Laporte übernimmt die Freezers
Stéphane Richer hat sein Amt als Cheftrainer der Hamburg Freezers abgegeben. Ab sofort wird sich der 44-Jährige nur noch auf die Aufgaben des Sportdirektors konzentrieren. Richer war im Sommer von den Kassel Huskies nach Hamburg gewechselt und seit dem in beiden Ämtern tätig gewesen. Nachfolger des Kanadiers wird Benoît Laporte (50), der einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Spielzeit erhält.
„Auch wenn die Ergebnisse zuletzt gestimmt haben, konnte ich mich nicht in dem Umfang um beide Positionen kümmern, wie ich es gern getan hätte“, so Richer. „Die Neuausrichtung und die Umsetzung unserer Konzepte verlangt meine volle Konzentration. Mit Benoît Laporte haben wir einen Trainer verpflichtet, der unseren eingeschlagenen Weg geht und sich mit unseren Vorstellungen identifiziert. Benoît hat bereits bewiesen, dass er in der DEL sehr erfolgreich arbeiten kann.“
„Benoît Laporte ist der Wunschtrainer von Stephane Richer“, äußerte sich Geschäftsführer Michael Pfad. „Vom Typ her ist er sicher keine Ergänzung, sondern eine Verstärkung des Trainerteams. Neben seinen offenkundigen Fähigkeiten zu motivieren, kommt er mit Mut und einer positiven Einstellung nach Hamburg. Beides ist bei uns herzlich willkommen!“
Benoît Laporte begann seine Trainerkarriere 1994 bei den Rouen Dragons in der ersten französischen Liga, wo er gleichzeitig auch noch als Spieler aktiv war. 1995 gewann er mit Rouen die Meisterschaft und wechselte 1997 zum HC Lausanne (Schweiz/NLB). 2000 übernahm Laporte dann AS Asiago und gewann bereits in seiner ersten Saison die italienische Meisterschaft. Nach drei Jahren wechselte der am 14. Juni 1960 in Montreal geborene Kanadier schließlich zu den Augsburger Panthern in die DEL. In der Spielzeit 2004/2005 zog Laporte ins Playoff-Viertelfinale ein, wo sein Team allerdings am späteren Deutschen Meister, den Eisbären Berlin, scheiterte. Von 2005 bis 2008 trainierte der 50-Jährige dann die Thomas Sabo Ice Tigers, mit denen er sich in jeder Saison für die Playoffs qualifizierte und 2007 Deutscher Vizemeister wurde. Nach dem Ende der Spielzeit 2007/2008 folgten zwei Engagements beim EHC Basel in der Schweiz und dem ERC Ingolstadt in der DEL. Zur Spielzeit 2009/2010 übernahm Laporte den HC Ambri-Piotta und trainierte den NLA-Klub bis zum Oktober 2010.
Als Spieler stand Benoît Laporte zwischen 1977 und 1984 für verschiedene Teams in den nordamerikanischen Ligen QMJHL, AHL, EHL, CHL, UHL und ECHL auf dem Eis. 1987 ging der Stürmer nach Frankreich und spielte zwei Spielzeiten für Briancon sowie acht Saisons für Rouen, bevor er seine aktive Karriere beendete. Da Laporte auch den französischen Pass besitzt, wurde er 138 Mal für die Französische Nationalmannschaft nominiert, mit der er an sechs Weltmeisterschaften (drei A-Weltmeisterschaften, drei B-Weltmeisterschaften) und zwei Olympischen Spielen teilnahm.
„Ich freue mich auf das Engagement bei den Freezers, Hamburg ist eine Topadresse in Deutschland“, sagte Benoît Laporte. „Mein Ziel ist es, den positiven Trend der letzten Wochen fortzusetzen und Erfolg mit meinem neuen Team zu haben. Stéphane und ich kennen uns seit Jahren und verfolgen dieselbe Philosophie.“