Lions mit Aufwärtstrend in Nürnberg
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Die Frankfurt Lions haben einen weiteren Abwärtstrend gestoppt und sind
mit zumindest einem Punkt aus Nürnberg zurückgekommen. Nach engagierten
60 Minuten stand es 4:4, ehe man nach torloser Verlängerung im
Penaltyschiessen unterlag. "Es war wichtig, dass wir gepunktet haben.
Die Leistungskurve zeigt deutlich nach oben", sagte Manager Fliegauf.
Lions Trainer Chernomaz hatte erneut die Sturmreihen verändert. An der
Seite des zuletzt arg kritisierten Lebeau stürmten Norris und Young.
Steve Kelly spielte mit Danner und Hackert, während Taylor mit Wörle
und Ulmer auflief.
Dank Hauptschiedsrichter Steffen Klau waren aber mehr die Special Teams
im Einsatz. Unglaubliche 111 Strafminuten verhängte Klau bei einem
"normalen DEL-Spiel mit normaler Härte" (Fliegauf). Unberechenbar
verhängte der Hauptschiedsrichter Strafzeit über Strafzeit gegen beide
Teams, die zu keinem Zeitpunkt des Spiels wussten, wie die Linie des
Herrn Klau ist. So kam im Endeffekt nur wenig Spielfluss zu Stande, und
alle Treffer fielen im Powerplay. Erfreulich aus Sicht der Lions, dass
sie selbst vier Treffer in Überzahl erzielten, und persönlich gut für
Pat Lebeau, weil er an drei Treffern direkt beteiligt war.
Nun gilt es den Aufwärtstrend beim Heimspiel am Freitag gegen Köln und
am Sonntag in Iserlohn zu bestätigen. Gerade zu Hause haben die Lions
bisher nicht geglänzt, was sich auch auf die Resonanz des einstig mal
so frenetischen Publikums ausgewirkt hat. Vom einstigen Hexenkessel in
Frankfurt ist derzeit nicht viel übrig geblieben. Schlimmer noch, die
Zuschauer sind in einen lethargischen Zustand gefallen. Nach vor zwei
Jahren hätten sie eine Leistung wie gegen Duisburg oder Hamburg mit
einem gellenden Pfeifkonzert quittiert. Am Sonntag ergaben sich die
Zuschauer genauso wie die Mannschaft ihrem Schicksal. Manager Fliegauf
sieht den Schuldigen an der schlechten Stimmung aber ganz klar bei der
Mannschaft: "Der Funke muss vom Team ausgehen. Wir geben den Fans
keinen Input. Es muss halt mal was passieren. Unsere Zuschauer sind
gut, und ich bin mir sicher, sie feuern uns wieder richtig an, wenn wir
mal einen Gegner an die Bande checken, uns in einen Schuss schmeißen,
einfach die Leidenschaft zeigen, die erforderlich ist, um die Fans
hinter uns zu bringen". Für beiden Seiten wäre es am Freitag gegen die
Kölner Haie die beste Gelegenheit damit anzufangen.
Petr Smrek trainiert wieder
Zu einem Drittel ist die Saison nun vorbei, und die Lions liegen hinter
den eigenen Erwartungen zurück. In den verbleibenden zwei Spielen sind
die Lions gefordert, in die Punkte zu kommen, damit der Abstand zu
Platz sechs nicht noch größer wird. "Wir haben das Potential, da bin
ich sicher. Es gilt jetzt nach zu legen und nach der Pause
kontinuierlich besser zu spielen und zu punkten", ist Fliegauf weiter
von seinem zusammengestellten Team überzeugt. Nach der Deutschland Cup
Pause wird auch Peter Smrek wieder zur Mannschaft stoßen. Nach
überstandener Hirnhautentzündung hat Smrek die ersten
Trainingseinheiten erfolgreich bestanden. Auch wenn Smrek sicher noch
Zeit brauchen wird, um in den Vollbesitz seiner Kräfte zu kommen,
könnte er nach der Pause ein Unterschied sein, dass die Lions wieder in
Erfolgsspur zurückkehren. (Frank Meinhardt)