Lions klarer Derby Sieger - Mannheims Groleau schwer verletzt

Die Frankfurt Lions haben auch das zweite Duell gegen die Adler Mannheim für sich entschieden. Nach dem 5:0 Erfolg vom Hinspiel in Mannheim, gewannen die Hessen nun auch in eigener Halle verdient mit 4:1 (1:0, 2:0, 1:1). Kaum hatte das Spiel vor 7.000 Zuschauer in der ausverkauften Eissporthalle begonnen, war es für Lions Stürmer Marc Beaucage auch schon wieder beendet. Nach einem Bandencheck an Francois Groleau erhielt der Franco Kanadier eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Unglücklich für Mannheim, dass sich Groleau schwer verletzte und mit einer Schultereckgelenksprengung ausschied. Bezeichnend für das gesamte Spiel verliefen die fünf Minuten Überzahl der Mannheimer. Kaum ein gelungener Spielzug, kaum eine zwingende Torchance. Lediglich ein Schuss an den Außenpfosten von Jochen Hecht konnte notiert werden. Die Lions überstanden die kritische Anfangsphase und gingen nach acht Minuten ihrerseits in Führung.
Joe Murphy wurde dabei vor seinem Torabschluss überlegt von Pat Lebeau in Szene gesetzt. Die Lions in der Folge optisch überlegen, ohne sich aber weitere Torchancen zu erspielen. Geduldig und diszipliniert kontrollierte der Deutsche Meister auch den zweiten Spielabschnitt. Mannheims Healey hatte zwar die erste Chance für die Gäste, doch Ian Gordon war aufmerksam und vereitelte die einzig gute Tormöglichkeit der Adler im Mitteldrittel.
Frankfurt hatte ebenfalls nicht viele Torchancen, doch der Unterschied war deren konsequente Verwertung. Beim 2:0 konnte allerdings nicht direkt von einer Torchance gesprochen werden. Francois Bouchard überquerte mit dem Puck am Schläger die Mittellinie, wollte eigentlich die schwarze Hartgummischeibe ins Angriffsdrittel dreschen, sah aber das Mannheims Torwart Passmore spekulierte und bereits auf dem Weg war seinen Kasten zu verlassen, als sich Bouchard umentschloss, und die Scheibe per Gewaltschuss ins Tor der Adler hämmerte. „Der zweite Treffer für uns war der Schlüssel zum Sieg“, resümierte Lions Coach Rich Chernomaz nach dem Spiel.
Kurz vor Drittelende sollte der große Auftritt von Michael Hackert kommen. Bedient von Robidas tauchte Hackert alleine vor Passmore auf, und schoss genau in den linken Torwinkel zum 3:0. „Ein unglaubliches Tor von Hackert“, staunte Chernomaz noch nach dem Spiel über den Treffer des Deutschen Nationalspielers. Dabei war der Einsatz von Hackert lange unklar gewesen. Den ganzen Tag über wurde Hackert am Rücken behandelt, da er morgens mit einem leichten Hexenschuss aufgewacht war und große Schmerzen hatte.
Hoffnung keimte bei den Adlern noch mal zu Beginn des Schlussdrittels auf, als Andy Delmore in Überzahl auf 3:1 verkürzen konnte. Die Freude bei den zahlreich mitgereisten Mannheimer Anhänger wehrte aber nur knapp drei Minuten. Dwayne Norris war zur Stelle, und beseitigte letzte Zweifel an einem Lions Sieg. Verärgert über das Auftreten seiner Mannschaft strich Mannheims Trainer Stéphane Richer seinen Spielern den freien Mittwoch und kündigte ein hartes Training an. „Ich hoffe“, so Richer, „meine Mannschaft hat heute gelernt, wie man als Mannschaft spielen muss. Die Lions hatten eine bessere Einstellung und haben härter gearbeitet. Der Sieg ist hochverdient“. (Frank Meinhardt)
Tore:
1:0 (07:08) Murphy (Lebeau, Young)
2:0 (28:45) Bouchard (Hackert, Strakov) 5-4 PP
3:0 (37:51) Hackert (Robidas, Jocher)
3:1 (49:14) Delmore (Edgerton, Hecht) 5-4 PP
4:1 (52:00) Norris (Hackert, Young)
Strafminuten: Lions: 12 Minuten + 5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe für Marc Beaucage
Mannheim: 18 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Nico Pyka
Zuschauer: 7.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Ralph Dimmers