Lions: Perrin und Krestan verpflichtet - Denkmal Lebeau bröckelt
Lions Manager Charly Fliegauf kam mit zwei Neuverpflichtungen und einer
Vertragsverlängerung in der Tasche zum abschließenden Pressegespräch am
Dienstagnachmittag. Nachdem bisher lediglich Chris Armstrong aus Ingolstadt als
neuer Verteidiger offiziell bekannt gegeben wurde, konnten die Lions heute die
Verpflichtung der Spieler Eric Perrin und Radek Krestan bestätigen. Vor allem
hinter Perrin war die halbe DEL hinterher, letztendlich entschied er sich aber für
die Lions. Der 30jährige Angreifer wechselt vom Schweizer A-Ligisten SC Bern an
den Main. „Perrin ist ein klasse Mittelstürmer, der unser Spiel führen soll
in der neuen Saison. Ich verfolge seinen Weg schon lange und habe seit Jahren
Kontakt zu ihm. Ich bin froh, ihn jetzt in unserer Mannschaft zu haben“, freut
sich Fliegauf auf den gerade einmal 1,76 Meter kleinen Center. Perrin erhält
die in Frankfurt so legendäre Nummer 9.
Ebenfalls neu zu den Lions wechselt Radek Krestan. Der 24-jährige Angreifer
kommt von Bremerhaven und erhält eine Förderlizenz. In der abgelaufenen Saison
erzielte Krestan 27 Treffer und steuerte 49 Vorlagen zu Toren bei. Beide Spieler
haben einen zwei Jahresvertrag unterzeichnet. Darüber hinaus haben die Lions
Einigkeit mit Michael Bresagk erzielt. Der dienstälteste Löwe bleibt ein
weiteres Jahr in Frankfurt. Der 36-jährige Deutsche wird somit in seine
10.Saison am Main gehen. Noch nicht bestätigen konnte Fliegauf die
Verpflichtung von Jeff Ulmer. Der Außenstürmer der Hamburg Freezers ist
derzeit noch aktiv in den Play-offs, sodass die Lions hier derzeit von einer
offiziellen Bestätigung absehen.
Denkmal Pat Lebeau bröckelt
Sehr ungehalten reagieren die Lions Verantwortlichen derzeit, wenn es um
Top-Star Pat Lebeau geht. Lebeau besitzt bekanntermaßen noch einen gültigen
Vertrag bei den Lions, welchen er einseitig bis 31.03. kündigen kann, um dann
ausschließlich außerhalb der DEL zu wechseln. Schon vor Wochen sprach Fliegauf
den Lions Stürmer an, ob er von der Option Gebrauch machen würde, und Lebeau
sagte vielleicht. Seitdem bietet Agent Klaus Hille den besten Lions Stürmer der
letzten drei Jahre in ganz Europa offensiv an. Dies ist natürlich sehr
unbefriedigend für die Lions. „Ich habe den Eindruck, dass Frankfurt nicht
mehr erste Wahl ist für Lebeau. Er äußert sich nicht zu dem Thema. Wir
hoffen, dass er bleibt, aber wenn nicht, geht die Welt für uns auch nicht
unter“, sagte Fliegauf. Trainer Chernomaz schwieg zu diesem Thema. Wer ihn
kennt, kann sich aber vorstellen, dass es in ihm brodelt, denn Chernomaz fordert
von allen Spielern, dass sie für den Verein alles geben und sich mit ihm
identifizieren.
Genau dies macht Lebeau derzeit sicher nicht. Dabei kann sich der gerade 36
Jahre jung gewordene Lebeau in Frankfurt sicher nicht beschweren. Er ist einer
der großen Publikumslieblinge und hat noch zwei gut dotierte Jahre in Frankfurt
sicher. Dies hat Lebeau aber wohl nicht mehr gereicht. Wie zu hören war,
verlangte Lebeau eine Verlängerung der Laufzeit, dem die Lions zurecht nicht
zustimmten. Zudem krachte es zwischen Lebeau und Chernomaz kurz vor der Japan
Reise, die Lebeau gegen den Willen von Chernomaz wegen seiner Flugangst absagte.
„Ich habe eine Meinung zu dem Theater, schweige aber besser“, lautete das
Statement von Chernomaz.
Fliegauf und Chernomaz gehen die nächsten Tage weiter auf Einkaufstour quer
durch Europa. Fündig geworden sind sie dabei wohl bereits in Schweden, wo sie
bereits vergangen Woche waren. Gesucht werden noch drei Verteidiger, die
allesamt eine Ausländerlizenz erhalten sollen. Im Sturm sind die Lions nach den
heutigen Verpflichtungen schon gut aufgestellt. Erfreulich ist, dass es Jonas Stöpfgeshoff
besser geht, und er davon ausgeht, in der kommenden Saison wieder 100%ig fit für
die Lions zu sein. Zur Sicherheit haben die Lions eine Klausel eingebaut, hoffen
aber, diese nicht benutzen zu müssen. (Frank Meinhardt - Foto by City-Press)