Lance Nethery: „Im letzten Drittel war viel Glück dabei“
Don
Jackson muss es geahnt haben. Nach der fast perfekten Leistung gegen Ingolstadt
sagte der Chefcoach der Berliner Eisbären: „Wir werden jetzt auf die
Einstellung der Mannschaft schauen.“ Gerade im ersten Abschnitt dachten wohl
einige der Berliner Cracks, dass sich die Düsseldorfer ebenso schnell und
leicht in ihr Schicksal fügen und bald den Widerstand aufgeben würden wie am
Donnerstag die überforderten Panther. Aber denkste!
„Düsseldorf
hat vor allem die kleinen Dinge gut gemacht“, schätzte Don Jackson nach der
2:3-Heimniederlage gegen die Metro Stars ein. Er bemängelte: „Man muss in jedem
Spiel von Anfang an bereit sein, es zu gewinnen. Unsere frühen Fehler haben das
Spiel heute entschieden.“ Seine Mannschaft startete zwar schon gewohnt mit
drangvollem Offensivspiel ins Match, vernachlässigte dabei jedoch die
Defensivarbeit, so dass die Rheinländer für ihre beiden Treffer im
Anfangsabschnitt nur wenige Torchancen benötigten. Fehler und Unkonzentriertheiten
in der Berliner Hintermannschaft eröffneten ihnen dazu die Möglichkeiten, die
dann gnadenlos genutzt wurden.
Lance
Nethery, inzwischen bekanntlich Manager und Trainer der bisher unbeständigen
DEG Metro Stars, war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Zwei
Drittel haben wir hart gearbeitet, was gegen starke Eisbären auch immer nötig
ist. Im letzten Drittel war aber auch viel Glück dabei, da geriet meine
Mannschaft noch mal gehörig unter Druck. Es war spannend bis zum Schluss.
Allerdings haben diesmal alle ihren Job ordentlich gemacht. Der Sieg geht
deshalb wohl in Ordnung.“ In der Tat war es auch an der Zeit, dass Nethery nach
zwei Niederlagen als „Trainager“ endlich einen Erfolg vorweisen konnte.
„Es war
schön, noch einmal hier im Wellblechpalast spielen zu können. In dieser alten,
kleinen Eishalle mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre, in der es immer schwer
war zu gewinnen“, erwies Lance Nethery dem bald ehemaligen Spielort der
Eisbären seinen Respekt. „Man weiß ja nicht, was noch kommt, ob es in den
Play-off ein weiteres Aufeinandertreffen geben wird. Vielleicht war es ja das
letzte Mal, dass wir hier gespielt haben.“ Womöglich war es ja sogar diese
Ursprünglichkeit, die die DEG-Cracks Leidenschaft und Kampfeswillen wieder
finden ließ. Dinge, die ihnen zuletzt nach dem Geschmack ihrer Fans nur allzu
häufig abgingen.
Für gute
Stimmung sorgten mehr als 400 Fans der Dresdner Eislöwen im wieder
pickepackevollen Wellblechpalast. Die hatten am Vormittag zunächst die
Baustelle der O2 World besucht, unterstützten danach die eigene Mannschaft beim
Oberligamatch am Nachmittag gegen die Juniors und rüttelten im DEL-Spiel der
„großen“ Eisbären gegen die DEG Metro Stars die sichtlich schockierten Berliner
Anhänger mit ihrem unerschütterlichen Optimismus auf. Der Eisbärenfanblock
bedankte sich für die Unterstützung der vergnügten Sachsen mit „Dresden!
Dresden!“-Rufen. Robert Papke vom Eisbären-Fanbeirat: „Ja, das war eine tolle
Aktion. Wir sind in Gesprächen für weitere gemeinsame Aktionen. Die Dresdner
waren für mich heute das Highlight des Tages.“ (mac/ovk - foto by City-Press)
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