Lebensverlängernde Maßnahme: Ingolstadt siegt in Berlin

Einen Sieg benötigten die Eisbären Berlin noch nach der gewonnenen intensiven Auswärtspartie vom Freitag, um den Einmarsch ins Play-off-Halbfinale klarzumachen. Das freilich galt es aus Ingolstädter Sicht zu verhindern, sollte die Saison 2010/11 für die Panther an diesem Sonntag nicht schon beendet sein. Beide Mannschaften begannen ihre jeweilige Mission betont kontrolliert und darauf bedacht, möglichst nicht den ersten entscheidenden Fehler zu machen. Der unterlief den Eisbären aber dann in der 9. Spielminute während einem Powerplay der Gäste. Freistehend kam Rick Girard halbrechts zum Schuss und hämmerte den Puck zur Gästeführung hinter Rob Zepp in die Maschen. Als sich die Panther kurz darauf zwei kleine Strafen (Schaefer, Forbes) auf einmal und eine weitere (Smith) nur Sekunden später einfingen, schlugen die Eisbären ihrerseits im Powerplay zurück: Verteidiger Richie Regehr packte die grobe Kelle aus und glich zum 1:1 (12.) aus. Panther-Torsteher Ian Gordon war dabei ohne Abwehrmöglichkeit. Und auch bei André Rankels präzisen wie knochentrockenen Schuss ins lange untere Eck stand Gordon auf verlorenem Posten. Allerdings bildeten Gordons Vorderleute ehrerbietig Spalier für den Torschützen – 2:1 (17.).
Bis Mitte des zweiten Abschnitts gab es hüben wie drüben einige mehr oder minder gute Tormöglichkeiten. Zählbares sprang jedoch erst durch einen Berliner Fehler heraus: Allein gelassen erreichte Peter Schaefer der lange Pass von Christoph Gawlik an die blaue Linie und der ehemalige NHL-Crack schloss diese Aktion routiniert zum 2:2 (31.) ab. Nun hatten die Panther mehr vom Spiel und auch die besseren Einschussgelegenheiten. Eisbären-Torsteher Rob Zepp war mehrfach gefordert. Das ermunterte auch deutlich hörbar den mitgereisten Ingolstädter Anhang, der sein Team tapfer gegen die stimmliche Berliner Übermacht anfeuerte. Dessen Hoffnungen lebten auch vor dem letzten Drittel noch weiter.
Das hatte dann fast schon Overtime-Charakter. Fehler vermeiden und schnelles Umkehrspiel waren nun gefordert: Angriff – Abschluss – Rückwärtsgang. Gut sechs Minuten vor Drittelende hatten die Berliner erneut die Möglichkeit, mit zwei Mann mehr das Ingolstädter Tor zu belagern, agierten hier allerdings viel zu statisch. Leichtfertig verspielte Siegchance. Und wie es in solchen Fällen mitunter läuft, folgt für solch Nachlässigkeit die Quittung auf dem Fuße: in der letzten Spielminute kam Ingolstadts Thomas Greilinger in Puckbesitz und markierte den Siegtreffer für die Panther. Deren Play-off-Hoffnungen leben nun zunächst bis Dienstag weiter. Der Jubel im blau-weiß dominierten Oberrang-Block 411 kannte mit Erklingen der Schlusssirene keine Grenzen.
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