Letztes Aufgebot der Freezers unterliegt Mannheim 2:4
Hamburg Freezers „frieren Pinguine ein“Die Wäscherei hat momentan nicht viel Trikots zu waschen, wenn die Hamburg Freezers aktiv waren, denn es tummelten sich auch gestern Abend wieder nur 16 Aufrechte auf dem Eis. Das Lazarett der Hamburger ist mit Molling, Smazal, Manning, Rumrich und Reid prall gefüllt. Trotz dieser dünnen Personaldecke lieferten die Freezers ein gutes Spiel ab und wurden von ihren Fans bis zum Schluss großartig unterstützt. „Wir sind stolz auf unser Team, Hamburg Freezers“, schallte es immer wieder durch die Arena, die einmal mehr mit 12.803 Zuschauern ausverkauft war.
Die Hamburger begannen stark und erspielten sich in den ersten zehn Minuten einige gute Tormöglichkeiten. Der erste Treffer aber gelang den Gästen in der 13. Minute, als Corbet ein Bully im Drittel der Freezers gewann und danach gleich abzog. Dem verdutzten Rousson im Tor der Heimmannschaft rutschte der Puck durch die Schoner. Es sieht so aus, als wenn dieser großartige Torwart mittlerweile etwas ausgebrannt zu sein scheint. Ihm würde sicher eine Pause mehr als gut tun. Danach gab es auf jeder Seite Torchancen, aber die Goalies blieben jeweils Sieger im Duell gegen die Angreifer.
In der 17. Minute musste der Hamburger Young auf die Strafbank. Es dauerte nur 22 Sekunden, da hatte wiederum Corbet die Scheibe im Tor von Rousson untergebracht. Zwischen einer Spielertraube hindurch fand sein Schuss den Weg ins Gehäuse der Hamburger. „Wir haben ein sehr gutes erstes Drittel gespielt und zwei unglückliche Tore bekommen“, so Trainer Dave King nach dem Spiel.
Dafür lief es im zweiten Drittel besser für die tapfer kämpfende Mini-Truppe der Freezers. In der 26. Minute gelang dem starken Van Impe mit einem krachenden Schlagschuss der Anschlusstreffer zum 1:2. Podollan saß für Mannheim auf der Strafbank. Jetzt wurde es zusehends härter auf dem Eis, beide Mannschaften gingen ein wenig rustikal zur Sache. Schiedsrichter Deubert entschärfte diese Situationen in souveräner Manier. In der 39. Minute gab es eine Strafzeit gegen den Adler Spieler Tremblay. Die Hamburger spielten ein sehr gutes Powerplay und Tomlinson gelang 27 Sekunden vor Ende des Drittels der vielumjubelte Ausgleich zum 2:2.
Die Drittelpause nutzte der Mannheimer Trainer Richer anscheinend zu einer eindringlichen Ansprache an sein Team. „Wir haben ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner gespielt, aber das zweite Drittel hat mir überhaupt nicht gefallen“, so sein Kommentar nach dem Spiel. Die Gäste nutzten in der 47. Minute ein Überzahlspiel zum 2:3. Die Freezers bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Edgerton fing sie an der blauen Linie ab und schoss sofort. An Freund und Feind vorbei sauste der Puck ins Netz. Fast im Gegenzug war es eigentlich nur noch eine Formsache, den frei vor der Linie liegenden Puck im Tor von Passmore unterzubringen. Der Torwart war geschlagen, Francz war mit dem Schläger zur Stelle, alles machte sich bereit zum Jubeln. Doch dann brachte dieser Teufelskerl wie aus dem Nichts seinen Torwartschläger hinter den Puck und wehrte diese 100prozentige Gelegenheit ab. Steven Passmore war der überragende Akteur auf dem Eis, es war eine Freude sein Spiel zu beobachten.
Mannheim stand jetzt gut in der Defensive und lauerte auf Konter. In der 50. Minute tankte sich Podollan durch, er spielte einen wunderbaren Querpass auf Aab, der hielt den Schläger hin und brachte die Scheibe zum Entscheidenden 2:4 im Tor unter.
Es gab noch die eine oder andere Tormöglichkeit für die Hamburger, aber an Passmore kam keiner mehr vorbei. „Wir müssen bis zur Spielpause im Februar durchhalten, dann können sich unsere Spieler erholen und einige Verletzte können wieder spielen“ meinte ein sichtlich mitgenommener Boris Chapla.
Ergebnis: 2:4 (0:2, 2:0, 0:2)
Tore:
0:1 12:17 R. Corbet (C. Ullmann)
0:2 17:06 R. Corbet (Y. Tremblay, J. Hecht) (4:5)
1:2 25:29 D. Van Impe (C. Young, A. Letang) (5:4)
2:2 39:33 D. Tomlinson (D. Van Impe, M. Walter) (5 :4)
2:3 46:01 D. Edgerton (R. Corbet, J. Hecht) (4:5)
2:4 49:19 V. Aab (J. Podollan, F. Carciola)
Strafzeiten: Hamburg Freezers 18 Min., Adler Mannheim 22 Min.
Torschüsse: Hamburg 32, Mannheim 32
HS: Harald Deubert
Zuschauer: 12.803