Lions suchen NHL-Stürmer, der Lust auf Eishockey hat

Nachdem am Mittwoch keine Einigung zwischen der
Spielergewerkschaft und der Liga erzielt wurde, die Fronten sich
eher verhärtet haben, gehen die Experten mehr und mehr davon aus,
dass der Stanley-Cup diese Saison nicht mehr vergeben wird. "Ich
habe gehört, es wird keine Verhandlungen und keine Folgetermine
mehr geben. Damit ist wohl alles gesagt", spekuliert Lions Manager
Lance Nethery damit, dass Anfang Januar die Saison endgültig
abgesagt wird.
Damit wäre der Spielermarkt komplett offen, und bis auf die
DEL-Mannschaften Kassel und Hannover, die beide keine
Ausländerlizenz mehr offen haben, könnten sich die Teams noch mal
mit Hochkarätern von Übersee verstärken. Auch der Deutsche Meister
hat längst Kontakte hergestellt, um für den Fall der Fälle bestens
vorbereitet zu sein. "Wenn es eine Möglichkeit geben sollte, noch
einen NHL-Spieler zu verpflichten, würden wir uns für einen
Stürmer entscheiden", verriet Lance Nethery Hockeyweb. "In der
Verteidigung sind wir bestens besetzt. Joe Murphy spielt besser
Verteidiger, wie am Anfang der Saison Stürmer und Michael Bresagk
kommt auch bald wieder nach seiner Verletzung zurück. Daher
benötigen wir eher Verstärkung im Sturm", so Nethery weiter.
In der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga trifft
übrigens keine andere Mannschaft in des Gegners Tor so oft wie die
Lions. Im Schnitt traf der Deutsche Meister mit 3,81 Tore pro
Match am häufigsten ins Schwarze, gefolgt von den Nürnberg Ice
Tigers, die durchschnittlich 3,7 Treffer pro Spiel erzielten.
Eine weitere Verpflichtung eines NHL-Spielers birgt aber auch
Gefahren. Denn keiner weiß, ob der Spieler richtig fit ist und vor
allem, kommt er nach Europa, um Eishockey zu spielen, oder um
abzukassieren und um Urlaub zu machen. "Am besten wäre ein Typ wie
Robidas, der Stürmer ist", hofft Nethery bei der nächsten
Verpflichtung ein genauso glückliches Händchen zu haben, wie bei
Robidas, der sich für die Lions als ein absoluter Glücksgriff
herausgestellt hat. Und, Robidas ist in der NHL ein eher
unbeschriebenes Blatt, der in der dritten Verteidigung zum Einsatz
kam. Es muss also nicht unbedingt ein großer Name sein mit über 500
NHL Einsätzen.
"Jetzt kommt erst mal Weihnachten, da passiert eh nichts", weiß
Nethery. "Anfang oder Mitte Januar wissen wir alle mehr", wartet
Nethery selbst neugierig ab, was entschieden wird. "Entscheidend
ist für mich, wieviel Herz und Leidenschaft der Spieler hat. Wir
wollen einen, der hungrig ist, Eishockey zu spielen", braucht
Nethery keinen Star, der Holiday on Ice veranstalten möchte.
(Frank Meinhardt)