Lions: Zufrieden mit dem Sieg - Corso ist wirklich verletzt

Nach dem Spiel der Frankfurt Lions und den Krefelder Pinguinen (2:1) waren sich
beide Trainer einig, nicht das beste Eishockeyspiel gesehen zu haben. „Dafür
aber ein enges, welches bis zum Schluss von der Spannung lebte“, sagte
Krefelds Trainer Teal Fowler direkt nach dem Spiel. „Wir waren vor dem Spiel
sehr nervös“, stellte Lions Trainer Chernomaz fest. „Die ersten 30 Minuten
war Krefeld die bessere Mannschaft. Entscheidend war unser Überzahltor, das hat
uns viel Selbstvertrauen gegeben“, so der der Lions Coach weiter. Krefeld
hatte im ersten Drittel 90 Sekunden fünf gegen drei Powerplay ungenutzt
gelassen, während die Lions auf der anderen Seite ihre Überzahl endlich einmal
konsequent verwerteten.
Trotz aller Spannung fiel auf, dass beide Mannschaften erhebliche Probleme mit
dem Pass- und Kombinationsspiel hatten. Ein Grund dieser technischen Mängel war
sicher die Nervosität, ein anderer Grund auf Lions Seite war das permanente
Wechseln der Sturmreihen. Angefangen hatten die Lions mit Lebeau/Bright/Norris.
Im Mitteldrittel rückte Danner für Bright in den ersten Sturm, und im
Schlussdrittel stürmte der Grippegeschwächte Hackert zusammen mit Lebeau und
Norris. „Ich musste einfach was ändern. Es lief nicht viel zusammen, da kann
ich nicht tatenlos zusehen“, begründete Chernomaz sein Handeln. Während mal
ändern ja in Ordnung ist, störte das Wechseln gegen Krefeld eher den
Spielfluss. Anders, wie die Jahre zuvor, hat sich bisher keine Reihe
herauskristallisiert, die man als eingespielt bezeichnen kann. Das hängt zum
einen daran, dass Chernomaz gern und früh seine Angriffsreihen verändert, zum
anderen spielt natürlich auch das Verletzungspech eine Rolle. Neben die
langzeitverletzten Young und Jocher gesellte sich diese Woche auch noch Steve
Kelly wegen einer Entzündung im Fingerbereich.
Zudem fehlt seit Wochen Dan Corso, über dessen Fehlen es bereits die wildesten
Gerüchte bis hin zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung gab. „Alles
Quatsch“, stellte Manager Fliegauf klar. „Corso hat einen Haar-Riss über
dem Knöchel, ungefähr in der Höhe, wo der Schlittschuh aufhört. Er ist
wirklich verletzt und kann nicht spielen“, so Fliegauf am Freitag zu
Hockeyweb.
Comeback von Young unklar
Eigentlich war angedacht, dass Lions Kapitän Jason Young am kommenden
Donnerstag in Berlin erstmals nach seiner schweren Verletzung wieder spielen
wird. Die Lions wollen nun aber in Anbetracht des komfortablen Vorsprungs auf
den 9. Tabellenplatz keine Folgeverletzung riskieren, weil Young womöglich zu
früh wieder ins Geschehen eingegreift. So sieht es derweil aus, dass der Kapitän
erst während der Olympiapause bei einem internationalen Turnier in Japan
eingesetzt wird. (Frank Meinhardt)