Lions Manager Dwayne Norris im Interview
Am Sonntag den 02.07.09 fahren die Frankfurt Lions in ihr Trainingslager nach Füssen. Vor der Abfahrt stehen die üblichen Untersuchungen und die Einkleidung auf dem Programm. Seit Montag ist Manager Dwayne Norris wieder in Frankfurt. Hockeyweb Redakteur Frank Gantert sprach mit Norris über die vergangenen Monate und die aktuellen Themen.
Hallo Herr Norris, wie geht es Ihnen und wie war der Sommerurlaub?
Danke, alles ist in Ordnung. Ich konnte ein wenig Urlaub machen, hatte aber auch sehr viel Arbeit. So richtig abschalten konnte ich nie. Ich wollte die bestmöglichen Spieler für die Lions verpflichten und das war mit viel Aufwand verbunden. Zudem haben wir Verträge aufgelöst und letzte Woche kam dann das Thema Taylor noch hoch.
Ein Wort zu den Vertragsauflösungen. Kavanagh und Biron gehören nicht mehr zu den Lions. Was gab den Ausschlag?
Die Spieler haben einen neuen Verein und ich wünsche ihnen wirklich alles Gute. Im Endeffekt hat es einfach nicht gepasst mit den Spielern und so ist es besser man sagt dies frühzeitig offen und ehrlich. Das haben wir getan. Damit ist das Thema durch.
Was ist mit Jamie Wright und neuerdings war auch zu hören, dass Kunce abgegeben werden soll?
Beide Spieler haben einen Vertrag mit den Frankfurt Lions. Wright hat letzte Saison bedingt durch die Vielzahl von Verletzungen nicht so gut gespielt. Er kann viel besser spielen. Dies kann er in dieser Saison zeigen und uns allen beweisen, dass er ein guter Spieler ist. Daniel Kunce hat uns im Winter sehr geholfen. Wir haben seinen zwei-Jahres Vertrag übernommen, weil keiner wusste, ob Michael Bresagk wieder gesund wird. Ich freue mich sehr für Bresagk, dass er wieder 100% fit ist. Natürlich haben wir nun einen deutschen Spieler über 25 Jahre zu viel. Uns ist bewusst, dass wenn alle gesund sind und alle stark spielen, dass einer auf die Tribüne muss. Auf der anderen Seite haben wir letzte Saison gesehen, wie schnell es gehen kann. Auf einmal waren Osterloh, Bresagk und Kopitz verletzt. Daher: Kunce hat zum jetzigen Zeitpunkt einen Vertrag.
Sie haben Chris Taylor angesprochen. Die Meldung, dass er einen Vertrag in Rochester unterschrieben hat kam doch sehr überraschend. Wann und wie haben Sie davon erfahren?
Einen Tag bevor Taylor den Vertrag in Rochester unterschrieben hat wurde ich vom Agenten angerufen. Er meinte, dass Taylor einen neuen Verein hat, und dass er nicht nach Frankfurt zurückkommt. Ich habe dem Agenten gesagt, dass das so nicht geht. Chris hat noch ein Jahr Vertrag in Frankfurt. Ich habe dem Agenten klar gemacht, dass ich Taylor Ende Juli zum Trainingsauftakt erwarte.
Dies scheint sehr unrealistisch. Inzwischen wurde Taylor offiziell in Rochester vorgestellt.
Einen Tag später habe ich das auch in der Zeitung gelesen und das Video mit Chris gesehen. Ich kann natürlich verstehen, dass Chris gern nach Rochester möchte. Er hat dort lange gespielt, hat noch viele Kontakte dorthin, ein Haus hat er ebenfalls in Rochester. Zu dem hat er gute Perspektiven. Er hat einen 2-Jahresvertrag unterzeichnet und anschließend wohl die Möglichkeit als Co-Trainer zu arbeiten. Dies kann ich alles verstehen, dass dies mehr reizt, als in Frankfurt das eine Jahr noch zu spielen. Aus meiner Sicht aber hat er einen gültigen Vertrag. Es ist keine gute Aktion von ihm uns hier im Stich zu lassen. Wir haben mit Taylor geplant. Natürlich hat er letzte Saison nicht immer so gut gespielt, aber zum Beispiel haben wir eine Reihe mit Jeff Ulmer und Chris Taylor geplant. Das hat vor 2 Jahren sehr gut funktioniert. Ich bin enttäuscht über die Vorgehensweise des Agenten und von Chris. Hätte er uns das im April gesagt bin ich mir sicher, dass wir eine vernünftige Lösung gefunden hätten. Aber eine Woche vor Trainingsbeginn uns abzusagen ist äußerst unprofessionell. Daher habe ich auch klar signalisiert, dass wir Taylor in Frankfurt erwarten.
Gehen wir mal davon aus, er kommt nicht. Schauen Sie schon nach Ersatz?
Es ist nicht einfach so schnell einen neuen Center zu bekommen. Also warten wir mal die nächste Woche ab.
Als vorerst letzten Neuzugang haben Sie von den Hamburg Freezers Sean Blanchard verpflichtet. Wieso fiel die Wahl auf Blanchard?
Mit 31 Jahren hat er das beste Alter zum Spielen. Für mich war er der beste Hamburger Verteidiger in der letzten Saison. Hamburg wollte ihn wohl auch gern behalten, aber Blanchard wollte gern nach Frankfurt. Ich bin froh, dass er nun bei uns ist. Er spielt nicht so spektakulär, dafür aber sehr solide und sicher. Es ist nicht einfach an ihm vorbeizukommen. Zudem haben alle mit denen ich gesprochen habe bestätigt, dass er einen guten Charakter hat.
Abseits vom Eis wurde mit Erich Kühnhackl ein Sportdirektor verpflichtet. Wie kam diese Verpflichtung bei Ihnen an?
Ich kann es gut verstehen, dass die Lions ihn verpflichtet haben. Die Lions möchten den Nachwuchs besser fördern und neu entwickeln. Auch im Sponsoring soll Erich helfen. Ich bin überzeugt, dass alle großes Nutzen daraus ziehen werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Frank Gantert)