Lions mit drittem Sieg - 1:0 n. V. gegen Hamburg

Mit dem knappsten aller
Ergebnisse (1:0) haben die Frankfurt Lions das fünfte Play-off
Viertelfinalspiel für sich entschieden. Nach 60 spannenden und hochdramatischen
Minuten hatte es 0:0 gestanden, so dass der Sieger erst in der Verlängerung
ermittelt wurde.
Beide Mannschaften gingen
personell geschwächt in dieses fünfte Play-off Spiel. Auf Lions Seite fiel
neben dem Langzeitverletzten Michael Hackert auch Top-Verteidiger Stéphane
Robidas aus. Robidas befindet sich aus privaten Gründen in seiner Heimat.
Manager Lance Nethery lässt das Fehlen seines besten Verteidigers allerdings
nicht als Ausrede für die zuletzt schwache Leistung seiner Mannschaft gelten:
„Wir haben immer noch genug Spieler auf dem Spielberichtsbogen. Alle müssen
mehr für den Erfolg unternehmen“, forderte Nethery vor dem Spiel. Die Hamburg
Freezers liefen ohne Jürgen Rumrich, Shane Peacock, Craig Johnson und Darren
van Impe bei den Lions auf.
Von Beginn an verwandelten die
7.000 Zuschauer die Eissporthalle am Ratsweg zu einem Hexenkessel. An Unterstützung
des teilweise südländischen Publikums lag es also nicht, dass die Lions nicht
wie gewohnt stürmisch und druckvoll ins Spiel starteten. Verhalten und
kontrolliert angreifend versuchten die Spieler von Trainer Rich Chernomaz Druck
auf das Tor der Freezers aufzubauen. Dieses wurde heute von Boris Rousson
bewacht, nachdem Rousson beim letzten Heimspiel die Angreifer der Lions mehrmals
zur Verzweiflung brachte. In den ersten 20 Minuten eines schnellen und
intensiven Play-off Spiel blieben Torchancen auf beiden Seiten Mangelware.
Nach einem Schuss von Lions Stürmer
Dwayne Norris knallte der Puck unglücklich ins Gesicht von Alan Letang. Letang
blieb auf dem Eis zunächst liegen, und wurde anschließend stark blutend in die
Kabine geführt. Das zweite Drittel begann weiter ausgeglichen, ehe sich die
Torchancen der Lions im Verlauf der zweiten 20 Minuten häufen sollten. Nach
einem hohen Stock mit Verletzungsfolge von Freezers Stürmer Jacek Plachta gegen
Lions Verteidiger Mikael Magnusson erhielt der Hamburger der Regel entsprechend
eine Spieldauerdisziplinarstrafe. In den fünf Minuten Überzahl merkte man den
Lions dann aber deutlich das Fehlen von Robidas an. Kaum eine zwingende
Torchance konnten sich die Lions erspielen. Torlos ging es ins Schlussdrittel,
in dem nicht nur die Zuschauer noch eine Schippe darauf legten, sondern auch
beide Mannschaften.
Die Lions nun klar feldüberlegen
und endlich auch mit Torchancen. Nationalstürmer Martin Reichel versuchte es
mit einem Bauerntrick, den Rousson aufmerksam abwehrte. Auch einen Schuss von
Norris konnte Rousson entschärfen. Glück hatte der Hamburger Torwart nach 47
Minuten, als der Puck auf der Torlinie liegen blieb, und erst im letzten Moment
noch von dieser gekratzt wurde. Spannung und Dramatik also nun in der
Eissporthalle, die erstmals in den Play-offs ausverkauft war. Die Freezers überließen
den Lions je länger das Spiel andauerte mehr und mehr die Initiative. Sie
selbst suchten ihren Weg, um zu gewinnen, bei Kontergelegenheiten. Fünf Minuten
vor dem regulären Ende hatte Peter Ratchuk noch einmal eine gute Schusschance.
Sehr schön frei gespielt verfehlte Ratchuk das Hamburger Tor nur knapp. Somit
blieb es nach 60 Minuten beim 0:0 und das Spiel ging in 20-minütige Verlängerung.
Das Reglement war klar; Wer das
erste Tor erzielt, gewinnt das heutige Spiel. Nach einem Foul musste Hamburgs
Paul Manning auf die Strafbank und die Lions konnten in Überzahl spielen. Alle
Zuschauer standen von ihren Plätzen auf und schrieen den Puck letztendlich ins
Tor von Boris Rousson. Francois Bouchard war es, der die schwarze
Hartgummischeibe nach 68:28 Minuten per Schlagschuss zum vielumjubelten 1:0
unterbrachte. Nach diesem Sieg führen die Lions nun mit 3:2 nach Siegen und können
am Ostermontag im sechsten Spiel den Halbfinaleinzug perfekt machen. (Frank
Meinhardt)
Zum Mainova Spieler des
Tages wählten die Fans Francois Bouchard
Tore:
1:0 (68:28) Bouchard (Lebeau,
Weight) 5-4 PP
Strafminuten: Lions 14
Minuten - Hamburg 21 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe für Jacek Plachta
Schiedsrichter: Harald Deubert
Zuschauer: 7.000 (ausverkauft)