Lions gewinnen Wahnsinnsderby 6:4 gegen Mannheim

Die Frankfurt Lions haben ein fast schon verloren geglaubtes Spiel noch
gedreht und die Adler Mannheim am Ende mit 6:4 niedergekämpft.
Dieses Wahnsinnsspiel brauchte keine große Vorlaufzeit. Die Lions
gingen gleich mit ihrem ersten Angriff durch Jeff Ulmer in Führung und
setzten weiter nach. Mannheim schien von diesem hohen Anfangstempo der
Hessen überrascht und konnte in den ersten fünf Minuten nur reagieren.
Ein Solo übers ganze Eis von Frankfurts Kelly konnte erst Pelletier im
Tor der Mannheimer stoppen. Die Adler kamen so richtig erst bei eigener
Unterzahl ins Spiel und hatten nach acht Minuten durch Jaspers ihre
erste gefährliche Tormöglichkeit. Die Adler waren in der Folge besser
im Spiel, was überwiegend an Frankfurter Undiszipliniertheiten lag.
Den Negativhöhepunkt verzeichnete dabei Petr Smrek, der nach einer zwei
Minuten Strafe gegen ihn völlig ausrastete und so lange gegen die
Plexiglasscheibe schlug, bis Hauptschiedsrichter Bulanov gar nicht
anders konnte, als den Slowaken mit zwei Disziplinarstrafen zu belegen
was automatisch eine Spieldauerdisziplinarstrafe nach sich zog. Somit
fehlte Smrek den sowieso schon dezimierten Lions im weiteren Verlauf
des Spiels und zusätzlich am Sonntag beim wichtigen Auswärtsspiel in
Berlin. "Dies wird interne Konsequenzen haben", schimpfte Chernomaz.
"Er hat uns sehr geschadet mit dieser Aktion". Zum Zeitpunkt des
Ausschlusses gegen Smrek hatten die Adler die Partie schon gedreht.
Zwei Überzahltreffer sorgten für eine 2:1 Führung nach dem ersten
Drittel zugunsten der Adler Mannheim. Mit neuem Schwung und in Überzahl
starteten die Lions ins Mitteldrittel. Mannheim verteidigte aber wieder
sehr gut, und startete zusätzlich noch einen Konter, den der Ex-Lions
Spieler Francois Bouchard zum 3:1 abschloss. Das Spiel schien aufgrund
der spielerischen und läuferischen Überlegenheit der Gäste zum diesem
Zeitpunkt entschieden.
Knapp zwei Minuten nach dem dritten Mannheimer Treffer schnappte sich
Sebastian Osterloh den Puck umkurvte das Mannheimer Tor und überwand
Pelletier per Bauerntrick zum Anschlusstreffer. Die Lions waren nun
wieder im Spiel und als Martin Reichel wiederum keine zwei Minuten
später das 3:3 gelang stand die Halle endgültig Kopf. Die 7.000
Zuschauer verwandelten die restlos ausverkaufte Eissporthalle in einen
unglaublichen Hexenkessel. Dieser Hexenkessel gab den Lions eine zweite
Luft und Thomas Oppenheimer schoss sein Team fünf Minuten vor
Drittelende mit 4:3 in Führung. Mannheim inzwischen völlig von der
Rolle. Selbst in Überzahl gelang den Adlern nun gar nichts mehr. So
ermöglichten sie den Lions einen Konter, den Kapitän Young mit einem
Schuss in den Winkel abschloss zum 5:3 Zwischenstand nach 40 Minuten.
Mannheim gab nicht auf, und verkürzte zu Beginn des Schlussdrittels in
Überzahl durch Jason Jaspers auf 5:4. Das Spiel wog nun hin und her.
Mannheim rannte dem Rückstand hinterher, die Lions versteckten sich
nicht und wollten die Partie mit einem weiteren Treffer endgültig
entscheiden. Auf Lions Seite vergaben Danner und Oppenheimer gute
Torchancen, während die Adler bei einem Lattenschuss von Bouchard Pech
hatten. In den letzten beiden Minuten drängten die Mannheimer vehement
auf den Ausgleichstreffer. Mit riesigem Kampfgeist stemmten sich die
Lions dagegen und Jason Young beseitigte mit seinem zweiten Treffer des
Abends 13 Sekunden vor Schluss letzte Zweifel am Sieg der Frankfurt
Lions.
Zum Mainova Spieler des Tages wählten die Fans Jason Young
Tore:
1:0 (00:48) Ulmer (Armstrong)
1:1 (10:43) Shantz (Corbet, Forbes) 5-3 PP
1:2 (17:03) Jaspers (Corbet, Methot) 5-4 PP
1:3 (21:11) Bouchard (Lewansdowsky) 4-5 SH
2:3 (22:54) Osterloh (Wörle)
3:3 (24:45) Reichel (Wörle)
4:3 (34:59) Oppenheimer (Young, Hackert)
5:3 (38:43) Young 4-5 SH
5:4 (45:53) Jaspers (Bouchard) 5-4
6:4 (59:47) Young
Strafminuten:
Frankfurt: 20 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe (Smrek)
Mannheim: 16 Minuten
Zuschauer: 7.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Vyacheslav Bulanov
(Frank Meinhardt)