung gelegen und auf der anderen Seite haben Euch sehr viele Fans nach Köln begleitet.
Ja, das war wirklich ärgerlich für uns. Wir haben uns im Prinzip selbst geschlagen, weil wir individuelle Fehler gemacht haben, die nicht hätten passieren müssen. Aber jetzt heißt es nach vorne zu blicken. Es sind noch sechs Spiele zu spielen und wir müssen noch einige Punkte einfahren.
Nach dem Spiel bei den Haien seid Ihr mit Fan-Sonderzug nach Hause gefahren. Wie war das für Dich?
Das war schon sehr lustig. Am Anfang waren wir Spieler und auch einige Fans nach der Niederlage natürlich etwas angefressen. Das ist ja ganz normal. Aber mit der Zeit haben sich alle etwas gefunden und als wir dann im Partywagen waren und etwas getanzt haben, wurde es dann schon besser. Ich hatte ja schon mehrfach das Glück, mitfahren zu können und es macht mir sehr viel Spaß. Man trifft immer wieder alte Bekannte im Zug.
Die letzten Spiele haben sich für Euch wahrscheinlich schon wie Play-Off-Spiele angefühlt. Die Partien waren eng und intensiv. Was hat sich auf dem Eis verändert?
Die Teams sind angespannter und nervöser als zuvor. Es gibt in den Spielen nicht mehr die klaren Chancen und Wechsel, die die Mannschaften sonst immer hatten, um den Gegner unter Druck zu setzen. Die Partien sind relativ ausgeglichen, weil niemand einen Fahler machen möchte. Meistens spielt erst diejenige Mannschaft etwas befreiter auf, die in Führung gegangen ist und keinem Rückstand hinterher laufen muss. Deshalb heißt es für uns auch in den nächsten Spielen einen Rückstand zu verhindern.
Wie merkt man denn in der Kabine, dass die entscheidende Phase der Saison angebrochen ist?
Jeder Spieler ist vor und während den Spielen noch angespannter und fokussierter. Man spürt einfach, dass die heiße Phase begonnen hat.
Die Tabelle war über den gesamten Saisonverlauf sehr eng. Hättest Du gedacht, dass es bis zum Ende hin so ausgeglichen bleiben würde?
Eigentlich schon. Jede Mannschaft hat ihre Spielmacher oder ihre Stars. Die restlichen Spieler in den Mannschaften sind dann meist auf so einem hohen Level, dass da nur Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen. Das sieht man auch daran, dass viele Spiele in dieser Saison mit nur einem Tor Unterschied ausgegangen sind. Das hat sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison gezogen.
Aktuell bist Du im Team der zweitbeste Scorer hinter Mario Scalzo. Eigentlich kannst Du mit Deiner Spielzeit also durchaus zufrieden sein, oder?
Zufrieden bin ich nicht, das bin ich nämlich nur wenn das Team gewinnt. Ich bin froh, dass ich im Moment in einer sehr starken Reihe spielen kann. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Der Fokus, der uns alle antreibt, ist nur der Erfolg der Mannschaft. Nur das zählt für mich.
Du hast Deinen Vertrag bei den Adlern Ende Januar um zwei weitere Jahre verlängert. Was sprach aus Deiner Sicht dafür?
Ich weiß was ich an diesem Club habe. Ich bin lange hier, kenne das Umfeld und fühle mich sehr wohl. Das ist hier wie eine Heimat für mich geworden.
Was sind Deine Wünsche für die letzten Partien der Vorrunde?
Natürlich würde ich mit dem Team gerne unter die sechs besten Teams kommen und gefestigt in die Play-Offs gehen. Es sind noch wenige Wochen und das Team muss nun noch enger zusammenrücken, damit man in diesen letzten Spielen erfolgreich sein kann.
(Das komplette Interview gibt es auf www.adler-mannheim.de)