Laternen bringen kein Glück

Lediglich im ersten Drittel war der Gastgeber tonangebend, die Führung durch Jared Ross nach sechs Minuten allerdings die erste wirklich nennenswerte Torchance beider Mannschaften bis dato. Vom Kampf zwischen den Dritteln geprägt hatten beide Torhüter zunächst wenige Gelegenheiten, ihr Können zu zeigen. Beim zweiten Treffer für Ingolstadt war Patrick Ehelechner ohne Abwehrchance (19.). Joe Motzko, der Mario Gomez des ERC, Topscorer der vergangenen Saison bei den Panthern mit 28 Toren, durfte nach feinem Zuspiel von Rick Girard zum ersten Mal in dieser Spielzeit zum Torjubel ansetzen.
Im Mittelabschnitt war der ERC komplett abgemeldet, es spielten nur noch die Gäste von der Noris. Alleine der Erfolg in Form von Toren fehlte, immerhin ausgleichen konnte man das Spiel nach starker Leistung. Björn Barta und Adrian Grygiel hielten die Hoffnung auf den Beginn einer Erfolgsserie am Leben, Eric Chouinard oder Vitalij Aab hätten dieser Hoffnung den nötigen Druck verpassen können, fast müssen. Schuss auf Schuss prasselte auf Ian Gordon ein, der mit starken Paraden einen großen Anteil am Sieg der Panther hat. Mit 34 Torschüssen, fast doppelt so vielen wie der ERC, sollte man eigentlich erfolgreicher sein. Doch scheinbar fehlt den Nürnbergern das kleine Quäntchen Selbstbewusstsein oder Glück, welches diese rote Laterne am Tabellenende wohl dem Träger raubt. An der eigenen Disziplin kann es auch nicht gelegen haben, regelrecht verwaist blieb die Gästestrafbank am Dienstagabend.
So reichten den Panthern ein erneut abstaubender Jared Ross (41.) und eine kleine Drangphase nach der zweiten Pause, um den entscheidenden dritten Treffer zu erzielen und mit drei schmeichelhaften Punkten im Windschatten der Adler zu bleiben. Nürnbergs Trainer Peter Draisaitl war nach dem Spiel optimistisch, dass die Erfolge kommen werden, wenn man auf der heutigen Leistung aufbaut. Auch Bundestrainer Jakob Kölliker sah ein von der Spannung geprägtes Spiel, das durch Fehler auf beiden Seiten nie hochklassig und zu einem rassigen Derby wurde. Bezüglich der Nichtberücksichtigung von Nationalspieler Felix Schütz nach dem ersten Drittel, informierte er sich persönlich bei Ingolstadts Coach Rich Chernomaz. Dieser bemängelt fehlende Leistung und Einsatz.Ob wiederholt verpasste Trainingseinheiten schuld daran seien, ließ er jedoch offen. Gegen die Eisbären Berlin müssen sich die Panther am Freitag deutlich steigern, diese scheinbar Unglückbringende rote Laterne tragen noch die Nürnberger. Noch.