"Lucky" Lang stoppt Haie - 2:1 n.P. gegen Tabellenführer Köln
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Im hochklassigen und bis zur letzten Sekunde dramatischen Spitzenspiel der
DEL behielten die Nürnberg Ice Tigers völlig verdient letztendlich mit 2:1
(0:1,0:0,1:0,1:0) nach Penaltyschießen die Oberhand gegen Tabellenführer
Köln. Die ohne ihren gesperrten Stammkeeper Svoboda spielenden Ice Tigers
zeigten vor knapp 6000 Zuschauern eine tolle Leistung und konnten sich in den
entscheidenden Momenten auf den erst 18-jährigen Lukas Lang verlassen.
Lang wurde zwar im ersten Drittel nach sieben Minuten kalt erwischt, erwies
sich aber im weiteren Verlauf der Partie als sicherer Rückhalt und entschied
letztendlich auch das Penaltyschießen gegen seinen Kölner Kontrahenten Rogles.
McLlwain hatte die Haie nach einem Kopitz-Fehlpass in Führung gebracht. Aber
die Ice Tigers kämpften sich schnell zurück, wobei Trepanier die größte
Ausgleichschance vergab.
Auch im zweiten Drittel war die Poss-Truppe das aktivere Team, bis
Schiedsrichter Aumüller mit umstrittenen Entscheidungen in die Partie zusehends
eingriff. Vor allem die Matchstrafe gegen Bannister erregte die Gemüter, da der
von Bannsister getroffene Hicks den sterbenden Schwan spielte, aber unmittelbar
nach Strafenverkündung fit wie zuvor wieder ins Spielgeschehen eingriff. Gerade
ein NHL-erfahrener Akteur wie Hicks hat solche Mätzchen sicher nicht nötig,
fiel aber schon öfter durch seine hinterlistige, aus Kölner Sicht vielleicht
auch clevere, Spielweise auf.
In dieser fünfminütigen Unterzahl wuchs Lukas Lang über sich hinaus: Gleich
reihenweise entschärfte er Kölner Einschussgelegenheiten. Als auch noch
Stastny auf die Strafbank wanderte, schien der zweite Kölner Treffer nur eine
Frage der Zeit. Aber fünf phantastische Paraden von Lang erlaubten den Haien
auch bei dieser 120-sekündigen doppelten Überzahl kein weiteres
Erfolgserlebnis.
Im Schlussdrittel hatte das Spiel dann nur noch eine Richtung. Angriff auf
Angriff rollte gen Rogles, der mit Glück und Geschick nur einmal hinter sich
greifen musste. Großchancen im Minutentakt hatten die Ice Tigers, aber nur
Tappers Abfälscher fand den Weg ins Netz. Vom Tabellenführer war in dieser
Phase des Spiels nichts mehr zu sehen, fast 20 Minuten waren die Haie in ihre
eigene Zone eingeschnürt und wirkten stehend ko.
Im anschließenden Penaltyschießen trafen die Haie zwar dreimal, aber die Ice
Tigers Schützen waren einmal mehr erfolgreich. Dabei trat besonders Brad Tapper
hervor, der gleich zweimal sicher verwandelte und für den Zusatzpunkt sorgte.
Eine packende Partie sahen auch beide Trainer, Ex-Bundestrainer Zach und
Bundestrainer Poss unisono: "Es war ein echtes Spitzenspiel, jeder
Millimeter war hart umkämpft. Absolut hochklassig und sehr intensiv." Auch
der Leistung von Lukas Lang zollten beide Trainer großen Respekt. Einziger
Wehrmutstropfen für Greg Poss war die Verletzung von Björn Bombis, der sich
nach einem Zweikampf am Knie verletzte und morgen in die Kernspinröhre muss, um
die endgültige Diagnose zu stellen. Unglücklicherweise scheint auch ein
Kreuzbandriss nicht ausgeschlossen.
Tore:
0:1 (06.55) McLlwain (Furchner, Lewandowski)
1:1 (48.15) Tapper (Kopitz, Martinec) 5:4
2:1 (60.00) Tapper (Penalty)
Strafen: Nürnberg 17 min. plus 10 min. Martinec plus Matchstrafe
Bannister - Köln 18 min. plus 10 min. Roy
Zuschauer: 6074
Schiedsrichter: Aumüller
(Foto: City-Press)