Löwen Frankfurt sichern Klassenerhalt4:1-Auswärtssieg in Ingolstadt

Zu Beginn des Spiels gingen beide Mannschaften engagiert zu Werke, echte Chancen waren eher eine Seltenheit. Das Führungstor für die Gäste vom Main fiel ein bisschen aus dem Nichts: Maksim Matushkin schleuderte die Scheibe zum Tor, Eugen Alanov fälschte sie ab. Danach zeigten die Panther insbesondere in Person des Ex-Löwen Leon Hüttl, dass sie diesen Treffer nicht auf sich sitzen lassen wollten. Zählbares sprang aber vor der ersten Sirene nicht mehr heraus für die Hausherren, auch weil sie lediglich vier Torschüsse im ersten Drittel zustande brachten. Diesen Wert verdoppelten sie aber in der ersten Minute des Mittelabschnitts.
Zwei Powerplays in kurzer Folge zeigten, was dem ERC Ingolstadt in dieser Saison abgeht: Waren sie im ersten durchaus gefährlich und erkennbar darauf aus, viele Scheiben zum Tor zu bringen, verpuffte das zweite völlig. Bei einer Strafe gegen ERC-Verteidiger Kevin Maginot, einen weiteren ehemaligen Frankfurter, kamen die Gäste dem zweiten Treffer aus Sicht der Schanzer bedenklich nahe. Mehrere Male musste Panther-Schlussmann Michael Garteig in höchster Not retten. Gegen Ende des Mitteldrittels nahm das Spiel richtig Fahrt auf: Ingolstadt drückte auf den Ausgleich, gleichzeitig war Frankfurt mit einigen gut strukturierten Kontern sehr gefährlich.
So blieb das Bild auch im Schlussdrittel: Bei einem Angriff der Frankfurter wusste Panther-Kapitän Fabio Wagner sich nur mit einem Foul zu helfen. Im folgenden Powerplay drosch Maksim Matushkin den Puck aus halbrechter Position die Scheibe ins Netz zum zweiten Frankfurter Treffer. Auf ähnlich brachiale Weise erzielte Leon Hüttl gegen seinen Ex-Arbeitgeber nach etwas mehr 51 Minuten den Anschlusstreffer für die Gastgeber. Doch quasi im Gegenzug bissen die Löwen zurück und stellten durch Cameron Brace den alten Abstand wieder her. Er machte auch in der Schlussminute den Sack zu, als er ins leere Tor der Panther traf.
Trotz aller Unterstützung von den Rängen war es also nichts mit dem Last Minute-Angriff der Panther auf Platz 6. Grund zum Feiern hatten hingegen die Gäste, die mit dem Sieg den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachten. So waren dann auch noch lange nach Spielschluss die Gesänge „Nie mehr zweite Liga“ und – für die Löwen-Fans mindestens genauso wichtig – „Nie mehr nach Bad Nauheim“ aus der Gästekurve zu hören.
Entsprechend gelöst war Interimstrainer der Löwen, Franz-David Fritzmeier, nach dem Spiel: „Ich freue mich sehr, dass wir den Klassenerhalt heute geschafft haben. Alles, was wir am Dienstag haben vermissen lassen in Sachen Disziplin und Commitment, haben wir heute gut gemacht gegen eine heiße Mannschaft wie Ingolstadt.“
Ganz anders hingegen die Gemütslage bei ERCI-Coach Mark French: „Wir sind gut gestartet, hatten viel Puckbesitz aber haben zu wenig Scheiben zum Tor gebracht. Das hatten wir zuletzt besser gemacht. Das schnelle Tor nach unserem 1:2-Anschlusstreffer war der entscheidende Moment. Unser Powerplay hat in den letzten Spielen ganz gut funktioniert, hat heute aber nicht das generiert, was wir uns erhofft haben. Das Spiel heute war eine gute Lektion, wie man in dieser Liga nicht auftreten sollte.“
ERC Ingolstadt – Löwen Frankfurt 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)
0:1 Eugen Alanov (Maksim Matushkin, Chad Nehring) 15:11
0:2 Maksim Matushkin (Julian Napravnik) 44:05 – PP1
1:2 Leon Hüttl (Mat Bodie) 51:49
1:3 Cameron Brace (Cody Kunyk) 52:21
1:4 Cameron Brace 59:32 (EN)
Strafminuten: Ingolstadt 6, Frankfurt 6
Zuschauer: 4.482