Lions verpflichten Kelly und gingen hart mit den Spielern ins Gericht
Nun also doch. Die Frankfurt Lions haben am Dienstag Steve Kelly von den Adler
Mannheim verpflichtet. Kelly, der vergangene Woche in Mannheim suspendiert
wurde, löste am Dienstag seinen Vertrag mit den Adlern auf, und unterschrieb im
Gegenzug einen Kontrakt bei den Hessen bis zum Saisonende. Nachdem Manager
Charly Fliegauf die letzten Tage heftig ein Interesse am 29-jährigen dementiert
hatte, entschuldigte sich der Manager heute für sein kleines Schauspiel. „Die
Situation wäre nicht leichter geworden, wenn wir offensiv darüber gesprochen hätten.
Denn auch andere DEL-Teams und eine russische Mannschaft wollten Kelly“, so
Fliegauf zu Hockeyweb.
Die Frage bleibt, ob sich die Lions auch ernsthaft mit der Verpflichtung Kellys
beschäftigt hätten, wenn sich ihr bester Spieler, Pat Lebeau, nicht so schwer
verletzt hätte. Wohl eher nicht, denn Fliegauf bestätigte, dass man zwar Kelly
schon länger angeboten bekam, aber es erst aktuell wurde mit dem Ausfall von
Lebeau. Bevor Kelly am vergangenen Wochenende ein schriftliches Angebot
unterbreitet wurde, hörten Manager und Trainer Chernomaz in die Mannschaft
rein. „Alle waren sehr positiv und akzeptieren Kelly. Er wird eine faire
Chance haben. Ich habe kein schlechtes Gefühl“, so der Manager. Kelly
jedenfalls war motiviert endlich wieder aufs Eis zu dürfen und absolvierte am
Dienstagabend gleich sein erstes Mannschaftstraining.
Nach den beiden Niederlagen vom vergangenen Wochenende hatten die sportlichen
Verantwortlichen das erste Mal in scharfer Form die Mannschaft intern
angegriffen. „Es fielen deutliche Worte. Es war an der Zeit, den Spielern mal
deutlich zu machen, dass sie nicht in der Vergangenheit leben. Es geht aktuell
um die Play-off Teilnahme. Dass die Lions vor zwei Jahren Meister waren,
interessiert dabei keinen mehr. Jeder muss Verantwortung übernehmen“, fasste
Fliegauf die einstündige Sitzung in humanen Worten zusammen.
Dass es Chernomaz und Fliegauf durchaus ernst ist zeigen erste personelle
Konsequenzen. Förderlizenzspieler Neville Rautert wird das kommende Wochenende
in Freiburg in der 2. Liga spielen. Im Austausch stößt ab Mittwoch Simon
Danner zur Lions Mannschaft. Die Lions sind der Meinung, dass Danner am
Wochenende mehr Impulse setzen kann als Rautert. Jan Barta wird beim Nachbar Bad
Nauheim zum Spielen kommen. Der Einsatz von Dan Corso ist zur Zeit ungewiss. Die
Chancen, dass er am Freitag gegen Düsseldorf spielen kann stehen bei 50-50.
Corso hat ein stark geschwollenes Knie und einen Nerv darin eingeklemmt. Eine
Innenbandverletzung konnte aber glücklicherweise ausgeschlossen werden. (Frank
Meinhardt - Foto: City-Press)
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