Lions wollen zurück auf die Erfolgsspur
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Sarkastisch könnte man die Situation bei den Frankfurt Lions so formulieren: Möchtest du den Deutschen Meister oben sehen, musst du die Tabelle drehen. Nach vier Spieltagen der Deutschen Eishockey Liga verbuchen die Hessen gerade mal drei Punkte und sind überraschend Tabellenletzter. In Frankfurt kein Grund in Panik zu geraten. „Hier ist alles ruhig“, so Manager Lance Nethery. „Ich habe mit den Lions in der Zeit, in der ich hier arbeite so viel erlebt, dass mich der Start nicht weiter aus der Bahn wirft“.
Vorausschauend auf die kommenden Spiele in Iserlohn und zu Hause gegen die Augsburger Panther steht die komplette Mannschaft nun unter Druck. So wurde unter der Woche an den Hauptschwächen gearbeitet. Acht Gegentore waren deutlich zu viel. „Die Rückwärtsbewegung der Stürmer war viel zu langsam“, bemängelte Trainer Rich Chernomaz bereits am Sonntag nach der Heimniederlage gegen Hamburg. Auch in der Offensive hapert es bisher gewaltig. Es werden zwar viele Schüsse auf des Gegners Tor abgegeben, doch in Tore umgemünzt ist die Quote bisher mangelhaft. „Es war einfacher diese Woche mit den Spielern zu arbeiten, weil sie mehr zugehört haben, weil wir derzeit Letzter sind. Jeder muss sich zunächst auf sich selbst konzentrieren und die individuellen Fehler und Undiszipliniertheiten abstellen. Denn diese haben uns am Wochenende sechs Punkte gekostet“, berichtet Rich Chernomaz.
Im Vergleich zur letzten Saison ist die Torausbeute der Lions höchstens Durchschnitt. Vergangene Spielzeit legte die Mannschaft fulminant los, und erzielte 18 Tore in den ersten vier Spielen. Heute stehen gerade einmal acht Treffer auf der Habenseite. Die aufgekommene Kritik an den Neuzugängen Murphy, Pronger und Beaucage hält Nethery für überzogen. „Natürlich haben sie bisher nicht die Erwartungen erfüllt, aber wir sind eine Mannschaft von 20 Spielern. Jeder muss von uns besser und vor allem einfacher spielen. Wir müssen zu unserem Teamgeist zurückfinden“.
Dass die drei genannten Neuzugänge ähnlich untergehen, wie damals im Abstiegsjahr die Spieler Cory Laylin oder Rick Girard, befürchtet Nethery nicht. „Alle haben einen sehr guten Charakter und in den bisherigen Vereinen immer Top Leistungen gebracht. Wir sind weiter von ihnen überzeugt“. Deutlich mehr kommen muss auch von den Deutschen im Team der Frankfurt Lions. Ohne jeden Treffer blieben die sieben deutschen Stürmer in den vier Spielen. Trainer Chernomaz hat bereits angekündigt die Sturmreihen kräftig zu verändern. Im Tor wird trotz einiger Schwächen weiter Ian Gordon stehen. Die Verteidigungspaare werden wohl unverändert aufgestellt. So werden die Lions versuchen, am Wochenende die maximale Punkteausbeute zu erreichen, um die Tabelle positiv zu korrigieren, so dass man sie nicht mehr umdrehen muss, um den Meister weiter oben zu sehen. (Frank Meinhardt)