Lions verspielen fast noch ein 4:0 - Spiel 4 am Sonntag in Mannheim
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"
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Die
Frankfurt Lions haben in der best of five Halbfinalserie gegen die Adler
Mannheim auf 1:2 verkürzt. Nach hartumkämpften und teilweise ruppigen 60
Minuten siegten die Lions aufgrund zwei ganz starker Drittel mit 4:3. Bereits am
Vormittag machte eine Nachricht schnell die Runde, nämlich dass Lions
Verteidiger Stéphane Robidas, zuletzt wegen familiären Gründen in Kanada,
wieder in Frankfurt ist. Die letzten Tage hatten vor allem seine
Mannschaftskameraden Lebeau, Young, Norris und Gordon den Kontakt zu Robidas
gepflegt, und nach dem es seiner schwangeren Frau etwas besser geht, setzte sich
Robidas am Mittwochabend in Montreal ins Flugzeug und landete am morgen in
Frankfurt. Allein seine Anwesenheit schien die Mannschaft zu beflügeln. Wie
ausgewandelt, im Vergleich zu den ersten beiden Halbfinals, kamen die Lions aus
der Kabine und entwickelten einen gehörigen Druck auf das Mannheimer Tor.
Nachdem die Spieler zuletzt ein wenig unter Ladehemmung litten, war es
psychologisch unglaublich wichtig, dass einer der ersten Lions Schüsse den Weg
ins Mannheimer Tor fand. Martin Reichel hatte aus halblinker Position abgezogen
und Joe Murphy im fallen den Nachschuss an Cristobal Huet vorbei gebracht.
Direkt
im Anschluss das erste Überzahlspiel für die Lions. Sünder René Corbet
wollte gerade wieder aufs Eis zurück, als die Gastgeber die numerische Überlegenheit
in ein weiteres Tor umwandeln konnten. Diesmal hatte Lebeau geschossen und Kapitän
Jason Young eine Sekunde vor Ablauf der Strafe den hohen Abpraller von Huet
volley ins Mannheimer Tor befördert. Von Mannheim in dieser Phase wenig zu
sehen. Ihre Zuspiele kamen nicht mehr so sicher an, wie in den ersten beiden
Spielern, was auch daran lag, dass die Lions deutlich enger an ihren
Gegenspieler dran waren und viel Einsatz zeigten. Ein ähnliches Bild im
Mitteldrittel. Mannheim nun zwar offensiver ausgerichtet, doch zwingende
Torchancen erspielten sie sich kaum. Die beste vergab Jochen Hecht, als er bei
eigener Unterzahl auf und davon geeilt war, Ian Gordon aber nicht überwinden
konnte. In Unterzahl mussten die Adler in dieser Phase spielen, weil sich Steve
Kelly einen Stockstich gegen Lions Stürmer Jason Young erlaubte, den
Hauptschiedsrichter Willi Schimm mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe ahndete.
Mit
René Corbet musste kurz später noch ein Mannheimer auf die Strafbank, so dass
die Lions volle zwei Minuten mit fünf gegen drei spielen konnten. Nicht nur
hier sollte sich die Anwesenheit von Robidas absolut als Vorteil erweisen. Sehr
schön von Weight und Lebeau frei gespielt, hämmert Robidas den Puck zum 3:0 in
den linken Torwinkel. Mit einem Mann mehr auf dem Eis kamen die Mannheimer ins
Schlussdrittel, und mit der Hoffnung, mit einem schnellen Tor noch mal ins Spiel
zu kommen. Die Lions überstanden die brenzlige Phase und spätestens nach dem
4:0 durch Dwayne Norris schien das Spiel entschieden. Doch Mannheim bewies
Moral. Binnen fünf Minuten verkürzten Corbet und zweimal Hecht auf 4:3. Die
Adler, von denen 45 Minuten kaum Akzente ausgingen, waren dem Ausgleich nun
mehrmals sehr nahe. Zunächst scheiterte Fabian Carciola an Gordon, später fand
auch Ullmann in Gordon seinen Meister.
Die
Lions in der Schlussphase ausschließlich damit beschäftigt, den knappen
Vorsprung über die Spielzeit zu bringen. Neben einem starken Gordon hatten die
Lions dabei auch Glück, dass Jochen Hecht zweimal nur knapp am Lions Tor vorbei
schoss. Zu diesem Zeitpunkt hatte Richer seinen Torwart bereits zu Gunsten eines
weiteren Feldspielers vom Eis geholt. Sollte aber nicht mehr zählbares bringen.
Es blieb beim knappen 4:3 für die Lions und so kommt es am Sonntag in Mannheim
zu Spiel vier. (Frank Meinhardt)
Zum
Mainova Spieler des Tages wählten die Fans: Doug Weight.
Tore:
1:0
(05:14) Murphy (Reichel)
2:0
(06:18) Young (Lebeau, Weight) 5-4 PP
3:0
(30:24) Robidas (Weight, Lebeau) 5-3 PP
4:0
(42:42) Norris (Weight,
Robidas) 5-4 PP
4:1
(46:21) Hecht 5-4 PP
4:2
(48:39) Corbet (Hecht)
4:3
(51:54) Hecht (Edgerton, Pyka)
Strafminuten:
Lions 26 Minuten - Mannheim 23 Minuten +
Spieldauerdisziplinarstrafe für Steve Kelly + 10 Minuten Disziplinarstrafe für
Sven Butenschön
Schiedsrichter: Willi Schimm
Zuschauer: 7.000 (ausverkauft)