Leidenschaft, Respekt und FähigkeitAndreas Holmqvist ist DEL-Spieler der Saison 2012/13
Die Geehrten bei der Eishockey-Gala 2013 (von links): Uwe Krupp (Trainer des Jahres), John Tripp (Cable Guy des Jahres), Andreas Holmqvist (Spieler und Verteidiger des Jahres), Dennis Endras (Torhüter des Jahres), Michael Wolf (Stürmer des Jahres) und Ber„Ich bedanke mich bei allen, die für mich gestimmt haben, bei meiner Familie und bei allen bei den Kölner Haien, die mir geholfen haben“, rang der Verteidiger erst einmal nach Worten. Dann jedoch blickte der Schwede nach vorne. „Das war bislang ein gutes Jahr, aber das beste kommt erst noch“, sagte Holmqvist mit Blick auf die Play-offs, in der die Haie die Deutsche Meisterschaft ins Visier nehmen wollen. Dass es beim KEC derzeit richtig gut läuft, zeigt auch die Auszeichnung für Uwe Krupp als bester Trainer der Saison. Auch Krupp zeigte sich bescheiden. „Das beste, das ich zu diesem Thema gehört habe, lautet: Gute Spieler machen gute Trainer. Und genau das ist bei uns der Fall. Außerdem habe ich mit Niklas Sundblad einen starken Co-Trainer“, stellte Krupp seinen Stab und seine Spieler in den Vordergrund – und brach als Ex-Bundestrainer eine Lanze für seinen „Nach-Nachfolger“ Pat Cortina. „Wenn es nicht gut läuft, sollte man Farbe bekennen und hinter Pat Cortina und der Nationalmannschaft stehen.“
Cortina hatte zuvor erklärt, was seiner Meinung nach einen DEL-Spieler des Jahres auszeichnet. „Drei Worte: Leidenschaft, Respekt, Fähigkeit. Die Leidenschaft, Eishockey zu leben. Respekt von den anderen Spielern und für andere Spieler. Und die Fähigkeit, andere Spieler besser zu machen. Dazu kommen natürlich Glück und die die richtige Einstellung.“
Derweil konnte Holmqvist sein Glück noch nicht so ganz fassen. In Köln fühlt er sich jedenfalls wohl. „Ich komme ja aus Stockholm. Auch das ist eine große Stadt. Auch dort gibt es eine große Halle mit tollen Fans. Das ist in Köln genauso. Ich fühle mich hier schon heimisch“, sagte der Schwede nach seinem ersten Jahr in Deutschland.
Die Gala fand wie schon im letzten Jahr in der Kälberhalle in Augsburg statt. „Das ist so etwas wie eine ‚neue Tradition‘“, sagte Gottfried Neumann, der Präsident des Eishockeymuseums, der hofft, dass diese Veranstaltung zu einem festen Programmpunkt im Eishockeykalender wird. Den Zeitpunkt hält auch DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke für gut. „Nach der Hauptrunde können wir noch einmal alle zusammenkommen, ehe in den Play-offs die Mannschaften nach und nach ausscheiden.“
Wie bereits gemeldet wurden der 181-fache Nationalspieler Andreas Renz sowie der frühere Schiedsrichter Pompeo Ondertoller in die deutsche Hockey Hall of Fame aufgenommen. Außerdem wurde Duanne Moeser mit seinem Verein 7xSieben für sein soziales Engagement mit der Xaver-Unsinn-Trophy ausgezeichnet.
Bei den Spielerwahlen setzte sich in der Kategorie Torhüter des Jahres Dennis Endras von den Adlern Mannheim gegen Danny aus den Birken (Kölner Haie) und Jochen Reimer (EHC Red Bull München) durch. Bei den Verteidiger räumte wie erwähnt Andreas Holmqvist ab; außerdem waren Frank Hördler (Eisbären Berlin) und Mathieu Roy (Hamburg Freezers) nominiert. Die Saison lief für die Iserlohn Roosters zwar nicht gut, dennoch konnte sich Michael Wolf als Stürmer des Jahres gegen Blaine Down (Straubing Tigers) und Jerome Flaake (Hamburg Freezers) durchsetzen. Außerdem wurde Bernhard Ebner (Düsseldorfer EG) als Rookie des Jahres ausgezeichnet.
Eine Kategorie wird es in den nächsten Jahren wohl nicht geben: So konnte sich Christian Ehrhoff über die Auszeichnung als Lockout-Spieler des Jahres freuen. „Das ist eine große Ehre. Ich wünsche allen Vereinen viel Erfolg in den Play-offs – außer wenn es gegen meine Krefeld Pinguine geht“, sagte der Verteidiger der Buffalo Sabres in einer Videoeinspielung. Das Team aus der Seidenstadt gewann zudem die Fairplay-Wertung. „Das dürfte sich in den Play-offs dann wohl ändern“, sagte Pinguin-Geschäftsführer Robert Haake mit einem Schmunzeln.
In Zusammenarbeit mit Servus TV wurde auch der „Cable Guy“ des Jahres geehrt. Nach einer Fanwahl durfte sich der Kölner Kapitän John Tripp über die Auszeichnung freuen, nachdem Philip Riefers mit Tripps Schläger ein Tor erzielt hatte; Riefers hat seinen Schläger verloren und bekam das Spielgerät seines Kapitäns.
Erstmals wurde im Rahmen der Gala auch der Spieler des Jahres aus der 2. Bundesliga geehrt. Dieser Preis ging an Dan Hacker von den Schwenninger Wild Wings (gesonderter Bericht folgt).