Lions verpassen die Play-offs – Versprechen wurde nicht gehalten
Ausgerechnet im alles entscheidenden fünften Pre-Play-off Spiel haben die Frankfurt Lions ihre schwächste Leistung geboten und verpassen somit zu Recht den Einzug in das Play-off-Viertelfinale. Höchstens im Mitteldrittel hatte man das Gefühl, dass die Mannschaft den Willen hat, das Spiel zu gewinnen. „Im ersten Drittel haben wir zu viele Fehler begangen und ungenau gespielt. Das Mitteldrittel war ok. In den letzten 20 Minuten haben wir zu undiszipliniert gespielt und eine Strafzeit kassiert. Das Benzin im Tank war leer. Insgesamt muss ich aber sagen, dass wir nicht als eine Mannschaft gespielt haben“, sagte Lions Trainer Chernomaz direkt nach dem Spiel. Zudem kündigte der ehrgeizige Kanadier einen Umbruch im Kader an: „Manager Norris, Siggi Schneider und ich werden uns zusammensetzen und klare Entscheidungen treffen. Wir haben die Play-offs verpasst und das ist enttäuschend. Wir brauchen neue hungrige Spieler“.
Wer Chernomaz und Manager Norris kennt, der weiß, wie es ihnen brodelt aufgrund der zuletzt so dürftigen Leistungen der Spieler. Bis auf Pat Kavanagh, Ian Gordon und Ilja Vorobjev konnte in den Pre-Play-offs kein Spieler überzeugen. Vor allem die vermeintlich besten Spieler Taylor, Young, Wright, Langfeld, Biron, Armstrong und Muir enttäuschten auf der ganzen Linie. Die jungen Deutschen Danner, Wörle, Oppenheimer und Gawlik sorgten zumindest für Unruhe, etwas Zählbares sprang dabei aber auch nicht heraus. Die größte Schwäche war allerdings das eigene Powerplay. Sage und schreibe 28 Mal agierten die Hessen mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis ohne auch nur ein Tor zu erzielen. Hamburg traf bei 21 Versuchen hingegen fünf Mal.
So ist für Frankfurt eine Saison zu Ende, bevor sie richtig angefangen hat. Mit dem Ziel Play-offs, um dort mindestens in das Halbfinale zu kommen waren die Hessen angetreten. Zudem stand das emotionale Versprechen der Mannschaft zu Grunde, eine begeisternde Saison für den kurz vor Saisonbeginn verstorbenen Gerd Schröder zu spielen. „Gerd, wir werden für Dich in dieser Saison auf dem Eis kämpfen“, hatte Chernomaz vor dem ersten Heimspiel angekündigt. Nun ist alles aus und für die sportlich Verantwortlichen steht ein arbeitsintensiver Sommer bevor. Einen von Lions Seite bestätigten Vertrag für die neue Saison besitzen in der Defensive bisher die Spieler Gordon, Osterloh, Kopitz und Kunce. Im Angriff bestätigte Manager Norris, dass die Spieler Hahn, Danner, Wörle, Kavanagh, Oppenheimer und Gawlik einen gültigen Kontrakt besitzen. Alles andere ist derzeit Spekulation.
Vor allem in der Defensive muss es einen großen Schnitt geben, da kein Verteidiger im laufe der Saison konstant überzeugen konnte und in den Pre-Play-offs erst recht nicht. In den nächsten Tagen werden die letzten Gespräche mit den Spielern geführt werden, ehe jeder seinen Schrank in der Eissporthalle räumen wird, denn die meisten Spieler werden im August in Frankfurt wohl keinen Schrank mehr vorfinden, der ihren Namen trägt. (Frank Meinhardt)