Lions im Freudentaumel nach Sieg über Berlin
Die Frankfurt Lions haben den vierten Sieg in Folge eingefahren und was für einen. Die Hessen lieferten 60 hochklassige Minuten ab und besiegten starke Berliner Eisbären mit 6:3. Den Grundstein für den Sieg legten die Lions zu Beginn des Mitteldrittels, als sie binnen zwei Minuten vier Tore erzielten. Unverständlich, dass Eisbären Trainer Jackson in dieser Phase keine Auszeit nahm, um das Spiel zu beruhigen. Jackson begründete dies auf Hockeyweb Anfrage wie folgt: „Das ging alles viel zu schnell und ganz ehrlich, wann hätte ich die Auszeit nehmen sollen? Nach dem ersten Doppelschlag, nach dem schnellen dritten Tor oder dem vierten Treffer zehn Sekunden später? Außerdem hätten mich die Spieler nicht verstanden, weil es in der Halle unglaublich laut war. Kompliment an die Frankfurter Zuschauer“, lobte Jackson die Atmosphäre in der Eissporthalle am Ratsweg. In der Tat, so eine frenetische Stimmung hatte die Eissporthalle lange nicht erlebt. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, so Trainer Chernomaz nach dem Spiel. „Die ersten fünf Minuten im Mitteldrittel waren die besten in dieser Saison und in den letzten 20 Minuten spielten wir sehr kompakt“, ergänzte Chernomaz.
Getrübt wurde die Freude der Hessen, dass Verteidiger Muir vorzeitig wegen einer Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine geschickt wurde. Hauptschiedsrichter Reichert hatte zuvor eine Bankstrafe gegen die Lions verhängt. Muir, der schon während dem Spiel mit Reichert aneinander geraten war, applaudierte höhnisch Applaus. Reichert ahndete diese Aktion mit einer zehn Minuten Disziplinarstrafe. Muir legte einen darauf und äffte Reichert nach, woraufhin Reichert eine weitere Disziplinarstrafe aussprach, was automatisch zum Ausschluss führte. Sicher keine intelligente Aktion von Muir, aber auch Reichert ließ acht Sekunden vor dem Ende jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. „Das war ein peinlicher Pfiff des Schiedsrichters. Das Spiel war doch schon fertig“, schimpfte Chernomaz nach dem Spiel. Manager Norris wünschte sich mehr Verständnis von dem Schiedsrichter, kritisierte aber auch Muir: „Das war unnötig von ihm, auch wenn ich glaube, dass er die Regel gar nicht kannte. Auf jeden Fall hat er uns sehr geschadet“.
Somit stehen den Lions beim nächsten Spiel in Nürnberg nur noch drei gelernte Verteidiger zur Verfügung. Norris plant für Dienstag einen Spieler aus der 2.Liga auszuleihen, muss dafür aber bestimmte, äußerst komplizierte Regeln beachten. Derweil nimmt der Kader für die neue Saison Gestalt an. Der Mittelstürmer der ersten Reihe Chris Taylor wird auch in der kommenden Saison bei den Lions spielen. Nach Hockeyweb Informationen haben bereits auch weitere Leistungsträger im Sturm ihren Vertrag verlängert. Manager Norris wollte dies offiziell noch nicht bestätigen, kündigte dies aber für die Pause im Februar an. (Frank Meinhardt)