Lions wollen heißen Fight liefern - Leichte Entwarnung bei Norris
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Nach zwei Tagen Enttäuschung herrscht bei
den Frankfurt Lions seit Mittwoch Aufbruchstimmung und gute Hoffnung auf das
Erreichen der Play-offs. Die Niederlage in Hannover, was gleichzeitig das
Verpassen der Play-offs auf direktem Weg bedeutete, hatte seine Narben
hinterlassen. "Am Dienstag war es noch sehr still in der Kabine. Mittwoch ist
die Stimmung schon lockerer gewesen. Wir waren sehr enttäuscht, aber jetzt ist
das abgehakt und wir wollen über den Umweg Pre-Play-offs in die Endrunde
einziehen", sagte Torhüter Boris Ackers. Ähnlich formulierte es auch Trainer
Rich Chernomaz: "Ich habe einen Moment
gebraucht, um das zu verarbeiten. Es ist wie es ist, und wir werden den Eisbären
einen harten Fight liefern. Wir wollen in die Play-offs".
An Motivation wird es den Spielern der
Lions kaum mangeln. Aus Berlin kamen in den letzten Tagen die besten Vorlagen.
Da spricht Trainer Pagé von der Meisterschaft, und dass die Lions eine
aggressive Mannschaft haben, die zu undiszipliniert agiert. "Ich habe das
vergrößert und in die Kabine gehangen", sagte Chernomaz. So ganz Unrecht hat
Pagé natürlich nicht mit der Undiszipliniertheit der Lions, schließlich haben
die Hessen mit Abstand die meisten Strafzeiten kassiert. "Wir haben zuletzt
deutlich weniger Strafen hinnehmen müssen. Die Jungs werden widerlegen, dass wir
undiszipliniert sind", kommentierte Chernomaz. In der Woche trainierten die
Hessen ausgiebig fünf gegen fünf auf dem Eis. "Wir müssen clever in der
Verteidigung spielen und keine dummen Fouls begehen. In der Vorwärtsbewegung
dürfen wir uns keine leichten Puckverluste erlauben. Wenn Berlin Platz hat und
kontern kann, sind sie brandgefährlich", gibt Chernomaz die Richtung vor.
Personell kann der Kanadier am Freitag
wieder auf Radek Krzestan zurückgreifen, der sich zuletzt in Schwenningen das
nötige Selbstvertrauen holte. Er soll in der vierten Reihe zum Einsatz kommen.
Am Sonntag wird er allerdings wieder für Schwenningen stürmen. Verzichten müssen
die Lions weiter auf Peter Smrek und Dwayne Norris. Sollten die Lions ins
Viertelfinale der Play-offs einziehen könnte Smrek eventuell wieder zum Kader
der Lions gehören. Sein Muskelfaseriss dürfte dann ausgeheilt sein. Anders ist
die Situation bei Norris. Zwar hat sich die Schulterverletzung als nicht so
schlimm wie befürchtet herausgestellt, ein Einsatz mit gerissenem Band und
verletzter Rippe im Bereich des Schlüsselbeins ist aber eher unwahrscheinlich,
auch wenn Norris selbst sagt, dass er alles versuchen wird, noch einmal als
Spieler aufs Eis zurückzukehren. Die Lions hoffen am Freitag auf eine nahezu
ausverkaufte Eissporthalle und stimmgewaltige Fans. Spiel zwei der Serie findet
am Sonntag um 14.30 Uhr (live in Premiere) im Berliner Sportforum statt. Über
die Internetseite der Frankfurt Lions und Eishockeyworld kann das Spiel live im
Internet als Radiokommentar angehört werden. (Frank Meinhardt)