Lions im Formtief? - Lebeau erschöpft
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Mitten in der Jahresend-Rallye in der DEL wirken die Frankfurt Lions etwas ausgelaugt. Zwar kommen individuelle Formschwankungen jeden Tag vor aber es fällt auf, dass derzeit mehr als nur zwei oder drei Akteure ein Formtief haben. Fünf der sieben Tore aus den Partien in Berlin und gegen Hamburg haben Verteidiger erzielt, was zwar für diese Fraktion spricht, aber gegen die Stürmer. Vor allem aber hängt Wohl und Wehe des Lions-Angriffs von Topscorer Pat Lebeau ab. Das wird dann deutlich wenn er mal nicht trifft, so wie in Iserlohn, Berlin und gegen Hamburg, also drei der vergangenen vier Spiele. „Pat ist etwas erschöpft“, sagt auch Trainer Rich Chernomaz, „die Gegner, die um seine Gefährlichkeit wissen, nehmen ihn immer härter in Deckung.“ Dies müsste normalerweise den Kollegen mehr Räume schaffen, da sich oft zwei Kontrahenten um Lebeau kümmern müssen, um ihn stoppen zu können. Aber die anderen Lions-Stürmer können davon nicht profitieren. Michael Hackert, obwohl gegen Hamburg mit einer guten Leistung, hat schon seit sechs Spielen nicht mehr getroffen, Kapitän Jason Young ist zwar mit viel Einsatz unterwegs, entscheidende Tore gelingen ihm jedoch derzeit auch zu selten. Und dann kommt das Mittelstürmerproblem hinzu: Marc Beaucage kommt über sechs Tore nicht hinaus (zum gleichen Zeitpunkt hatte sein Vorgänger in der Meistersaison, Jesse Belanger, 15 Treffer), Sean Pronger hat als einziger Stürmer noch gar nicht getroffen, sein Vorgänger Mike Harder zwar damals auch erst einmal, aber immerhin schon 13 Vorlagen gegenüber sechs von Pronger erzielt.
So probierte es Chernomaz in der Partie gegen Hamburg mit einigen Änderungen der Sturmreihen, Beaucage zu Lebeau und Pronger zu Hackert, um den „Low-Performern“ etwas mehr Inspiration zur Seite zu stellen, aber das half diesen erstens nichts und zog auch noch die anderen mit runter. Also stellte der Trainer zum Schlussabschnitt, in dem die Lions trotz zwischenzeitlichem 2:5 fast noch den Ausgleich schafften, wieder auf die vorherige Konstellation (Lebeau, Norris, Young – Reichel, Hackert, Sulkovsky) um. Kein Allheilmittel, so der Coach vor der Partie bei den Krefeld Pinguinen: „Wenn es nicht läuft, muss man sich eben mit mehr Arbeit wieder rein kämpfen.“