Lions zeigen Moral und drehen verloren geglaubtes Spiel
Der ERC Ingolstadt kam mit der Empfehlung von sechs Erfolgen aus den letzten sieben Spielen nach Frankfurt und von Beginn sah man den Panthern ihr Selbstvertrauen an. Sicher im Passspiel und stets gefährlich bestätigte Ingolstadt die These von Lions Trainer Chernomaz, der vor dem Spiel in höchsten Tönen vom heutigen Gegner sprach. Besonders das beste Powerplay der Liga hob der Kanadier hervor, doch nach sieben Minuten nahm Ingolstadt ihr erstes Überzahlspiel des Abends zu sehr auf die leichte Schulter. Bob Wren ließ sich sehr einfach die Scheibe von Schneider abnehmen und der Lions Kapitän bediente den mitgelaufenen Angell, der zum 1:0 für die Hessen abschloss. Auch im zweiten Powerplay der Gäste wurde es gefährlich für Panther Torwart Pätzold. Diesmal machte es Schneider alleine, schoss aber knapp am Tor vorbei. Ingolstadt in dieser Phase zu selbstzufrieden gegen bissige Lions, die sehr konsequent in Unterzahl spielten. Doch just in dem Moment, als die Lions ihre dritte numerische Unterlegenheit überstanden hatten trafen die Panther durch Clymer zum Ausgleich.
Im 2.Drittel setzte sich das derzeitige Überzahldilemma der Frankfurt Lions fort. Bereits im ersten Drittel hatten die Hessen zwei Überzahlspiele kläglich ungenutzt gelassen, und das Drama setzte sich fort. 42 Sekunden standen die Lions mit fünf gegen drei auf dem Eis, einen Treffer konnten sie nicht verbuchen. Dafür aber bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis. Der agilste Lions Spieler an diesem Abend, Simon Danner (Foto by City_press), traf aus kurzer Entfernung, nachdem Polaczek sehr gut den Puck vor das Tor gebracht hatte. Ingolstadt wurde durch den Rückstand scheinbar wachgerüttelt und erspielte sich in der Folge ein Übergewicht. Ben Clymer hatte bei einem Pfostenschuss Pech (33.). Die Gastgeber hielten vor allem dann dagegen, wenn die deutsche Sturmreihe Polaczek-Gawlik-Danner auf dem Eis stand. Gegen Ende des Drittels wurde der Druck der Panther aber zu groß und Greilinger nutzte ein Powerplay zum Ausgleich.
Diesen Schwung nahmen die Gäste mit in das Schlussdrittel. Es braucht nicht erwähnt zu werden, dass die Lions zunächst ein weiteres Powerplay nicht nutzen konnten ehe die Panther binnen 38 Sekunden gleich zwei Mal zuschlugen. Beim 3:2 für Ingolstadt konnte Lions Stürmer Ulmer den Pass auf den Torschützen Bellissimo nicht abfangen und haute über den Puck und beim 4:2 durch Ex-Löwe Kavanagh ließ Gordon den Schuss durch die Beine rutschen. Eine Art Vorentscheidung schien gefallen, erst Recht weil den Lions in der Phase bei einem weiteren Powerplay kein einziger Schuss gelang. Gefährlich wurde es für Ingolstadt weiterhin nur, wenn die Gawlik Reihe stürmte. So war die Sturmreihe auch für den Anschlusstreffer verantwortlich. Danner bediente uneigennützig Polaczek, der das Spiel wieder spannend machte. In den beiden Schlussminuten dann die große Chance für die Lions, zumindest einen Punkte zu holen.
Hauptschiedsrichter Hascher schickte Bakos auf die Strafbank und Chernomaz nahm Gordon zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Mit sechs gegen vier machten die Hessen Druck und wurden 18 Sekunden vor Schluss belohnt. Den dritten Abpraller von Pätzold verwertete Ulmer zum vielumjubelten Ausgleich. Ein Schock für Ingolstadt. Eine sichere Führung aus der Hand gegeben und in der Verlängerung verloren sie auch den Extrapunkt. Verteidiger Angell umkurvte mit einer Energieleistung vor das Tor von Pätzold und schob zum 5:4 ein.
Zum Mainova Spieler des Tages wählten die Fans Simon Danner
Statistik:
1:0 (06:19) Angell 4-5SH; 1:1 (15:28) Clymer; 2:1 (27:19) Danner; 2:2 (38:01) Greilinger 5-4PP; 2:3 (43:06) Bellissimo; 2:4 (43:44) Kavanagh; 3:4 (50:03) Polaczek; 4:4 (59:42) Ulmer 6-4PP; 5:4 (63:42) Angell
Schiedsrichter: Hascher
Strafminuten: Frankfurt 16 – Ingolstadt 18
Zuschauer: 5.100
(Frank Gantert)