Lions winkt die Tabellenführung – Chernomaz ist es egal
Es läuft prima bei den Frankfurt Lions. Nach zuletzt elf von möglichen zwölf gewonnenen Punkten belegen die Hessen Platz zwei und können mit einem Heimsieg am Dienstag gegen Hamburg sogar die Eisbären aus Berlin vorläufig von Platz eins verdrängen. Eine tolle Sache ja, aber für Lions Trainer Rich Chernomaz nur zweitrangig: „Letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt waren wir schon erster. Das ist aber völlig egal. Es gilt in jedem Spiel zu punkten und den Abstand auf die Plätze hinter uns zu vergrößern. Es sind noch viele Spiele zu absolvieren und es wird noch viel passieren“, so der Kanadier.
Sein Team präsentiert sich derzeit in super Form. Das liegt zum einen daran, dass bis auf Vorobiev alle Spieler einsatzbereit sind, und zum anderen, dass jeder Spieler seine Rolle im Team zu akzeptieren scheint und das Beste für die Mannschaft daraus macht. Zum Beispiel zeigte die vierte Reihe um Wörle, Oppenheimer (Foto by City-Press) und Kunce in den letzten Spielen eine starke Leistung und war an spielentscheidenden Toren maßgeblich beteiligt. Gegen Hannover erzielte Oppenheimer das wichtige 4:3 und führte sein Team mit diesem Tor auf die Siegerstraße. Am Freitag gegen Augsburg bereitete das Trio den wichtigen 2:1 Führungstreffer von Blanchard vor und in Köln war es zunächst Oppenheimer, der das 1:1 erzielte und dann Kunce, der dem Kölner Bartek die Scheibe klaute, um sie Schneider aufzulegen, der zum zwischenzeitlichen 4:3 netzte. Auch beim letzten Treffer in Köln durch Kopitz standen mit Wörle und Oppenheimer zwei Spieler der vierten Reihe auf dem Eis.
Während die Spieler, die das Lions Trikot derzeit tragen für Furore sorgen, zeigen auch die ausgeliehenen Thomas Ower für Hannover und Jamie Wright für den Schweizer B-Ligisten HC Sierre-Anniviers starke Leistungen. Ower sicherte dem EC Hannover mit tollen Paraden einen 4:1 Heimsieg über den Tabellenführer München und Wright steuerte ein Tor und ein Assist beim 4:1 Auswärtssieg in Ajoie bei. Gerade die Leistung von Wright könnte Auswirkungen auf den aktuellen Kader haben. Sollten die Schweizer oder ein anderer Klub Wright bis Saisonende beschäftigen könnten die Hessen eine weitere Lizenz vergeben. So jedenfalls ist die Marschrichtung der Lions, dass erst ein weiterer Spieler verpflichtet werden kann, wenn Wright von der Gehaltsliste gestrichen werden konnte. Aufgrund der momentan starken Leistung könnte man meinen, dass die Lions keinen weiteren Spieler benötigen, aber ein Mittelstürmer, der vor allem Vielspieler Hahn entlastet, wäre absolut sinnvoll. Dies ist aber Zukunftsmusik, denn noch hat Jamie Wright einen gültigen Vertrag bei den Frankfurt Lions. (Frank Gantert)