Lions auf dem Weg der Vision - Interview mit Rich Chernomaz
Hinter den Frankfurt Lions liegt eine Hauptrunde 2004/2005 der Superlative. Als
Tabellenerster mit 103 Punkten die Runde nach 52. Spielen beendet, 197 Tore in
einer Saison erzielt und nur 124 Gegentreffer kassiert. Eine Tordifferenz in
dieser Höhe (+ 73) ist noch keinem anderen Team der DEL im nun elfjährigen
Bestehen gelungen. Diesen bislang besten Verlauf der Hauptrunde in der Frankfurt
Lions Clubgeschichte, quasi als Nachschlag zur Deutschen Meisterschaft 2004, hat
den Frankfurt Lions kaum einer zugetraut.
Das ausgegebene Saisonziel, das Erreichen der Play-Offs, hat die Mannschaft der
Frankfurt Lions nach dem etwas holperigen Saisonbeginn souverän erreicht und
sich mit beeindruckenden Spielen noch tiefer in den Herzen ihrer Fans
manifestiert.
Für die Frankfurt Lions beginnen die Play-Offs 2005 bereits einen Tag früher.
Premiere überträgt am Donnerstag, den 17.3. den Play-Off-Auftakt aus der
Eissporthalle am Ratsweg ab 19:20 Uhr live und exklusiv. Also begibt sich das
Team der Frankfurt Lions nun auf den Weg der Vision in das Viertelfinale mit dem
Heimspiel gegen die Hamburg Freezer.
,,Alle meine Spieler haben viel Schweiß, Einsatz und Herzblut in den zurückliegenden
Spielen eingesetzt für unser erstes Etappenziel. Auf und abseits des Eises sind
alle echte Profis, die ihren Job mehr als Ernst nehmen", lobt Chernomaz
seine Mannschaft in den höchsten Tönen. ,,Jetzt beginnt der Ernst des Lebens,
die Zeit, auf die wir uns die gesamte Saison vorbereitet haben", umfasst
Trainer Rich Chernomaz das Feeling seiner Schützlinge.
Welchen Eindruck macht die Mannschaft?
Chernomaz: "Sie ist sehr konzentriert und bereit, loszulegen. Die
Jungs wissen, dass sie zu den Favoriten gehören und nehmen diese Rolle auch an.
Es wird sicher nicht einfach, denn an der Spitze bleiben ist etwas anderes, als
dort hin zu kommen. Unser Vorteil ist aber, dass wir 16, 17 Spieler haben, die
aus dem letzten Jahr wissen, welche Anstrengungen es benötigt, dieses Ziel zu
erreichen."
Also kein Grund zur Nervosität?
"Nein, warum? Ich wäre nervös, wenn wir letzten Sonntag gegen Mannheim
genauso gespielt hätten, wie zuvor in Hannover. Da waren wir nicht gut, das
habe ich dem Team auch gesagt. Die Reaktion war ein starkes Spiel gegen
Mannheim. Dieser Eindruck bleibt hängen, daran müssen wir anknüpfen."
Gegner Hamburg hat beide Vorrundenspiele in Frankfurt gewonnen. Droht da eine
Überraschung?
"Sicher ist das erste Spiel das Schlüsselspiel. Hier holt man sich das
Selbstvertrauen und den ersten Vorteil. Aber wir haben ja zuletzt Ende Dezember
zuhause gegen Hamburg gespielt. Seither ist soviel passiert. Ich glaube eher,
dass unser letztes Spiel in Hamburg noch frisch in den Köpfen ist."
Welche Stärken haben die Freezers?
"Sie stellen eine erfahrene Mannschaft mit zwei guten Torhütern, wobei mir
nicht so wichtig ist, welcher der beiden spielt. Sicher fehlt der eine oder
andere wichtige Spieler, aber dafür bekommen andere mehr Eiszeit und können
das nutzen. Es gibt in den Play-Offs immer wieder Teams, die ohne Druck spielen
können und überraschen. Wir müssen konzentriert spielen. Wenn die Faktoren
stimmen, kommt auch das Glück dazu. Ohne das geht es in den Play-Offs nicht."
(Foto: City-Press)