Lions trennen sich vom Co-Trainer - Am Freitag kommen die Haie
Am Mittwochnachmittag haben sich die Frankfurt Lions, wie es so
schön heißt, im beiderseitigem Einvernehmen von ihrem Co-Trainer
Kevin Ryan getrennt. "Er hat hart gearbeitet, aber die Chemie
zwischen ihm und Trainer Chernomaz hat nicht gestimmt", begründet
Manager Nethery die Entscheidung, ab sofort auf die Dienste von
Ryan zu verzichten. In der Tat agierte Ryan während seiner
Tätigkeit sehr fleißig und wollte von dem Duo Nethery/Chernomaz
für seine persönliche Zukunft viel lernen. Die Mannschaft und vor
allem Rich Chernomaz, verglichen Ryan aber mit seinem Vorgänger,
Stéphane Richer.
Das Trainergespann der vergangenen Saison hatte die gleiche
Philosophie vom Eishockey, und auch Abseits des Eises verstanden
sich Chernomaz und Richer sehr gut. Kevin Ryan ist aber ein eher
zurückhaltender Typ, der im Vergleich zu Richer keine
Persönlichkeit bzw. Respektsperson darstellte, wie es Richer
einfach war. "Es war besser, die Zusammenarbeit jetzt zu beenden,
bevor es vielleicht Probleme geben könnte", begründet Nethery den
frühen Zeitpunkt der Trennung. Für die Zukunft möchte Nethery kein
hin und her auf der Trainerbank haben. "Wenn was sein sollte, kann
ich Chernomaz unterstützen", kündigt der Manager an, künftig auf
einen neuen Assistenztrainer verzichten zu wollen. Die Mannschaft
nahm die Entscheidung recht emotionslos hin. Wenig Kontakt hatten
die Spieler mit Ryan aufbauen können, da Ryan sich eben sehr
zurückhaltend verhielt.
Morgen spielen die Lions erstmals in dieser Saison an einem
Freitagabend vor heimischem Publikum. Der Spielplan hatte es
bisher nicht gut gemeint, denn bislang musste der Deutsche Meister
freitags immer in die Fremde reisen. Von der Drucksituation heißt
es aber allgemein, besser freitags ein Heimspiel zu haben. Bisher
verloren die Lions alle ihre Auswärtsspiele, und hatten somit
sonntags immer einen großen Druck ihr Heimspiel gewinnen zu
müssen, um zumindest drei Punkte aus dem Wochenende mitzunehmen.
"Es ist mit drei Heimpunkten in der Tasche einfacher sonntags
auswärts anzutreten gegen eine Mannschaft, die am Freitag verloren
hat, weil der Gegner dann gewinnen muss und mehr Druck hat", hofft
Nethery an diesem Wochenende auf eine bessere Punkteausbeute, wie
im bisherigen Saisonverlauf.
Allerdings werden die Wochenendgegner aus Köln und Nürnberg den
Lions das Leben alles andere als leicht machen. Am Freitag ist
sicher ein Spiel zu erwarten, bei dem das 1:0 eine wichtige Rolle
spielt. "Köln spielt defensiv sehr gut und vor allem
diszipliniert. Einen Rückstand in einen Sieg umzubiegen ist gerade
gegen Köln sehr schwer. Wir müssen clever spielen und von der weg
Strafbank bleiben", weiß Nethery wie die Haie zu besiegen sind.
Dabei hofft der Manager, dass bei Sorgenkind Sean Pronger endlich
der Knoten platzt. Pronger ist selbstkritisch genug, um zu
erkennen, dass er bisher die Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Natürlich hat Pronger noch genug Zeit, besser zu spielen, doch um
so länger er auf ein Erfolgserlebnis wartet, umso mehr wird an ihm
gezweifelt. "Er braucht ein Tor und Selbstvertrauen", glaubt
Nethery weiter an Pronger.
Etwa 6.000 Zuschauer erwarten die Lions gegen die Kölner Haie. Ein
Problem stellt dabei einmal mehr der Festplatz am Ratsweg dar, der
bei den Heimspielen der Lions als Parkplatz genutzt wird. Nur 10%
des Parkraumes stehen die nächsten Wochen zur Verfügung, weil seit
Mittwoch der Zirkus Krone seine Zelte auf dem Platz aufgeschlagen
hat. Da auch die Besucher der Zirkus-Vorstellung den geringen
Parkraum nutzen wollen, empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise,
am Besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. (Frank Meinhardt - Foto: City-Press)