Lions: Lebeau bald wieder da?
Nach 40 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga hat es nun
auch die Frankfurt Lions erwischt. Die Hessen verloren erstmals zwei Spiele in
Folge nach regulärer Spielzeit. In Mannheim kassierten die Lions eine unnötige
2:3-Niederlage. Dennoch bleibt Frankfurt mit acht verlorenen Spielen nach
regulärer Spielzeit das Team mit den wenigsten Niederlagen in der Liga. In
Mannheim egalisierten die Lions elf Minuten vor Schluss durch Hahn zum 2:2, ehe
eine unnötige Strafzeit von Marshall den Siegtreffer für die Adler einleitete. „Wir
hatten den Moment nach dem Ausgleich auf unserer Seite, ehe Marshall dieses
Foul begeht. Das darf ihm einfach nicht passieren“, ärgerte sich Lions-Trainer
Chernomaz nach dem Spiel. Ärgern musste sich der Kanadier auch über das Überzahlspiel,
das in Mannheim überhaupt nicht funktionierte. Die Harmlosigkeit in numerischer
Überlegenheit ausschließlich am Fehlen von Regehr und Young fest zu machen wäre
dabei zu einfach, wenn auch sicher nicht falsch. Vor allem Kapitän Young fehlte
den Hessen an allen Ecken und Enden. Die Paradereihe mit Taylor und Heerema war
ohne Young nur die Hälfte wert. Als eher glimpflich hat sich die Verletzung von
Richie Regehr herausgestellt. „Vielleicht kann er schon am Sonntag in Krefeld
wieder spielen“, sagte Chernomaz.
Personell scheint mit einer zeitnahen Entscheidung über den
Trainerposten der Lions nicht zu rechnen sein. Hatten Chernomaz und Manager Norris
zunächst eine Entscheidung für die erste Januarwoche angekündigt, sagten beide
am Dienstag, dass es sich noch länger hinziehen werde. „Cherno kann aus vielen
Angeboten auswählen. Das ist nicht so einfach“, äußerte Norris Verständnis für
Chernomaz. War die Vertragsverlängerung von Manager Norris ein offenes
Geheimnis, widersprach Norris am Dienstag allerdings vehement: „Es ist noch
nichts unterschrieben, da nicht alle Details abschließend besprochen sind.“
Dafür scheinen sich die nächsten Vertragsverlängerungen mit Spielern
abzuzeichnen. Nur noch Kleinigkeiten fehlen zur Verlängerung mit den beiden
Deutschen Sebastian Osterloh und Tobias Wörle. Auch über die aktuell letzte
freie Ausländerlizenz hat sich Manager Norris seine Gedanken gemacht. „Ich
suche einen Stürmer, aber der Markt ist leer“, erklärt Norris. Sollte sich der
Markt nicht erweitern, wäre sicher Pat Lebeau ein interessanter Spieler für die
Lions. Lebeau, der von 2002 bis 2007 bereits das Trikot der Hessen trug, hatte
maßgeblichen Anteil am Titelgewinn 2004. Vor der laufenden Saison bat Lebeau um
die Vertragsauflösung, um den Sprung in die NHL zu schaffen. Der misslang dem
37-jährigen Kanadier, und daher ist er gemeinsam mit seinem Agenten Klaus Hille
auf der Suche nach einem passenden Klub. „Wir sind im besten Einvernehmen von
Frankfurt weg und könnten uns eine Rückkehr gut vorstellen. Ich habe bereits
mit Norris über Lebeau gesprochen und werde ihn noch einmal anrufen“, sagte
Hille am Mittwoch. (Frank Meinhardt)
Foto Pat lebeau by City-Press